Auch in diesem Jahr findet wieder das Wintertollwood auf der Theresienwiese statt. Hauptattraktion Heute waren die beiden Friseusen von „Osadi“, die jedem der Lust und Zeit hatte den Kopf „frisierten“ – und zwar so völlig durchgeknallt, dass es schon wieder schön war. Super!
Ansonsten war es so voll, dass ich es mit Müh und Not geschafft habe irgendwo einen Glühwein und einen Crêpe zu ergattern und nach 2 Stunden bin ich dann ganz schnell wieder geflüchtet.
Vermutlich werde ich es an einem anderen Tag nochmal probieren, wenns nicht gar so voll ist – und dann gibts auch den Schokodöner!
In München sind die Weihnachtsmärkte geschmückt und seit 30.11. kann man sich wieder gemütlich draussen zwischen Buden und Jagertee den Hintern abfrieren. Sogar das Wetter spielt seitdem mit. Heute hats sogar ein bisschen geschneit. Herrlich. Winter. Kalt. Schön. Irgendwie.
Auf die Öffnungszeitenangaben im Internet werde ich mich allerdings nicht mehr verlassen. Der Neuhauser Weihnachtsmarkt am Rotkreuzplatz hat beispielsweise nur bis 20:30 offen gehabt am Sonntag und nicht wie mancherorts im Internet zu lesen war bis 21:00 Uhr.
Kein Problem, einen Crêpe habe ich trotzdem noch bekommen und ein Glühwein wäre ebenfalls noch drin gewesen. Nur das mit dem romantischen Bummel zwischen den Marktständen mit Budenschauen und Kram gucken hab ich dann aufs nächste Mal verschoben.
Zum Glück geht die schöne Weihnachtsmarktzeit grade erst Los und es gibt noch so viel zu entdecken auf Marienplatz, Rindermarkt, Weissenburger Platz, Münchener Freiheit, Rotkreuzplatz und all den anderen Weihnachtsmarkt Veranstaltungsorten in und um München. Damit euch das nicht auch passiert mit dem zu spät hinkommen habe ich mal ein paar zuverlässig wirkende Zeiten aus dem Internet zusammengesucht – und hoffe, dass diese Zeiten stimmen. Selbst verifizierte Öffnungszeiten sind grün markiert.
Dauer
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten am 24.12.2012
Christkindlmarkt Marienplatz
26.11.-24.12.2012
Mo-Sa 10:00-21:00,
So: 10:00-20:00
10:30-14:00 Uhr
Christkindlmarkt am Rindermarkt
26.11.-24.12.2012
Mo-Sa 10:00-21:00,
So: 10:00-20:00
10:30-14:00 Uhr
Christkindlmarkt am Sendlinger Tor Platz
26.11.-23.12.2012
Mo-So 10:30-21:30
geschlossen
Kripperlmarkt in der Neuhauserstraße am Richard-Strauss-Brunnen
25.11.-24.12.2012
Mo-Sa 10:00-21:00, So 10:00-20:00
10:30-14.00 Uhr
Schwabinger Weihnachtsmarkt
an der Münchener Freiheit
30.11.-24.12.2012
Mo-Fr 12:00-20:30
Sa-So 11:00-20:30
11:00-14:00 Uhr
Neuhauser Weihnachtsmarkt Rotkreuzplatz
26.11.-23.12.2012
Mo-So 11:00-20:30
geschlossen
Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt
Wittelsbacher Platz
26.11.-23.12.2012
Mo-So 11:00-20:00
geschlossen
Weitere Infos zu den Weihnachtsmärkten in München findet man zum Beispiel hier (mit teilweise variierenden Öffnungszeiten…):
Am Wochenende hatte ich nochmal kurz Lust in die Berge zu gehen. Ein kurzer Nachmittagsspaziergang sollte es werden, von Kreuth zur Schwarztenn Alm.
Der Weg führte mich an einem kleinen Wasserfall vorbei und auch ansonsten war das Grün des Waldes unglaublich Grün an diesem Nachmittag, die Herbstblätter rotorangebraun und das Wetter trocken. Die Schwarztenn Alm hatte den letzten Tag vor der Pause geöffnet (macht am 20.11.2012 wieder auf) und ich bekam noch einen leckeren Leberkäs mit Kartoffelsalat bevor es kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder runter zum Parkplatz ging.
Ein entspannter, erholsamer Sonntagsspaziergang – ganz ohne den Angekündigten Regen. Der fing erst an, als ich schon wieder zuhause in der Badewanne lag.
(Die Bilder sind mit meiner Fuji X-Pro1 entstanden, die Weitwinkligen mit dem Voigtländer Super-Wide Heliar 15/4,5, das Telebild vom Bach mit dem Zeiss Planar 50/2 ZM. Und ausser dass ich sie fürs Web verkleinert habe sind sie direkt wie sie aus der Kamera kamen.)
Am Wochenende hab ich es tatsächlich geschafft: Ich bin mit dem Sortieren der Bilder aus Norwegen endlich fertig.
Die Sony Nex-7 hat mich dabei etliche Stunden Nachbearbeitungszeit gekostet, denn viele Bilder waren mit dem Voigtländer Super Wide Heliar 15/4,5 gemacht worden. Aber auch die Tele-Aufnahmen mit dem 55-210 benötigten die ein oder andere Zuwendung. Alle Bilder mussten zumindest farblich nachbearbeitet werden, damit sie der Realität entsprechen. Mit der Fuji wär es so viel einfacher gewesen – aber die hatte ich ja damals noch nicht.
Hier ein paar meiner Lieblingsaufnahmen von der Tour. Da war zum Beispiel das Freilichtmuseum bei Lillestrøm, Fetsund Lenser, in dem bis in die 80er Jahre hinein noch Baumstämme sortiert und für den Weitertransport über den See gebündelt wurden. Oder die zahlreichen Wasserfälle in Norwegen und die weitläufigen Landschaften in Jotunheimen. Auch die eindrucksvolle Stabkirche von Heddal haben wir besucht bevor es dann von Oslo per Schiff wieder zurück nach Hause ging.
Ausserdem möchte ich euch noch kurz auf eine spassige Aktion mit dem Titel „Die Lange Wochenend Aufgabe“ im Digitalfotonetz aufmerksam machen: Dort lief bis Heute ein Aufruf, ein weisses Blatt Papier vor einem Weissen Bettlaken zu fotografieren, dass nur mit einer Lichtquelle beleuchtet wurde. Die Ergebnisse der Aktion sind zum Teil erstaunlich kreativ und heben sich zum Teil wohltuend vom normalen Forenniveau ab.
Zugegeben – der Titel ist etwas zweideutig. Aber es geht tatsächlich darum, was (den) Vögeln im Winter nutzt.
Ein Bekannter erzählte mir kürzlich die Geschichte von einem Drucker in einem kleinen Ort im Ländle der sich damals vor etlichen Jahren geweigert hatte eine Broschüre für das Aufstellen von Futterspendern zu Drucken den die Gemeinde in Auftrag gegeben hatte. Der Titel? Dreimal dürft ihr raten…
Vor allem Stadtvögel sind gelegentlich echt arme Schweine. Sie können es sich nicht leisten, wie z.B. die besserverdienenden Zugvögel über den Winter ins Ferienhaus nach Gran Canaria zu fliegen und müssen deswegen in der Stadt bleiben. Zu allem Überfluss gibt es im Winter dann auch noch weniger Futter.
Vor ein paar Wochen hatte ich im lokalen Baumarkt einen Futterspender gekauft und an einen Baum gehängt. Da war an Winter noch nicht zu denken, der goldene Oktober war grade in vollem Gange. Aber man sollte ja schon rechtzeitig vor Einbruch des Winters den Vögeln signalisieren: „Hier gibts dann auch im Winter gelegentlich mal ein Korn…“. Konnte ja keiner ahnen, dass der Winter in Bayern dieses Jahr schon im Oktober beginnt.
An Wochenenden wie diesen, wo keiner so richtig Lust hat rauszugehen und man vielleicht auch mal wieder vergessen hat die Winterreifen rechtzeitig aufs Auto zu schrauben um damit in die Berge zu Düsen („Ende Oktober rechnet doch kaum einer mit Schnee in München, oder?“) sitze ich gern einfach so und dick eingepackt auf meinem Balkon mit der Knipse auf den Knien und schaue den dagebliebenen Vögeln zu – bis entweder meine Finger klamm werden oder ein gutes Bild im Kasten ist.
Kaum liegt hier in München etwas Schnee kommen dann prompt auch jeden Tag ein paar Meisen am Futterspender vorbei. Manchmal auch einfach nur um kurz „Hallo“ zu sagen. Anschliessend verkrümeln sie sich wieder bis ich ausserhalb ihrer Sichtweite bin – nur um sich dann Prompt über den Futternapf herzumachen, wenn sie denken, dass keiner mehr zuschaut.
Und heute war wieder so ein Tag. Grau, Winter, Schnee auf den Bäumen – und ich auf dem Balkon, bis mir kalt wurde.
Jetzt sitze ich hier am Rechner, warte drauf, dass mein Apfelstrudel fertig wird und wärme mich auf.
Heute fand die Neuhauser Musiknacht 2012 in München statt. In zahlreichen Kneipen, Bars, Cafes und Restaurants spielten Bands. Und es war voll. Brechend voll um genau zu sein.
Vor dem Ryan’s Muddy Boot Pub gab es Ham- und Cheeseburger vom Grill, drinnen Irish Folk von der Jason Serious Band. Nebenan im Neuhauser spielte die Kubanische Band Azucar Cubana Lateinamerikanisches und im Hideout begeisterte Dr. Will mit Rhythm & Blues das Publikum.
Insgesamt ein sehr lustiges Ereignis und ich hab längst nicht alles gesehen was ich mir vorgenommen hatte. Aber so wurde es wenigstens ein ultraentspannter Abend mit Freunden, Musik im trockenen und einer Winterlandschaft draussen. Fürs nächste Mal hab ich mir vorgenommen wieder hinzugehen. Definitiv einen Kalendereintrag wert!
Vom Südosten Portugals bis nach Zypern führt der europäische Fernwanderweg E4. Dabei führt ein längeres Stück auch durch Kreta, das man auf dem E4 von West nach Ost gemütlich durchwandern kann.
2005 war ich schon einmal 2 Wochen auf Kreta unterwegs, habe dabei natürlich längst nicht alles geschafft und trotzdem eine Menge Spaß gehabt. Aus Zeitgründen wollte ich damals das Teilstück von Agia Roumeli nach Loutro lieber mit der Fähre zurücklegen. Welch ein Fehler, hätte ich damals schon gewusst wie schön dieser Abschnitt ist!
Andererseits hatte ich so dieses Mal die Gelegenheit das mir bisher unbekannte Teilstück zu gehen und es war einfach Klasse (bis aufs frühe Aufstehen)! Morgens um 6 klingelte der Wecker und um 7:30 gings am Hotel Agia Roumeli los, quer durch den Ort nach Osten immer am Meer entlang.
Den Einstieg findet man leicht, wenn man der Uferpromenade folgt. Wenn die Promenade eine leichte Linkskurve vor einem Hubschrauberlandeplatz macht geht man einfach gradeaus am Landeplatz entlang weiter, kreuzt ein zu dieser Jahreszeit ausgetrocknetes Flußbett, geht auf sandigem Weg durch eine Tür im Zaun einen Hügel hinauf und dann immer leicht oberhalb vom Strand am Meer entlang. Der Weg ist gut mit schwarz-gelben Stangen, Schildern oder Farbklecksen markiert. Bereits nach kurzer Zeit kommt man an einem Strand mit einer Taverne und einer alten Steinkirche vorbei.
Es ist wirklich ratsam früh aufzustehen um möglichst viel Weg im Schatten zurücklegen zu können. Denn sobald die Sonne erst einmal vom Himmel brennt wirds schnell warm und noch schneller heiß – und den grössten Teil des Weges läuft man ohne Schatten.
Ein kleines Stück geht es aber durch ein schattenspendendes Kiefernwäldchen. Zwischendurch wird der Blick immer wieder hinaus aufs Meer gezogen: Türkisfarbenes Wasser, graue Felsblöcke und Sand/Steinstrand wechseln sich mit von der Sonne beleuchteten Kiefernbäumen ab.
Irgendwann hört der Wald dann auf und dann geht es ein längeres Stück in der prallen Sonne durch einen natürlichen Backofen – mit schöner Aussicht.
Auch hier gilt: Je früher man dran ist desto angenehmer ist es. Gegen Mittag erreicht man die Taverne auf den Klippen am Ende der Aradena Schlucht.
Jetzt ist Zeit für einen griechischen Bauernsalat, einige Frappés und etliche Seiten in der Urlaubslektüre, denn inzwischen ist es richtig heiß und die Sonne knallt mit voller Stärke vom Himmel.
Wer möchte kann hier am Strand schwimmen gehen – und sollte dies auch tun, da es definitiv der schönste Badestrand auf dem Stück vom Backofen nach Loutro ist und ein Weitergehen vor dem frühen Nachmittag ohnehin ein ähnliches Ergebnis erzielt: Man wird naß und salzig.
Über eine Treppe gelangt man von der Taverne hinunter zur kleinen Schotterstrasse die zur Aradenaschlucht führt. Diese überquert man und auf der anderen Seite klettert man dann die Felsen hoch (Markierung ist vorhanden). Von dort führt der Weg entlang der steilen Felsküste und man hat eine gute Sicht auf die nächste, letzte langgezogene Bucht vor der Landzunge auf dessen anderer Seite das Ziel der Etappe, Loutro, liegt. Folgt man den E4 Markierungen und nicht den blauen „Felsenmalereien“ so wartet eine spannende kleine ausgesetzte Stelle, eine Trittsicherheit erfordernde „Treppe“ und ein Felsendom auf den Wanderer. Schwindelfrei sollte man an dieser Stelle sein, ansonsten lieber den blauen Markierungen folgen…
In Loutro angekommen kann man in der Letzten Taverne in der Bucht, also die, die am weitesten entfernt vom Fähranleger liegt, auf einer Betonpier direkt am Meer sitzen und ganz ausgezeichnet frisch gekochtes griechisches Essen (z.B. gegrillten Fisch mit griechischem Spinat) geniessen. Reservieren lohnt sich, wenn viel los ist. Für ein kurzes Bad im Meer eignet sich der Strand von Loutro der mitten im Dorf zwischen der Uferpromenade und dem Meer liegt und etwa 6m Breit ist – wenn man zu früh dran ist zahlt man 6 EUR für zwei Liegen und einen Sonnenschirm, ansonsten gar nichts. Ab ca. 18:30 war es allerdings schon ziemlich schattig am Strand.
Die letzte Fähre zurück nach Agia Roumeli fährt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gegen 19:00 Uhr ab Loutro, die letzte nach Chora Sfakion schon um 18:15. Die aktuellen Fährfahrpläne findet man auf der Webseite von Anendyk Maritime.
Wer zu spät kommt, kann sich aber auch ein Taxi-Boot mieten (teuer…) oder einfach eines der wunderschönen Hotelzimmer mit Meerblick nehmen und den Ort Loutro, der nur per Schiff und zu Fuß erreichbar ist einen Tag lang geniessen und dann am nächsten Tag auf dem E4 am Sweetwater Beach vorbei nach Chora Sfakion laufen…
Die Beschreibungen im Buch „Outdoor Handbuch Griechenland: Transkreta E4“ sind trotz der inzwischen 6 Jahre alten Auflage immer noch grösstenteils aktuell, die Gehzeitangabe von 6 Stunden für diese Etappe kommt in etwa hin, mit 12kg Gepäck auf dem Rücken lieber noch eine Stunde mehr rechnen.
Wer sich von euch gewundert hat, warum eine ganze Weile kein neuer Artikel auf pawlik.viewing zu finden war: Ich war weg.
Eine Woche Sonne tanken und den Sommer nachholen, der hier in München dieses Jahr gefühlt nicht stattgefunden hat.
Eine Woche Kreta mit Wandern, Strand und Mehr liegt nun hinter mir und so ist auch der Regen, der natürlich sofort nach meiner Rückkehr hier in München wieder einsetzte leicht(er) zu ertragen – zum Glück fing es erst NACHDEM ich trockenenen Fußes nach Hause gekommen war an… 🙂
Mit dabei hatte ich auf der Reise neben dem üblichen Rucksacktouristenzeltkram meine neue Fuji X-Pro1 plus XF 35/1,4, das 15er Voigtländer am Fuji M-auf-XF-Adapter und ein Zeiss 50/2 ZM. Dazu 3 Akkus.
Das Ladegerät hatte ich Zuhause vergessen, aber ich brauchte in der ganzen Woche ohnehin nur 2 Akkus, der zweite ist immer noch zu 75% voll.
Es hat riesig Spaß gemacht nur mit kleinem Gepäck unterwegs zu sein in der wunderschönen Natur Kretas – oft genug abseits der üblichen und zahlreichen Touristenorte, die allerdings manchmal schon fast gespenstisch verlassen aussahen in der ersten Oktoberwoche.
Angefangen und beendet habe ich die Reise in Panormo an der Nordküste, zwischendrin habe ich (wie 2005 bereits) die Samariaschlucht besucht, die Teilstrecke des europäischen Fernwanderweges E4 von Agia Roumeli nach Loutro nachgeholt, welche ich 2005 aus zeitlichen Gründen nicht mehr gegangen war – welch ein Fehler, das damals auszulassen! – und einiges mehr.
Auch nach Knossos zum minoischen Palast bin ich noch einmal gefahren. Aber das sind dann weitere Geschichten, die ich vielleicht irgendwann mal erzählen werde wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Soviel vorab: Die Fuji war ein ausgezeichneter, zuverlässiger Begleiter auf der Reise und das Fotografieren hat sehr viel Freude gemacht ohne den Urlaub zu einer Fototour verkommen zu lassen. Und schleppen musste ich auch nicht allzuviel.
Zuhause war der vor dem Urlaub bestellte M39 auf Leica-M Adapter für mein 75/2,5er Voigtländer Color-Heliar im Briefkasten. So kann ich dann auch in Kürze über meine Erfahrungen mit dieser wundervollen Portraitlinse an der X-Pro1 schreiben, die ich an meiner M8 seinerzeit sehr gern benutzt hatte, sie dann dummerweise verkaufte aber durch eine glückliche Fügung kürzlich ein anderes Exemplar in einem Fotogeschäft gefunden habe.
Man möchts ja ned glauben, aber auch in München ist manchmal Nachts was los. Fast wie in Berlin.
Bis 24 Uhr hatten am Freitag den 08.09.2012 viele Geschäfte in der Innenstadt geöffnet. Ich hab die Gelegenheit genutzt und bin ein wenig herumgebummelt. Erfahren hatte ich davon heute Vormittag über Twitter, in den restlichen Medien war die Lange Shopping Nacht irgendwie kein Thema. Jedenfalls hab ich dort nichts davon mitbekommen. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass ganz München davon erfahren hatte und auf den Beinen war.
Es war voll in der Innenstadt wie am Tag – mit dem Unterschied, dass es dunkel draussen war.
Wenn jeden Tag so lange geöffnet wäre es vermutlich langweilig – aber so war das ne super Sache! Auf dem Viktualienmarkt konnte man bei einem Filmdreh zusehen, viele Geschäfte hatten sich Aktionen einfallen lassen, bei Douglas wurde im Schaufenster frisiert und geschminkt, in der Löwenhofpassage gabs lautes Akrobatikspektakel und auf den Plätzen waren Bühnen aufgebaut. Sogar eine Modenschau gabs am Stachus.
Und als wär das noch nicht genug hat auch noch das Wetter mitgespielt – es war so schön wie die ganze Woche noch nicht! Ein lauer Sommerabend in München und richtig was los!
Nur die liebe MVG hats nicht hinbekommen ihre Planung auf die Besuchermassen abzustimmen: die Trambahn nach Hause fuhr wie gehabt Abends/Nachts nur alle 20 Minuten und dann natürlich mit nem kurzen Zug. Was dann im Fahrgastraum los war könnt ihr euch ja denken, oder? 🙂 Aber auch das ist irgendwie ein bisschen wie in Berlin…nur das die Streifenkarte hier im Moment 12 EUR kostet und demnächst wohl 12,50 EUR oder 13 EUR.
Hier nun also Teil 1 des Reisemehrteilers von meiner Südnorwegenrundtour im Juli/August 2012.
Nach einer langen, mehrere Tage dauernden aber entspannten Fahrt von München nach Oslo mit Stops in Berlin, Malmö, Göteborg und Tannum/SWE erreichen wir am Montag Mittag Norwegischen Boden.
Zunächst stehen einige Tage Oslo („zum Ankommen“) auf dem Programm. Wir haben eine Hütte in der Nähe von der Skisprungschanze am Holmenkollen gemietet und unternehmen Tagestouren mit dem öffentlichen Bus in die Osloer Innenstadt.
Hierbei war der Oslo-Pass, der wie alles in Norwegen „schweineteuer“ ist, sehr hilfreich, da man so doch etwas Geld sparen konnte. Den Oslo Pass gibt es für wahlweise 24h, 48h oder 72h ab Entwertungsstempel und kostet je nach Dauer 270 bis 495 Norwegische Kronen (umgerechnet ca. 37-67 EUR, Wechselkurs zur Zeit ca 1:7). Mit enthalten im Oslo Pass sind die kostenlose Nutzung des Nahverkehrsnetzes, Eintritt in viele Museen und Ausstellungen sowie Rabatte für Restaurants, Bars und viele andere Dinge.
Zu den Highlights der Stadt gehört unter anderem das nagelneue Opernhaus am Hafen, welches einem treibenden Eisberg nachempfunden sein soll. Das für den Bau verantwortliche Architekturbüro Snøhetta hat 2009 den Mies van der Rohe Award for European Architecture für dieses einzigartige Gebäude gewonnen. In der tat – ein sehr interessantes und hübsches und begehbares Bauwerk. Zu den Fassadenreinigern, die den weissen Marmor sauber halten müssen möchte ich allerdings nicht gehören… 😉
Und weil eine Grossbaustelle selten alleine kommt, gibt es in Oslo zur Zeit Baustellen ohne Ende. Kaum eine Ecke in der Innenstadt kommt ohne Zaun, Absperrband oder buddelnde Bagger aus.
„Da muss ich wohl nochmal wiederkommen.“, dachte ich „…oder andere Ecken besuchen.“ meinte ein Freund. Und so waren wir am zweiten Oslo Tag unter anderem auf der Museumsinsel Bygdøy, wo wir ein Freilichtmuseum, alte Wikingerschiffe sowie die Kon-Tiki und die Fram besichtigen konnten. Sowie im Vigelandpark mit seinen hunderten von Skulpturen.
Der Tag hatte eine exponentiell ansteigende Erlebniswertkurve. Es ging gemütlich los mit alten norwegischen Häusern und noch älteren norwegischen Häusern im Freilichtmuseum. Viele davon mit „Trollhaardächern“ wie wir die begrünten Dachflächen irgendwann genannt haben und ging weiter mit dem Besuch des örtlichen Wikingermuseums, in dem diverse Schiffe in unterschiedlich guten Zuständen zu bewundern waren, die man als Grabbeigaben von alten Recken gefunden hat.
Ob eines davon Hägar gehört hat?
Doch das Absolute Highlight sollte noch kommen: Die Kon-Tiki und die Fram. Jedes hat ein eigenes Museum und Beide Museen befinden sich quasi am gleichen Ort auf der Insel, direkt gegenüber. Und jedes dort liegende Schiff für sich hat Geschichte geschrieben.
Die Kon-Tiki (und die Ra II) als sie mit Thor Heyerdahl über den Atlantik fuhr und das Polarforschungsschiff Fram, dass als erster Eisbrecher erfolgreich Fridtjof Nansen und Roald Amundsen ins Eismeer und wieder zurück brachte.
Kein Wunder – hatte es doch Colin Archer, der Meister der schönen Segelschiffe von robustester Qualität, persönlich für diesen Zweck geplant und gebaut.
Interessant waren dabei vor allem die Details des Schiffes – für einen Schiffsfan wie mich ein Festessen. Meine Freunde probierten alle möglichen Tricks aus, aber es dauerte gefühlte 2 Stunden bevor ich mich davon losreissen konnte. Ein irres Boot.
Ruder und Schraube können hochgezogen werden, damit sie nicht durch das Eis beschädigt werden, die Wände sind dick isoliert, die Spanten im inneren sind so konstruiert, dass sie auch den grössten Druck aushalten, alles überlebenswichtige ist doppelt und dreifach vorhanden, damit auch 4 Jahre im Eis dem Schiff nichts anhaben können. Und immer wieder dieses kleinen, pfiffigen Details, in denen man die grosse Handwerkskunst und den Sachverstand des Colin Archer wiedererkennt.
Als wäre dies alles noch nicht genug gewesen gings nach einem sehr leckeren und nicht allzu teuren Mittagessen in einem indischen Restaurant irgendwo in Oslo (ca. 20 EUR / Person) noch in den Vigelandpark, in dem wir dann den Rest des Tages verbrachten bevor wir wieder zurück zu unserer Hütte fuhren und so richtig gut und lange schliefen.