Ganz München, jedenfalls gefühlt, war heute auf dem Weihnachtsmarkt. Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt an der Briennerstrasse: Voll.
Der Weihnachtsmarkt am Rindermarkt: Wie immer bis kurz vor Schluss: Voll.
„Wo haben die Menschen eigentlich früher ihre Weihnachtsgeschenke eingekauft als es noch kein Internet gab?“ fragte eine Bekannte heute über Twitter.
Die Antworten: Neckermann, Quelle, Otto Versand, Karstadt in der Fussgängerzone…
Und weil die vielen Menschen jetzt alle online bestellen und soviel Zeit übrig haben und trotzdem gerne in die Stadt gehen in der Weihnachtszeit gehen sie jetzt eben auf die Weihnachtsmärkte.
Jetzt wird es vielleicht doch noch ein bischen Weihnachtlich. Gestern hatte ich jedenfalls das Gefühl, das endlich Winter in Bayern ist. Der Grund? Es lag Schnee. Soweit, so profan. Was so ein bischen Weiß und Grau in der Landschaft doch bewirken kann…
Heute war ich mit Grisu, ein paar Freunden und dem 77er Limited beim Running Sushi…und wir hatten Spass. Jede Menge!
Ich liebe dieses Bokeh das diese alte Pentax-Linse aus der „FA limited“-Reihe in die Bilder zaubert, die Art wie sie Farben und Formen rendert.
Aufregend, knackig, weich, hart, alles in der richtigen Dosierung. Und jedesmal sitze ich wieder vor den Bildern und denke mir: Nicht ganz exakt genau so wie in der Realität – aber besser!
Ein Echtes 3D-Deluxe Objektiv mit Charakter eben. Zu schade, dass Pentax es immer wieder in Frage stellt es weiterhin produzieren zu wollen. Diese FA Limited Objektive sind die Gründe, weswegen ich immer noch eine Pentax im Schrank habe. Ganz nah an der Qualität der Leica Objektive, aber mit Autofokus und zum Bruchteil des Preises. Kein Vergleich mit den neueren DA limiteds.
Portraits sind dabei auch einige entstanden, jedoch sind diese nichts hier für die Öffentlichkeit. Schade eigentlich – sie sind wirklich sehr schön geworden…
Sogar Bilder die praktisch nur aus Bokeh bestehen sehen mit dem 77er irgendwie interessant aus. Die Bokehbilder hat übrigens ein Freund von mir gemacht – als ich einen Augenblick nicht auf meinen kleinen, roten Grisu mit seinem niedlichen Blaulicht aufgepasst habe.
Und noch etwas habe ich durch diesen Artikel auf der Suche nach einem passenden Foto grade festgestellt. Nämlich dass ich dieses Objektiv im Jahr 2010 bereits einmal besessen habe, kurz bevor ich es Mitte 2011 wieder (zunächst unwissentlich) zurückgekauft habe. Manches Kameraequipment kommt eben einfach immer wieder zu einem zurück.
Winter ist die Zeit in der man sich als Hobbyfotograf klassischerweise mit Tabletopfotografie oder Outdoorshootings für Skianzüge vergnügt. Oder sich gemütliche Abende im Jazzkeller macht. High-ISO Spielereien und AF-Tests inklusive.
Je düsterer und trüber das Wetter, um so bunter die Ideen. NoVember – No Cry, wie eine Österreichische Werbeagentur kürzlich Bob Marley’s Lied für eine Plakataktion korrekterweise umdichtete. Ich ertappe mich daher in den Wintermonaten oft dabei, dass ich den Sättigungsregler besonders weit ins Plus ziehen will.
Heute habe ich mich für Tabletopfotografie entschieden: Eine Flasche torfigen, 16 Jahre alten Lagavulin Islay Single Malt.
Aus der Reihe „hochprozentiger Herbst“.
Wohlsein & ein schönes Wochenende!
P.s.: Wer sich für das Making-of interessiert: Lichtzelt, weiße Plexiglasplatte und Papphohlkehle innen. Ausserhalb des Zeltes je ein Blitz von mittig oben, mittig rechts und hinten schräg von unten (wenn man von vorn aufs Lichtzelt schaut). Objektiv: 50mm bei Blende 8.
Seit einigen Monaten, genauer: Seit diesem einem Videoabend, an dem eine Freundin ihren nicht ganz leisen, aber kleinen Office-Beamer für echtes Kinofeeling mitgebracht hatte sehe ich mich nach einem Heimkinoprojektor um.
Erst waren sie mir zu gross. Dann zu laut. Dann zu teuer. Manchmal alles zusammen. Ich hatte die Idee schon fast aufgegeben.
Und dann das: Gestern komme ich mal wieder bei Conrad an den Beamern vorbei. Eigentlich wollte ich nur ein HDMI-Kabel Kaufen. Und dann sehe ich da dieses schnuckelige, kleine, leise und auch noch günstige, schwarze, zigarettenschachtelgrosse Kästchen stehen, dass so hübsche Farben malt.
Samsung SP-H03 heisst es. Die Tasten auf der Oberseite tauchen wie aus dem nichts auf, sobald man eine von ihnen berührt. Magic! 🙂 Ich will es am liebsten gleich mitnehmen.
Ich traue mich aber nicht. Und nachdem auch kein Verkäufer in Sichtweite ist gehe ich erstmal wieder nach Hause. Dann lese ich ein bischen über dieses Gerät und andere Geräte – und stehe Heute direkt nach Feierabend wieder bei Conrad. Endlich findet sich auch ein Verkäufer, der erfrischend wenig Ahnung hat, mich aber mit dem Gerät spielen lässt und – das ist das allerbeste – einen Schlüssel für den Schrank hat in dem die Neugeräte aufbewahrt werden. Er gibt mir also ein originalverpacktes Exemplar des Beamers und ich kann es kaum aushalten nach Hause zu kommen um es auszuprobieren.
Unterwegs zur Kasse nehme ich noch einen Satz Composite-AV Kabel fürs iPhone mit, weil die iPhone-3,5mm AV-Klinke-Adapter beim Vorführgerät nicht funktioniert haben und schaue dass ich mein Wohnzimmer erreiche. Dort angekommen hole ich mir ein Lampenstativ aus dem Regal, schraube den Beamer drauf. Anschliessend stecke ich meinen mobilen Lautsprecher und das iPhone an und ab geht die Lucie.
Nachdem ich die EyeTV App auf dem iPhone gestartet habe wird erstmal spasseshalber ein Spielfilm geschaut. Der SP-H03 ist so leise, dass ich Ihn während des gesamten Films überhaupt nicht gehört habe.
Wenn man das Ohr an den Beamer hält stellt man zwar fest: Da ist ein Lüfter. Aber man hört ihn halt aus ca 1m Entfernung einfach nicht mehr!
Die Fähigkeiten sind ansonsten ziemlich genau wie in den Amazon Rezensionen beschrieben: Die Optik ist nicht 100% Top, was sich in leicht unscharfen Ecken äussert, die mich aber nicht weiter stören. Die Leuchtkraft reicht bei abgedunkeltem Wohnzimmer mehr als aus um ein Bild mit ungefähr 2m Breite sauber anzuzeigen. Die Farben sind gut, Kontraste, Schärfe, Farbton und Helligkeit sind einstellbar.
Sicherlich: Für Full-HD-Fans ist die native 480p (WVGA854) Auflösung etwas zu wenig, auch mit einem 55″ LED Fernseher der neuesten Generation kann das Ding natürlich nicht mithalten. Dafür kostet es „nur“ 199 EUR, hat 1GB internen Speicher und einen Micro-SD-Kartenleser sowie 3,5mm Klinke-AV, Composite-AV, VGA und USB-Anschlüsse. Und es benutzt LED/DLP Technik, was bedeutet, dass man die sauteuren Leuchtmittel nach 2000-6000 Stunden NICHT austauschen muss sondern dass das Gerät gemütlich 10000 Stunden mit einer LED hält. 3 Jahre Herstellergarantie gibt Samsung und bis dahin sollte dann schon der Nachfolger dieser „Kino to go“-Zigarettenschachtel draussen sein – dann hoffentlich auch mit etwas mehr Leuchtkraft.
Die 30 Lumen sind für abgedunkelte Zimmer schon ok, aber sobald etwas Tageslicht ins Zimmer fällt muss man entweder die Bildschirmdiagonale drastisch reduzieren, abdunkeln oder einen anderen Beamer benutzen.
Kabel sind im Lieferumfang mit dabei, Netzteil und Tasche ebenfalls. Und das beste: ich kann das Ding auch mit dem mitgelieferten Akku ca 1,5h betreiben und dank des Gewichts und der Grösse passt es in jede Westentasche. Da wird mein iPhone plötzlich zur Präsentationsmaschine für Fotos, Powerpoints und Filme. Wer hätte das gedacht: Ein Beamer im iPhone-Format. 🙂
Toll! Genau so etwas wollte ich schon immer haben! Jippie! Freu mich schon auf den nächsten Kinoabend zu Hause – oder Unterwegs.
Aus aktuellem Anlass ein fachfremder Artikel (mal wieder – ich gelobe Besserung…).
Erste Hilfe Kurse sind doch zu irgendwas gut.
Heute sass ich mit ein paar Freunden in einem Restaurant beim Essen. Irgendwann musste ich dringend mal Austreten. Zu meiner Verwunderung lag auf der Herrentoilette unter den Pissoirs ein älterer Herr reglos am Boden. „Äh – der gehört da aber normalerweise nicht hin“ war mein allererster Gedanke. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte machte sich die Frage breit, ob dieser Mann wohl Hilfe braucht. Ich rüttelte ihn an der Schulter und fragte ihn ob es ihm gut gehe und ob ich ihm helfen könne.
Mit benommener Stimme antwortete mir der Herr irgendetwas unverständliches. Immerhin hatte er meine Stimme gehört und darauf reagiert. Das Wort „Kreislauf“ verstand ich. Ob ich ihm helfen könne hochzukommen fragte ich nochmal. Er streckte daraufhin langsam und etwas unbeholfen seine Hand aus, mit der er zuvor seine verlorenen dritten Zähne wieder in den Mund geschoben hatte. Etwas Lüll klebte noch an der Hand.
Doch für Ekel war jetzt keine Zeit. Ich stellte ihn lansam wieder auf die Beine, jedoch begann er kurz darauf wieder wegzudämmern und sackte schliesslich langsam wieder zu Boden. Ok – Ruhe bewahren. Hilfe holen. Alleine kann ich ihn unmöglich bewegen. Nachdem ich ihn in eine etwas bequemere Sitzposition gebracht hatte rüttelte Ich ihn erneut an der Schulter und überzeugte mich davon, dass er noch bei Bewusstsein war.
Er murmelte etwas und ich sagte ihm, dass ich jetzt Hilfe holen gehen würde und in einem Augenblick wieder zurück sei. Ein paar Sekunden später kam ich mit dem Restaurantchef wieder. Der rief auf meine Anweisung hin sofort den Notarzt, in der Zwischenzeit waren die Freunde des älteren Herrn auf die Herrentoilette gekommen. Zusammen mit dem Restaurantchef besorgte ich ein paar Decken um den Mann auf dem eiskalten Steinboden einzuwickeln, damit er nicht friert. Kurz darauf halfen seine Freunde dem Mann wieder auf die Beine und stützten ihn auf dem Weg zurück ins Restaurant, sodass er wieder im Warmen auf einem Stuhl im Restaurant Platz nehmen konnte. Ich konnte dem Druck auf der Blase nun wirklich nicht mehr Standhalten und verschwand kurz aufs stille Örtchen. Die Freunde des Mannes waren bei ihm, ich konnte daher guten Gewissens kurz mal weg.
In der Zwischenzeit war auch der Notarzt gekommen, der Mann wurde versorgt und er kam zusehends wieder zu kräften.
Puh – das ist grade nochmal gut gegangen.
Das bringt mich zu einem Anliegen: Erste Hilfe Kurse machen viele von uns meist nur wenn sie müssen. Am liebsten gar nicht. Also zum Beispiel zur Führerscheinprüfung, und dann auch nur den verkürzten Kurs „Sofortmassnahmen am Unfallort“, schnell die nötigsten Hilfethemen lernen, damit man den Lappen bekommt.
Vielleicht belegt man auch mal einen zweitätigen Kurs, wenn betriebliche Ersthelfer in der Firma gesucht werden. Oder weil ein Freund oder eine Freundin einen dazu überredet hat mitzukommen. Seltener wohl weil man schon mal ein Erlebnis hatte in dem man die Kenntnisse eines solchen Kurses vielleicht gut hätten gebrauchen können.
„Was bringt mir das denn in der Praxis?“ fragen sich viele. Oder gar „Hab ich noch nie gebraucht / einmal in 10 Jahren / ich kann doch sowieso nichts machen…“ und so weiter.
Erlebnisse wie dieses Heute Abend bestätigen mir aber, dass es richtig und gut ist, seine Erste Hilfe Kenntnisse regelmässig aufzufrischen. Es half mir Heute einen kühlen Kopf zu bewahren und das Notwendige und Richtige zu tun und es half dem kollabierten Menschen wieder auf die Beine zu kommen. Ausserdem machte es interessanterweise nicht nur die Angehörigen und Freunde des Mannes, sondern auch mich als Helfer sehr glücklich, dass alles so glimpflich ausgegangen ist.
Seit mehreren Jahren bin ich bei uns im Unternehmen einer der betrieblichen Ersthelfer. Kein Profi, aber zumindest mache ich brav alle zwei Jahre meinen Auffrischungskurs mit. Man weis ja nie. Heute hat es geholfen.
Und Ihr?
Falls ihr Lust habt einen Erste Hilfe Kurs zu belegen schaut einfach mal beim Roten Kreuz, den Johannitern, den privaten Ambulanzen, bei Krankenhäusern oder dem Alpenverein nach entsprechenden Angeboten. Vermutlich zahlt sich das irgendwann aus.
In diesem Sinne – eine schöne Restwoche euch allen und ein tolles Wochenende!
Samstag bei Obi gabs ein paar Tonkartons und Plexiplatten. Heute Abend kam ich dann dazu den Kram auszuprobieren.
Zeit für etwas hochprozentige Produktfotografie mit Herbstblättern.
Für die Beleuchtung habe ich mir ausnahmsweise mal ein sehr umfangreiches Setup ausgedacht.
Zum Einsatz kamen 3 Blitze, ein Auslegearm mit einer Klemme zur Blitzbefestigung, der mit einer Superclamp an einem der beiden Lampenstative befestigt war, ein Lichtzelt, ein Honl Speed Snoot, sowie ein paar weisse und schwarze Kartons als Reflektoren und Lichtschlucker.
Die leeren Flaschen waren ein dankbares Testmotiv – sie rannten nicht weg und zeigten mir gnadenlos jeden Fehler im Lichtsetup in den Spiegelungen.
Aufgenommen wurden die Bilder mit der D700 und dem AF-S 50/1,4 bei Blenden zwischen 8 und 16 und ISO 200, Kamera auf Stativ.
Ganz perfekt ist das Ergebnis noch nicht, aber mit etwas Retusche kamen doch ein paar ganz brauchbare Snapshots dabei heraus. Nächstes mal werde ich wohl doch ein Hintergrundsystem mit schwarzem Bühnenmolton vor dem Lichtzelt aufstellen und auf die vorderen weissen Reflektoren verzichten
Zum Lichtsetup:
Auf den Boden des Lichtzeltes habe ich zunächst eine mattschwarze, darüber eine dunkelgraue Plexiglasplatte gelegt. Die Hohlkehle im Lichtzelt besteht aus einem mattschwarzen Tonpapierkarton. Rechts vom Lichtzelt in etwa 2m Entfernung ist ein SB-800 aufgestellt, der das seitliche Hauptlicht liefert.
Etwa 1m oberhalb des Lichtzelts ist ein weiterer SB-800 angebracht, der das Lichtzelt von oben ausleuchtet. An einem Auslegerarm ist ein Blitz mit Speed Snoot befestigt, der von vorn links oben auf den Hintergrund der Hohlkehle gerichtet ist.
Schräg links und rechts vor dem Motiv habe ich je einen weissen Tonpapierkarton mit Uhu Tack befestigt. Um schliesslich mich selbst und den Raum um mich herum unsichtbar zu machen verwendete ich einen schwarzen Tonpapierkarton mit einem Loch für das Objektiv, durch welches ich das Foto aufnehmen konnte.
Das wars auch schon wieder – mehr gibts heute nicht zu Berichten. Guten Wochenstart! 🙂
Ein verlängertes Wochenende geht langsam dem Ende zu. Allerheiligen, Herbst und die Osterseen sind eine prima Kombination um mit ca 4kg Kamerakram insgesamt 500mm Brennweite im Gepäck auf der Suche nach Tieren eine Runde um den grössten der Osterseen zu drehen. Daraus geworden ist letztenendes etwas Schilfkunst…Spass hats trotzdem – oder grade deswegen gemacht.
Was mich mal wieder zu einer Frage zurückbringt, die ich immer wieder (sinnloserweise) zu ergründen versuche: Warum fotografieren wir eigentlich?
Diese Frage muss nicht beantwortet werden, ebensowenig wie die Frage an einen Maler: „Warum malst du?“ oder die Frage „Warum existieren wir?“. Die Antwort ist, wie wir seit Douglas Adams wissen, 42 – und nicht wirklich wichtig. Wichtig ist, dass wir das, was wir machen einfach in diesem Moment tun und unserer Kreativität dabei freien lauf lassen.
Selbst die Knipsbildchen-Dias von Onkel Heinrich sind in einem kurzen, kreativen Moment entstanden. Auch wenn das später keiner in dem Bild sieht und es auch niemanden wirklich interessiert wer die merkwürdig gekleideten, unbekannten Menschen in einer unbekannten italienischen Stadt vor 70 Jahren waren. Ausser Onkel Heinrich. Für ihn ist das eine Erinnerungsstütze, ein tolles Bild. Reicht doch völlig aus, oder?
Nicht jedes entstandene Bild wird ein Superknaller. Und? Ist das Schlimm? Ich denke: Nein. Solange man seine Mitmenschen damit nicht quält und stets versucht es beim nächsten Mal etwas besser zu machen. 🙂
Und dennoch sind die Gründe so vielfältig wie der Druck auf den Auslöser. Ich mache es, weil es mir Spass macht. Selten weil ich muss, gelegentlich auch mal weil ich jemand eine Freude machen möchte. Manchmal auch, weil ich warten muss. Aber immer, weil ich mit Hilfe der Fotografie inneren Frieden und Ausgeglichenheit finde, wenn ich mich zu 100% auf ein Motiv, ein Bild, das Lernen oder ein Stück Technik konzentriert habe und anschliessend das Ergebnis sehe.
Wenn Freunden und Fremden die Bilder auch noch gefallen: SUPER! Wenn nicht? Auch SUPER! 🙂 Wenn sie mir selbst nicht gefallen? Ab in die Tonne damit und irgendwann nochmal versuchen (wenn es wirklich wichtig ist).
Geld dafür verlangen? Für mich kein Maßstab für erfolgreiche Bilder. Eher ein Maßstab für gutes Handwerk gepaart mit Verkaufstalent.
Ihr seht schon – aus mir wird vermutlich nie ein erfolgreicher Profi, und das ist auch gut so. 🙂
Auf diese Weise behalte ich mir meine Freiheiten und Freundschaften, kann fotografieren wen und wann ich Zeit habe. Kann Equipment ohne Erfolgsdruck ausprobieren, Stile erfinden, testen und verwerfen. Ich muss nicht auf Kosten-Nutzen achten. Und das Beste: Ich könnte sogar einfach mal Schei**e bauen und sagen: „Sorry – die sind nix geworden.“ – Obwohl mir das bei den wirklich wichtigen Dingern bisher nie passiert ist. 🙂
Da fällt mir grade so ein: Warum muss man eigentlich immer ein erfolgreicher Profi werden? Was bringt mir das? Und was ist das eigentlich wirklich, so ein „erfolgreicher Profi“?
Und warum fotografiert ihr überhaupt noch, wo doch schon alles zigtausendmal Fotografiert wurde?
Am Wochenende war ich mal wieder in Köln und hatte endlich mal Zeit mich wie ein Touri zur Blauen Stunde an den Rhein zu stellen und das Motiv abzulichten, dass alle Fototouristen in Köln in der Blauen Stunde ablichten, wenn sie denn mal dort sind:
Kölner Dom, Rhein und Eisenbahnbrücke.
Ein Supermotiv. Superoft geknipst, jeder kennt das schon. Etwas abgenudelt, sicherlich. Aber ich hab‘ halt meine Kopie der Wirklichkeit von dort noch nicht selbst gemacht gehabt. Ihr kennt das ja. 🙂
Eigentlich wollte ich das Bild von einem anderen Standpunkt aus aufnehmen, jedoch hatte dieser leider nicht mehr geöffnet. Wie das immer so ist bei Lucky Shots in einem unerwartet aufgetauchten Stück Freizeit. Da hilft die beste Grobplanung nichts. Aber hey – Köln bietet ohnehin immer einen Grund mal wieder hinzufahren. Jetzt ist es eben Einer mehr.
Die Farben, die hübschen Sternchen und feinen Details verdankt das Bild aber ausschliesslich dem Kodak Sensor meiner M8 sowie dem kleinen 25er Zeiss Silberling. Ok – und ohne Cornerfix und Lightroom wär aus dem DNG kein solches Bild entstanden. Was ja in gewisser Weise auch nicht schlimm gewesen wäre. Andererseits aber irgendwie doch.
Achja: Das Motiv haben noch mindestens 10 andere an diesem Abend in der Lichtstimmung ebenfalls aufgenommen. Allesamt besser ausgestattet als ich mit ihren Bridgekameras mit Lowlight-Modus, mit denen man gestochen scharfe Nachtaufnahmen aus der Hand aufnehmen konnte, diverse Nikons und Canons mit Stativ und tollen Zooms sowie mindestens eine Pentax (das müsste der dritte von Links gewesen sein, der mit dem Hama-Stativ ), die ich aber nur am Geräusch erkannt habe.
Und mein Stativ hatte ich zu allem Überfluss auch noch zu Hause gelassen. Aber hey – einem direkten geistigen Nachkommen vom grossen HCB (die ja alle Leica Selbstkasteier irgendwie sind) ist sowas doch völlig egal. Stative?! Mit einer echten Leica schiesst man doch wie mit einem Colt eh nur freihändig! (Zum Glück gehöre ich nicht zu denen, die diesen Absatz jetzt gedanklich mit den Worten „Genau – so isses!“ unterstreichen…)
Danach bin ich jedenfalls noch kurz bei McDonalds „mal so richtig gut Essen gegangen“ – wie man das als unterkühlter Knipstouri halt so macht. Ohne Rücksicht auf Zugewinne. Directly from the lips to the hips. Fett und Zucker pur für teuer Geld. Mir war jedenfalls wieder warm anschliessend. Und das war auch gut so.
Ziel erreicht, Spass gehabt – Alles schön. Guten Tag! 🙂
Ausruhen vom Segeln bei nahezu Null Wind – und doch schiebt ein winziger Windhauch ein Segelboot Zentimeter für Zentimeter am Steg vorbei. Rauch zeigt die Windrichtung grade noch an während die Verklicker auf den Mastspitzen schon nichts mehr anzeigen können.
Die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Einfach herrlich.
Was will man mehr an einem Sonntagnachmittag im Herbst?
Schiffe liegen am Steg. Ihre Eigner wollen vielleicht am nächsten Wochenende nochmal wiederkommen und die vielleicht allerletzte Gelegenheit nutzen nochmal im eigenen Boot auf dem Wasser zu sein.
Andere haben ihre Boote bereits für den Winter aus dem Wasser genommen.