RAID-Backupkonzepte für die Bildbearbeitung

Desktop RAID System von WD

Desktop RAID System von WDWenn man Abends mit ein paar befreundeten Fotografen zusammensitzt und bei einem Glas Rotwein und einer Rucola-Pizza mit Parmaschinken und Parmesankäse verschiedene Themen andiskutiert, dann kann es passieren, dass man sich auch mal Gedanken über Datensicherung macht. Ernsthaft. 🙂

Die Frage war: „RAID oder nicht RAID – und wenn ja, warum? Oder doch lieber ein NAS? Ein Cloud-Backup? Oder einfach USB-Platten?“

Alles für den optimalen Schutz der eigenen Bilddatenbank mit den geliebten fotografischen Werken.

Meine erste Antwort war: „Erstmal Mac OS X mit Timemachine“. Das verwirrte meinen Bekannten dann doch etwas. Vermutlich hatte er erwartet, dass auf seine einfache Frage wie aus der Pistole geschossen irgendein Festplattenhersteller genannt werden würde.

Also konzentriere ich mich hier auf Backuplösungen und weniger auf die Backupsoftware. Nur soviel: Stressfreier als mit Timemachine und Mac OS X kann man sein Betriebssystem, seine Programme und seine Daten nicht sichern und wiederherstellen! Das ist eine exzellente Grundlage um sich anschliessend mit dem Thema „Art des Datenspeichers“ auseinanderzusetzen.

Zum Thema RAID (Redundant Array of Independent Disks) fielen mir auf dem Nachhauseweg dann ein paar Anmerkungen ein von denen die ein oder andere vielleicht auch für die Leser vom pawlik.viewing-Blog interessant sein könnte.

Mehrere Aspekte sind wichtig:

– Datensicherheit / Ausfallsicherheit / Langlebigkeit
– Schreib/Lesegeschwindigkeit
– Kosten pro GB
– Unterschiedliche Raid Varianten (Striping, Mirroring, Striping mit Parity, Mirrored Stripeset…)
– Schutz vor Viren
– Schutz vor Umwelteinflüssen / Offsite Backup nötig?

Im Prinzip hatte ein weiterer Bekannter, der mit am Tisch saß schon recht, dass ein RAID in erster Linie dafür konzipiert wurde, um als eingebauter Speicher zum Beispiel in einem Serversystem, als Storage-Basis für Virtuelle Maschinen oder in einem Videoschnittplatz genutzt zu werden.

Jedoch bietet RAID durchaus Vorteile auch im Backup- oder SAN/NAS Bereich.

Zu dem Punkt warum ich mein weekly backup auf einem RAID statt einer einfachen USB Festplatte oder einer DVD- oder Bluraydisk sichere komme ich gleich.

Zunächst nochmal zur Auffrischung eine Erklärung der verschiedenen RAID-Varianten.

Am weitesten verbreitet im Enduser-Bereich sind RAID 0 , 1, 5 und 10.

Im Videoschnittbereich kommen häufig Rechnerkonfigurationen mit RAID 0 (Striping), Raid 5 (Striping mit Parity) oder RAID 10 (Mirrored Stripeset) zum Einsatz.

Warum? Beim RAID 0 (Striping) addieren sich die Schreibgeschwindigkeiten mit jeder zusätzlichen Spindel (Festplatte) im Stripeset, da die zu schreibenden Bytes auf mehrere Platten verteilt werden.

Um es einfach zu machen: Block 1 auf Platte 1, Block 2 auf Platte 2, Block 3 auf Platte 3, Block 4 auf Platte 1, Block 5 auf Platte 2 usw. Die Schreibvorgänge 1-3, 4-6 etc. laufen dabei jeweils parallel ab.

RAID 0 ist auch sehr billig in puncto Kosten pro GB, da der gesamte Plattenplatz zur Verfügung steht.

Jedoch ist ein Stripeset sehr anfällig: Fällt eine Platte aus ist alles weg.

Sicherer ist RAID 1 (Mirroring): Sämtliche Daten werden jeweils auf der ersten und der zweiten Platte geschrieben. Fällt eine aus kann die Information von der Kopie auf der anderen Platte wiederhergestellt werden. Fallen beide aus ist natürlich alles weg. Dieses Verfahren ist mitunter sogar langsamer, bringt jedoch auf keinen Fall einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber einer 1-Platten-Lösung.

Die Kosten pro GB sind allerdings deutlich höher, da immer nur die Hälfte des insgesamt verfügbaren Plattenplatzes effektiv genutzt werden kann.

Um die Vorteile von Raid 0 und 1 zu kombinieren hat man RAID 5 (Striping mit Parity) erfunden. Hierbei kommen jeweils 3 Platten pro Raid 5-Set zum Einsatz. Aus der Information von zwei Platten kann man die dritte Platte wiederherstellen.

Ausserdem bekommt man eine fast doppelt so schnelle Schreibgeschwindigkeit wie mit nur einer Platte, weil die Information immer auf zwei Platten verteilt wird und dann nur noch die Parity Information auf die nächste geschrieben werden muss (stark vereinfacht ausgedrückt).

Kostentechnisch ist es ein guter Kompromiss. Es stehen etwa 66% des verfügbaren Speicherplatzes für Nutzdaten zur Verfügung.

Will man die Schreib/Lesegeschwindigkeit noch weiter erhöhen ist RAID 10 (Mirrored Striping) sinnvoll: Ein Stripeset aus beliebig vielen Festplatten wird auf ein anderes Stripeset aus genauso vielen Platten gespiegelt.

Kostentechnisch ist dies nicht wirklich optimal, da genau wie beim mirroring nur die hälfte des Plattenplatzes nutzbar ist. Dafür ist es ausfallsicher UND schnell.

Mein wöchentliches Langzeitbackup

Für mein wöchentliches Langzeitbackup habe ich mich für ein externes, per Firewire 800 angebundenes RAID (gemirrored) entschieden, da es mir dann egal sein kann ob eine der beiden Platten mit der Zeit nicht mehr lesbar ist.

Für Festplatten habe ich mich entschieden weil sie dauerhafter Daten Speichern als DVD-Rohlinge und vermutlich sogar als Bluray Disks. Gegen Bluray Disks habe ich mich vor allem aus Kostengründen entschieden (ich müsste erstmal einen Bluray-Brenner anschaffen und die Rohlinge sind auch nicht grade günstig). Der Hauptgrund: ich traue den Dingern noch nicht so recht.

Sollte doch mal eine Festplatte ausfallen tausche ich einfach die defekte Platte aus und alles bleibt erhalten. Hätte ich nur eine einzelne Platte könnte es sein, dass das Langzeitbackup (Datenendlager…) irgendwann Grütze wird und alles verloren ist, was nicht mehr auf der aktuellen Festplatte oder im inkrementellen Timemachine Backup vorhanden ist.

Hinzu kommt, dass mein langzeit Backup RAID nicht ständig angeschaltet ist und somit, falls es doch mal ein Virus auf den Rechner schafft, das Backup erstmal nichts davon mitbekommt.

Vor jeder Sicherung wird der Virenscanner angeschmissen, dann das RAID eingeschaltet – so kann (fast) nichts passieren.

Ebenso könnte ich mir vorstellen, mein Timemachine Backup auf ein RAID auszulagern. Mit dem Gedanken habe ich schon gespielt. Jedoch spielen mehrere Überlegungen eine Rolle: Ein weiteres RAID ist teuer. Zwischen 300 und 600 EUR wäre ich dafür los.

Ausserdem erstelle ich ohnehin wöchentliche Backups. wenn also die Timemachine Platte und GLEICHZEITIG meine Systemfestplatte abschmiert gehen mir maximal 7 Tage und die Historie auf dem Rechner verloren.

Da dies jedoch sehr unwahrscheinlich ist, sehe ich das Timemachine Backup eher als Archiv gegen versehentliches Löschen an. Und das darf ruhig mal kaputtgehen.

Die Timemachineplatte kann auch die ganze Zeit mitlaufen, da es nichts ausmacht, wenn doch mal ein blöder Virus die Daten auf der Platte über den Jordan schickt. Vor allem aber will ich nicht alle Stunde die Platte anschalten, damit Timemachine sein Backup erstellen kann.

Nur die „Site Redundancy“ hab ich noch nicht gelöst.

Cloud Backup Services sind mir bisher nicht sicher genug und/oder zu teuer. Hinzu kommt, dass mein Internetupstream zur Zeit nur bei 5 mbit/s liegt und die zu sichernden Datenmengen die GB Grenze in der Regel um ein Vielfaches überschreiten: Der Upload einer einzigen Vollsicherung würde Tage dauern.

Auch eine Festplatte alle paar Wochen irgendwohin zu schicken kommt für mich nicht in Frage, so wichtig ist das nun auch nicht.

Nach einem Wohnungsbrand oder einem ähnlich fatalen Ereignis hätte ich vermutlich ganz andere Probleme als eine verlorene Bilddatenbank auf einem kaputten Rechner…

Aber das mag jeder durchaus anders bewerten und für sich seine eigene Entscheidung treffen.

Von NAS Systemen halte ich nur dann etwas, wenn die Netzwerkanbindung zwischen den Systemen ausreichend schnell ist und zwingend mehrere Nutzer mit den gleichen Dateien arbeiten müssen. Und selbst dann kann es Zuhause sinnvoller sein die Daten über den Rechner zu Teilen, an dem die Platte hängt statt ein dediziertes NAS zu kaufen.

400 mbit/s sollten zwischen Computer und NAS allerdings mindestens übertragen werden können, damit ein NAS Spass macht. In der Regel bedeutet das: Gigabit Ethernet oder Fibrechannelanbindung. Mit einer einfachen, handelsüblichen Gigabit-Ethernet-Anbindung liegt die Datenübertragungsrate etwa bei 80-90 MByte/s.

Manche NAS Systeme die heute im Handel erhältlich sind unterstützen aber nur das ältere 100 mbit Ethernet – mit Datenübertragungsraten von nur 8-9 MByte/s.

Viel zu wenig um ‚zig Gigabytes von Daten sinnvoll übertragen zu können. Ausserdem bietet ein NAS, wenn es ständig am Netz hängt, keinen zuverlässigen Schutz gegen Viren oder Würmer.

Weil die schnelleren, Netzwerkbasierten Übertragungswege relativ teuer in der Anschaffung sind und ich nicht von mehreren Rechnern in einer verteilten Umgebung auf den Datenbestand zugreifen muss habe ich mich für das oben genannte RAID System mit Firewire 800 anbindung entschieden.

Alternativen für die lokale Anbindung sind Systeme mit USB 3.0 oder Thunderbolt, diese Anschlussarten müssen jedoch sowohl vom Computer als auch vom RAID System unterstützt werden. Speziell Thunderbolt ist auf dem Mac zu empfehlen, jedoch kostet ein WD MyBook Studio RAID mit Thunderbolt aktuell etwa 130 EUR mehr als das gleiche RAID System mit Firewire 800.

Ende Gut, alles Gut?

Heute Morgen meldete sich übrigens mein Bekannter per eMail: Sein Rechner bootet nicht mehr, die SSD ist kaputt. Zum Glück hat er das Wichtigste wiederhergestellt bekommen. Sieht so aus als wären die Tipps grade zur richtigen Zeit gekommen.

Fehler im Kamerapark – Verkäufe die einem fehlen.

Eines der letzten Bilder mit dem ZF.2

FotokramIn einem Fotoforum bin ich kürzlich über die Frage gestolpert: „Welche Objektive / Kameras die ihr mal besessen habt vermisst ihr am meisten?“

Nicht, dass es nicht schon genug „ausgefallene“ Themen gäbe – aber kennt ihr das nicht auch? Ihr hattet mal ein Superobjektiv oder eine Top-Kamera mit der ihr echt gute Bilder gemacht habt. Ein Stück Technik mit Seele, die euch begeistert, in ihren Bann zog. Euch Inspiration und den Bildern diesen magischen Glanz verliehen.

Und trotzdem habt ihr das Gerät irgendwann veräussert. Vielleicht um auf die nächste Kamerageneration upzugraden oder ein anderes Objektiv auzuprobieren oder um die Reparatur am Auto zu bezahlen oder was auch immer.

Ich habe rückblickend einige Fehler dieser Art gemacht – manche sogar öfter. Nachher ist man meistens klüger.

Silberne M8Da war zum Beispiel die M8…

…mit der mich eine regelrechte Hassliebe verband. Ich hasste es, wenn der Speicherkartenleser mal wieder rumzickte. Ich hasste es diese verflixten UV/IR-Sperrfilter benutzen zu müssen und ich hasste es vor der RAW-Bearbeitung erstmal zu Rätseln was mit welchem Objektiv und welcher Blende aufgenommen worden war um dann den entsprechenden Korrekturfilter in Cornerfix einzustellen. Und das vierteljährliche Nachjustieren des Meßsuchers. Und das fiese Rauschen und das „Vertical Line Problem“ ab ISO800.

Schwarze M8 - meine erste.Alles in allem waren meine Leicas gefühlt mehr in der Werkstatt als in der Kameratasche aber ich liebe die Bilder, die mit der M8 entstanden sind. Alle. Ohne Ausnahme. Und die Leute liebten es von mir mit dieser Kamera fotografiert zu werden. Deswegen machte ich gleich zweimal den Fehler – erst mit einer schwarzen, dann mit einer silbernen. Aber irgendwie vermisse ich sie doch, dieses verfluchte Biest!

S5pro ohne AA-FilterOder die Fuji S5pro ohne AA-Filter

Ich war ein grosser Fan der Fuji S5pro. Der Sensor war Spitze, die Dynamik suchte seinerzeit ihresgleichen. Die Kameratechnik war auf D200 Niveau – nur der AntiAliasing-Filter war etwas zu dick und ich konnte meine Nikon-Akkus nicht weiterverwenden, musste die Original-Fuji-teuer-Akkus benutzen.

Ein begnadeter Fototechniker und Wissenschaftler aus der Münchner Gegend hatte eines Tages ein Ersatzglas erfunden, mit dem man den AA-Filter komplett ersetzen konnte und dennoch nicht auf alle anderen Features verzichten musste. Ich liess meine S5pro umbauen. 300 EUR hat mich das gekostet. Und es war gut. Bis ich auf die D700 upgraden wollte. Es kam wie es kommen musste: ich verkaufte die S5pro und vermisste sie ein paar Wochen später bereits wieder. Aber nochmal diese Tortur mit dem Umbau durchstehen, warten, zahlen? No way.

Voigtländer Color-Heliar 75/2,5Und dann war da noch das Voigtländer Color-Heliar 75/2,5

Ein solches Objektiv wird es nicht mehr geben. Jedenfalls nicht in nächster Zeit. Klein, leicht, bezahlbar, handlich und brachial gut mit buttercremigem Bokeh. In silber. WOW! Der Nachfolger ist das genaue Gegenteil: sauteuer, gross, schwer und das Bokeh – nunja: nicht mehr ganz so hübsch. Dafür ist es ein 1,8er und statt M39 mit Adapter hat es direkt ein richtiges M Bajonett. Die alte Version bekommt man nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr die exzellenten. Bestenfalls noch ein gutes Exemplar. Ich hatte ein exzellentes.

Mein grösster Fehler bisher…

…waren eigentlich zwei: erstens, dass ich mein Zeiss ZF.2 35/2 verkaufte. Viel zu billig, es wollte keiner. Jedenfalls nicht zu einem angemessenen Preis. Ich hätte es behalten sollen. Und zweitens: mein letztes silbernes Pentax FA77/1,8 limited aus Japanischer Fertigung. Heute ist beides so dermassen im Preis gestiegen, dass ich es mir wahrscheinlich nicht nochmal leisten würde.

Beim 77er hatte ich nochmal Glück, denn ich konnte eines bekommen – wenn auch nur im Tausch für ein anderes, liebgewonnenes Stück Glas und Metall, dass ich vermutlich irgendwann vermissen werde. Aber noch ist es nicht so weit.

Eines der letzten Bilder mit dem ZF.2C’est la vie! Wat fott is, is fott. Die Zeit heilt alle Wunden. Sagen sie. Vielleicht. Aber die Hauptsache ist doch schlussendlich, dass alles in Bewegung bleibt und man weiter Spaß an der Fotografie hat! 🙂

Makrospass in der Mittagspause mit dem Nex-Tamron 18-200 VC

Vorhin hab ich ein wenig mit dem wider erwarten erstaunlich guten Tamron 18-200 VC an der Nex-7 herumgespielt, die Abbildungsleistung dieses „Suppenzooms“ ist so gar nicht typisch für dieses Objektivgenre – überhaupt nicht „suppig“ sondern eher „supi“!

In der Mitte ist es bei allen Brennweiten schon ab Offenblende knackscharf, an den Rändern um 1-2 Stufen abgeblendet sehr brauchbar. Verzeichnung und CAs werden im JPEG-Modus direkt in der Kamera korrigiert, das Bokeh ist für ein solches Objektiv beachtlich cremig.

Der eingebaute Bildstabilisator ist für Fotos super – packt zu und stabilisiert zuverlässig. Für Videoaufnahmen gefiel mir der Bildstabilisator des Sony SEL 18-200 OSS jedoch etwas besser, da er bei Schwenks nicht ruckartig anfängt sondern smoother, für das Auge angenehmer, die Bewegung ausgleicht. Dennoch – Das Teil macht echt Spass und auch die Makrofähigkeiten sind interessant. Könnte meine Urlaubslinse werden. 🙂

Die Verarbeitung ist Prima, es wackelt nix, alles ist straff und passgenau verarbeitet, das Objektiv fühlt sich wertig an mit seinen gummierten Fokus- und Zoomringen und einem Gehäuse, dass sich anfühlt wie Metall. Da wirken die Plastikinnentuben, die beim Zoomen sichtbar werden schon fast ein wenig deplaziert. 🙂

Es ist deutlich kompakter als das Sony-18-200er, jedoch nicht wirklich klein. Daher wird die Nex-7 etwas kopflastig, wenn man ans lange Ende zoomt. Kein wirkliches Problem – eher eine Randnotiz. Die Kombination liegt nichts desto trotz ausgezeichnet in der Hand und spielt mit dem Panasonic 14-140 an mFT in einer Liga!

Apropos mFT/APS-C/Kleinbilformat: Falk Lumo hat in seinem Blog mal wieder einen neuen Artikel gepostet – zum Thema: Fullframe-Mystery revisited und warum Pentax unbedingt Kleinbild digital bringen muss…der nächste, der das so sieht.

Sinnloser Vergleich: EN-EL4a vs. Pentax Q

Pentax Q vs. Nikon EN-EL4a

Pentax Q vs. Nikon EN-EL4aWie oft liest man im fotografischen Internetz von den gleichermassen bejubelten wie gehassten Apfel-und-Birnenvergleichen. So oft, dass ich es für an der Zeit halte eine kleine Satire darauf zu posten.

Aus der Reihe „Sinnlose Vergleiche“ heute ein Vergleich zwischen einem handelsüblichen Akku für die Nikon D2/D3 Serie und der Pentax Q Minikamera. Ähnlichkeiten mit echten „Reviews“ aus „seriösen“ Medien wären rein zufällig…

Beginnen wir mit der Gestalt: Der Nikon EN-EL4a ist etwas höher, gleich dick und etwas weniger Breit als die Q ohne Objektiv. Aber – und jetzt kommts: wiegt etwa genauso viel wie die Q inklusive Kit-Objektiv! Ein echtes haptisches Erlebnis sowohl bei Pentax als auch bei Nikon.

Die Pentax Q macht dafür eindeutig die besseren Bilder. Der Nikon EN-EL4a konnte im Praxistest leider nicht dazu bewegt werden ein Bild zu machen, obwohl auf DPreview ausgezeichnete Bilder zu sehen waren, die mit diesem Nikonprodukt entstanden sein sollen. Es kann sich dabei nur um einen Bedienfehler oder ein Montagsprodukt handeln.

Die ansonsten nicht grade für ihre Low-Light-Tauglichkeit berühmte Pentax Q gewinnt somit den Vergleich in Sachen High-ISO-Performance und schnellerer Autofokus.

Auch hat die Q einen Blitz eingebaut, nimmt Video in 720p mit 30fps im Quicktime/MOV Format auf, bietet die Möglichkeit Objektive zu wechseln und besitzt ein grosses Display.

Das Userinterface des EN-EL4a gewinnt durch seine ausgeklügelte Schlichtheit, verleitet den Benutzer dazu neue Wege zu gehen, verliert dadurch aber auch etwas an intuitiver Grossartigkeit. Fast schon Apple-like wurde auf alles unnötige verzichtet. Jedoch  finden wir, dass Display, Bajonett, Knöpfe und Einstellräder nicht zu den unnötigen Dingen zählen. Hier muss Nikon unbedingt nachbessern!

Auf der Habenseite des EN-EL4a steht der im Vergleich geringe Preis von 90 EUR gegenüber den 359 EUR, die für die Q fällig sind. Auch bei der Akkukapazität ist der EN-EL4a mit 2500mAh den nur 940mAh der Pentax deutlich überlegen.

Beim Design machen beide Produkte eine gute Figur – die Q überzeugt mit ihren filigranen, hervorragend gefertigten Designelementen mit schlüssigem Gesamtkonzept, der EN-EL4a begeistert mit seinen fliessenden Formen, der klavierlackschwarzen, zart glänzenden Oberfläche und der robusten Fertigungsperfektion unter Verwendung mordernster Werkstoffe auf Kunstoffbasis.

Aufgrund der deutlichen Schwäche bei der Bildqualität können wir jedoch nur von einem Kauf des ansonsten perfekten Nikon EN-EL4a abraten und empfehlen unseren Lesern sich die Pentax Q einmal etwas näher anzusehen.

Nachtrag: Wie wir inzwischen vom Hersteller gehört haben soll es ein Aufsteckmodul „D3s“ geben (wer etwas Geld sparen will kann auch das ältere Modul D2x, D3 bzw. D3x verwenden, der EN-EL4a ist vollständig abwärtskompatibel), mit dem die von uns festgestellte Useabilityproblematik und die Schwächen in der Bildqualität behoben werden sollen. Jedoch verliert der EN-EL4a dadurch deutlich an Kompaktheit.

Anzumerken ist auch, dass die Zusatzmodule der D-Serie sehr teuer sind. Bis zu 4995 EUR muss man für ein D3s-Modul hinblättern, bekommt dafür aber einen zweiten EN-EL4a und ein Ladegerät kostenlos geschenkt.

Und es geht doch: Wireless USB Tethering mit Windows 7 Tablet!

EOS Utility auf Windows 7 Tablet

Windows 7 Tablet von Dell, WUSB-Set und Canon 5DII mit LiveViewNach den Treiber-Tipps von meinem Namensvetter bei wireless-usb.eu (Danke!), die ich als Reaktion auf meinen letzten, etwas enttäuschten Artikel erhalten hatte, habe ich heute Dank meines Bekannten einen erneuten Versuch starten können, eine Wireless USB Verbindung von einem Windows 7-Tablet (Dell Latitude ST) über den Selbstbau-WLAN-Adapter zu einer Canon 5DII herzustellen. Soviel vorweg:

ES HAT GEKLAPPT: Wireless USB Tethering geht doch mit Windows 7 Tablets!

Allerdings mit einem kleinen Umweg: Um Host und Client Stick zu „pairen“, also miteinander zu koppeln, muss man beide Sticks >gleichzeitig< am Windows Tablet anschliessen. Da hatte ich beim letzten Mal einfach nicht mehr dran gedacht. Zu allem Überfluß hat das verwendete Dell Tablet auch nur einen USB-Anschluss.

Externe Iomega Festplatte mit USB-Hub und den Beiden WUSB-Sticks, im Hintergrund: Das Dell Tablet

Um nun dennoch beide Sticks anschliessen zu können benötigt man einen USB-Hub. Ich habe hierzu meine externe Iomege Festplatte verwendet, die einen eingebauten USB- und Firewire-Hub besitzt, es wird aber auch mit jedem anderen USB-2.0-Hub funktionieren.

Wichtig dabei ist, dass das Pairing nur einmal durchgeführt werden braucht, zumindest so lange bis einer der beiden Sticks „Fremdgeht“, also mit einem anderen Host-Stick oder an einem anderen Computer gekoppelt wurde. Ansonsten kann man anschliessend den Stick einfach am Tablet verwenden und braucht kein erneutes Pairing mehr durchzuführen.

Auch die originalen Hama Windows-XP-Treiber haben auf dem Windows 7 Tablet klaglos funktioniert.

Die Benutzbarkeit hängt recht stark von der Anwendung ab. Im Liveview-Modus benötigte das EOS-Utility recht viel Bandbreite, aktualisierte das Liveviewbild aber mehrmals pro Sekunde. Im Liveviewbetrieb hatte das Auslösen auf dem Tablet eine gewisse Latenz, manchmal bis zu 1 Sekunde, bis die Kamera dann tatsächlich ausgelöst hat. Ohne Liveview-Vorschau kann man einfach auch den Auslöser Drücken und ohne störende Wartezeit auslösen.

Die Selbstabschaltung der Kamera sollte unbedingt abgeschaltet sein, damit die Kamera sich nicht schlafen legt und die Verbindung abreist – per WUSB kann man die Kamera anscheinend nicht aufwecken.

Das Scharfstellen per Kontrast-AF im Liveview-Modus ging einfach: per Doppelklick ins Bild klicken, einen Augenblick warten bis der Kontrast-AF den Schärfepunkt gefunden hat, fertig.

Die Bildübertragung mit 5DII S-Fine-JPEGs ging flott und zügig, nahezu instantan, unkomprimierte 24MP RAWs brauchten hingegen einige Sekunden bis sie im Vorschaufenster angezeigt wurden – nicht zuletzt aber auch wegen der im Vergleich zu ausgewachsenen Notebooks etwas geringeren Rechenleistung des Tablets.

EOS Utility auf Windows 7 Tablet

Kurz gesagt: Sportfotos vom Schreibtisch wird man mit dieser Lösung vorerst nicht machen können, aber für den Schnappschuss aus Bodennähe, den kontrollierten Panoramashoot vom Hochstativ während man auf dem Boden der Tatsachen steht oder auch eine Fernauslösung der an einem Fahrzeug aussen angebrachten Kamera aus dem Innenraum während der Fahrt ist ohne weiteres möglich, wenn auch nicht wirklich Flutschig.

Mein Zeiss Planar 2/50 ZM auf der Titelseite der Zeiss ZM Broschüre!

Zeiss ZM Werbeprospekt und mein Planar

Zeiss ZM Werbeprospekt und mein PlanarDie Fotowelt ist doch ein Dorf – irgendwie. Eine Freundin machte mich heute darauf aufmerksam, dass ein Bild mit meiner Sony Nex-7 und meinem Zeiss Planar 2/50 ZM die Titelseite des aktuellen Zeiss ZM Werbeprospekts ziert.

Das Foto hatte eine befreundete Fotografin aus München bei einem kleinen Spaziergang vor ein paar Wochen mit ihrer damals nagelneuen Olympus OM-D E-M5 von mir aufgenommen – während ich sie dabei fotografierte.

Bei Flickr wurde der für den Zeiss Prospekt zuständige Designer nach wochenlanger Suche nach einem geeigneten Titelbild auf das Foto aufmerksam und wollte es unbedingt haben. Ich hoffe nur, dass meine Bekannte wenigstens angemessen dafür bezahlt wurde – schliesslich ist die Firma Zeiss nicht grade bekannt dafür, dass sie ihre Produkte verschenkt…

Interessant fand ich auch, dass im gesamten Prospekt nirgendwo das Wort Leica erwähnt oder ein Zeiss ZM an einer Leica abgebildet ist, obwohl die – übrigens meiner Meinung nach auch an der Nex-7 – ganz ausgezeichneten Zeiss ZM Objektive für das Leica M-Bajonett produziert werden. Oder aber der Prospekt zielt vor allem auch auf die Käufer aus den Systemkamerakreisen ab. Aber vielleicht ist das alles auch gar nicht wichtig.

Eins noch: Falls ihr den Prospekt mal irgendwo seht – denkt an mich und schreibt mir einen Kommentar hier rein. 🙂

Planeten fotografieren mit der Pentax Q

Pentax Q mit 01 Standard Prime 8,5mm 1:1,9

Pentax Q mit 01 Standard Prime 8,5mm 1:1,9Die Pentax Q hab ich ja damals ziemlich belächelt, als sie für roundabout 750 EUR rauskam. Ach was – heimlich ausgelacht hab ich Pentax, dass sie das Mirrorless-Konzept für den Alltag vergeigt hatten (Zu der Zeit wusste ich noch nicht, dass Pentax das mit der K-01 nochmal wiederholen würde).

Was ich damals nicht bedacht hatte: der erstaunlich gute Minisensor birgt ein paar handfeste, rattenscharfe Vorteile für bestimmte fotografische Nischen. Für Makro oder Astrofotografie zum Beispiel.

Ich hab ja wirklich lange gerätselt, warum Pentax eigentlich diese viel zu kleine Miniknipse namens Pentax Q, quasi den digitalen Nachfahren der Pentax Auto 110, in die Welt gesetzt hat, bis ich neulich mit ein paar Freunden zu fortgeschrittener Stunde auf dem Balkon stand um Sterne zu gucken.

Ein 7×50 Fernglas war definitiv nicht genug um irgendwas zu sehen und auch meine schnell herbeigeholte Nex-7 mit 1,7x Telekonverter und 300/2,8 Tele waren nicht genug um die Ringe vom Saturn auch nur ansatzweise im 100%-Crop erahnen zu können.

Saturn mit der Pentax Q fotografiert
Saturn mit der Pentax Q fotografiert

Also hab ich ein bisschen nachgedacht: „Wat machste?“ Nikon J1? Neee – viel zu teuer und der Sensor auch nicht wirklich klein genug. Für weniger Geld bekommt man auch ne Olympus mit ähnlichem Crop-Faktor (2 statt 2,7x). Aber 2x crop + 1,7x TC + 300mm sind nur 1020mm. Fast ein bisschen wenig für die ganz weit entfernten Sachen.

Geht noch mehr? Jup! Die Pentax Q ist zur Zeit die einzige Systemkamera mit 5,5x Cropsensor UND Wechselbajonett UND extrem kleinem Auflagemaß sodaß ich mein Nikon-Tele daran verwenden kann. Aus der Q + TC17eII + AF-I 300/2,8 wird so ein hübsches 2805mm Fernrohr.

Pentax war auch noch so nett, den Preis einen Tag vor meiner Kaufentscheidung um ~43% zu senken. Also nicht nur perfekt geeignet für den Zweck sondern jetzt auch noch bezahlbar. *jippie*
Das schlimmste war wie immer: Das Warten. Als ich las, dass Amazon mit Hermes verschickt hatte, mit denen ich bis dahin ausnahmslos schlechte Erfahrungen gemacht hatte, befürchtete ich schon das Allerschlimmste. Unvorsichtigerweise schrieb ich auch noch irgendwas in der Richtung auf Twitter – woraufhin sich zu meinem großen Erstaunen innerhalb von wenigen Minuten der Hermes-Support meldete und mir versicherte, dass das Paket pünktlich ankommen werde. Tat es dann zwar doch nicht, sondern mit 1 Tag verspätung, aber Jan vom Hermes-Support war dermassen freundlich und flott, dass ich mich darüber sogar gefreut habe. Supporttechnisch und auch Qualitativ scheint sich bei Hermes wohl etwas zum positiven zu wenden. Top!

Pentax Q + TC 17 e II + Nikon AF-I 300/2,8

Heute war der Nikon-Pentax-Q-Adapter und die Q dann da – und ich musste natürlich gleich ein wenig rumprobieren, was man so mit umgerechnet 2805mm Brennweite alles anstellen kann.

Fazit: Eigentlich Immer noch nicht genug Brennweite für Astrofotos, aber immerhin kann man im 100%-crop die Saturnringe sehen! Wenn jetzt auch noch besseres (=weniger diesiges und weniger Großstadtbeleuchtetes) Wetter gewesen wäre, dann wäre das Bild vielleicht auch noch ’nen Tacken schärfer geworden. So bin ich aber auch schon extrem zufrieden mit dem Ergebnis. 🙂

Auch der Mars war zu sehen:

Mars

Ich habe übrigens noch NIE eine so hochintegriert verarbeitete Digitalkamera gesehen – da kann im Gehäuse eigentlich kein einziger Millmeter mehr ungenutzt sein. Und RAW kann sie auch. Damit muss ich meine Meinung zur Pentax Q wohl etwas revidieren. Das wird mir beim K-01 Türstopper hoffentlich nicht passieren. 🙂

Gute Nacht(-fotos)!

Megapixel machen Blind. Eine Sonntagskolumne.

Es kann doch nicht sein, dass es außer der Nikon D800 keine anderen Themen mehr in der fotografischen Landschaft gibt, die zur Zeit alle brennend interessieren.

Neue Kameras kommen andauernd auf den Markt, auch welche mit immer noch mehr Megapixeln. Und dennoch ist der Artikel über die D800/E und 5D III der meistgelesene der Woche auf dem Blog gewesen, obwohl er zu allem Überfluss auch noch zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt am Freitag Abend publiziert worden ist.

Vielleicht ist ja doch etwas dran an dem Spruch: „Es ist alles schon einmal fotografiert worden, nur noch nicht mit jeder Kamera.“

In den Kameraforen diskutieren sich die User in diesen Tagen ’nen Wolf, meckern und mosern dass sie so lange auf die neue Knipse warten müssen, zicken rum und ärgern sich wie über einen zweiten Platz des FC Bayern. Als könne man allein wegen der bloßen Ankündigung eines neuen Pixelboliden keine vernünftigen Fotos mehr machen! Systemwechseldrohungen werden ausgesprochen, Bitten, Flehen, Verzweiflung, Spott und Hohn vermischen sich zu einem lustigen Spektakel im Netz.

Rückblende: Vor 6 Jahren noch galten 6 Megapixel als normal. Besonders hochauflösende Spiegelreflexkameras hatten 10 oder 12 Megapixel. Das war aber auch schon das Höchste der Gefühle. Eine Pentax 645D war allenfalls im Klickdummy-Stadium und Kleinbild-Digital gabs damals nur bei Canon und Kodak. Die Kodak langsam, veraltet und unbezahlbar, die 5D mit bescheidenem AF, miserablem Auto-ISO und grottigem High-ISO, ohne Gehäuseabdichtung oder Staubentfernung – und ebenfalls nahezu unbezahlbar.

Nun starren alle wie gebannt trotz bekannter Autofokusprobleme bei den seitlichen AF-Feldern und weiterer Kinderkrankheiten auf die Haben-Will-36MP-D800/E, warten sich einen Ast und vergessen das Fotografieren.

Und das obwohl die D800 ausser einem Sensor mit noch mehr Megapixeln und einem guten Bildprozessor eigentlich nichts wirklich neues zu Bieten hat: Kein WLAN in der Kamera, kein Klappdisplay, kein Sucher mit LCD-Maskierung – nichtmal ein Ethernet-Anschluss oder eine auswechselbare Bildeinheit ist drin. Auch die Verarbeitung wirkt nicht ganz so wertig wie noch bei der D700. Dafür kostet die Kamera satte 500-800 EUR mehr als die D700 bei ihrer Markteinführung. Unfassbar. Aber vielleicht verstehe ich das alles auch einfach nur nicht richtig. 😉

So sehr erblindet sind die potentiellen Kunden, dass z.B. die wirklich gelungene, reisetaugliche Olympus OM-D E-M5 völlig untergegangen ist, obwohl man mit ihr vermutlich weitaus öfter Fotos machen würde als mit einer Backstein-D800.

Hinzu kommt, dass auch die E-M5 genauso schlecht erhältlich ist wie die neu angekündigte X-Pro 1 von Fuji, die auslieferungsgestoppte Canon 5D III, die gehypte D800/E oder die Profi-D4 und 1DX. Zurzeit gibt es eigentlich nur nicht lieferbare neue Kameras und günstige Gebrauchte. Erstaunlich eigentlich.

Bei Ebay lösen sich währenddessen die Preise für die 12MP Kleinbild DSLRs D700, D3 und D3s buchstäblich auf als hätte man Flußsäure darüber gegossen – und das obwohl Nikon die neuen Kameras in Dosierungen in den Markt tröpfeln lässt, die man noch nicht mal homöopathisch nennen kann.

Gut für diejenigen, die jetzt günstig eine D700 oder D3/s ergattern wollen. 😉

Die Gebrauchtpreise bei eBay für die D700 gehen inzwischen bei 1300 EUR los, die für die D3 bei 1475 EUR und auch die gar nicht so alte D3s wird zum Teil schon in den unteren 2000 EUR Regionen und darunter gehandelt.

Sicher – Equipment ist toll. Aber wenn ich diese D800 Hysterie aus einiger Distanz betrachte, dann habe ich spontan 2 Gedanken dazu:

„Geilheit schaltet den Verstand aus“ und „Technikquartett ist interessanter als das Hobby Fotografie an sich“. Natürlich ist es oft einfacher sich eine neue Kamera zu kaufen als selbst daran zu arbeiten bessere Bilder zu machen. Bessere Bilder lassen sich nunmal nicht zwingend an mehr Megapixeln, noch höheren rauschfreien ISOs oder noch tolleren Effektfiltern in der JPEG-Engine erkennen. Das sind nur technische Randaspekte.

Wenn Max Möchtegern nun beispielsweise mit dem neuesten Boliden wie gehabt seine Katze (nichts gegen gut gemachte Katzenfotos, aber ich denke ihr wisst was ich meine…) oder eines von diesen 08/15 Sonnenuntergangsfotos mit schiefem, mittigem Horizont ohne Tiefenstaffelung und leicht verwackelt aufnimmt werden die Bilder nur durch die Kamera allein nicht besser. Man könnte sie lediglich NOCH GRÖSSER ausbelichten und hoffen, dass man allein durch noch mehr Details bei den Freunden Staunen auslösen kann, dass eben noch mehr Details auf dem 2x3m Plakat zu sehen sind. Aber mal im Ernst: wieviele eurer Fotos lasst ihr in Formaten grösser als 60x90cm ausdrucken? Oder beginnt jetzt vielleicht die Zeit in der die Hobbymegapixelfans anfangen ihre 100% Crops auf 50X70cm aufzuziehen?

Wer von den D800 Käufern hat denn vor dem Kauf schon mal darüber nachgedacht, dass sein oller Pentium 5 mit 1GB RAM und 120GB Festplatte vielleicht nicht mehr zeitgemäss genug ist um mit den 36MP RAWs fertig zu werden? Etliche Käufer werden sich wundern, dass auf ihrem Rechner das Entwickeln der Bilder wieder so lange dauert wie früher, als man den Film noch ins Labor geschickt hat. 80% der Käufer werden zwar alle Bilder mit 36MP aufnehmen, sie dann aber trotzdem wie schon jetzt in 1024×768 Pixel Auflösung oder noch kleiner ins Internet stellen. Vielleicht sogar 1:1 crops in dieser Auflösung.

Apropos ins Internet stellen: Habt ihr schon daran gedacht eure alte DSL 6000 Leitung upzugraden, damit der Upload eines einzigen D800 JPEGs nicht ’ne halbe Stunde dauert? Gibts bei euch im Viertel überhaupt schon Glasfaser oder DSL20000?

Ob das 14-24/2,8 dann zum Standardobjektiv wird? Schliesslich kann man damit durch Croppen so gut wie jede gängige Brennweite simulieren. Für 800×600 Portraits mit 85mm Bildwirkung ist das Objektiv jedenfalls an der D800E durchaus zu gebrauchen. Vorausgesetzt man trifft alle Vorkehrungen, damit man das Bild nicht verwackelt, was ja ebenfalls ein Thema ist, das bei einer 36MP Knipse deutlicher zu Tage tritt als bei den „alten“ 12MP Dingern.

Einen Grund gäbe es allerdings wirklich auf die D800 upzugraden: Wenn man seine liebgewonnenen APS-C Objektive weiter benutzen möchte und sich keine neuen Kleinbildobjektive anschaffen will. Wobei hier natürlich die Frage ist, ob man nicht lieber die 3000 EUR in einen alten Body, neue Objektive und etwas Lichtausrüstung steckt als in einen neuen Body, der nach 3 Jahren spätestens nur noch die Hälfte Wert ist…

Genug rumkritisiert: Allen, die nicht 36 Megapixel für einen ganz bestimmten Zweck brauchen, rate ich sich jetzt günstig mit „alten“ 12MP Kleinbild DSLRs einzudecken, so billig wie im Moment werdet ihr an die alten Knipsen eine Weile nicht mehr rankommen. Und auch nicht an so ausgereifte Kameratechnik. Und für fast alles sind 12 MP mehr als ausreichend.

Denn noch haben die bisherigen Besitzer von D3/s und D700’s, die jetzt auf die D800 umsteigen noch nicht gemerkt was die D800 alles kann bzw. nicht so gut kann wie ihre Vorgängermodelle. Wenn die D800/E erstmal im Markt in Stückzahlen erhältlich ist, sieht die Welt vor allem bei den D3/s vermutlich schon wieder etwas anders aus.

Anschliessend habt ihr mit den „ollen“ Kameras 2 oder 3 Jahre richtig Spaß, macht supergeile Fotos, arbeitet an eurem Stil und eurem Können und wenn die D800/E dann am Ende endlich bugfree ist, alles Zubehör in grosser Vielfalt verfügbar ist und keiner mehr Bock auf 36MP hat, weil Canon die neue 200 Megapixel Superkompakt 3D Mark X mit 10fps angekündigt hat und euer Rechner in der Zwischenzeit mit dem leicht veralteten Intel Hexacore mit 12 virtuellen Kernen und 128GB RAM aus dem Vorjahr aufgerüstet ist, DANN schlagt ihr bei der D800/E zu – und habt RICHTIG gewonnen.

Nur so ein Gedanke.

Die letzten ihrer Art bei uns Zuhause.

14W LED Deckenleuchte, Lichteindruck vergleichbar mit 100W Glühlampe

"Energiespar"-Lampen fertig zur EntsorgungNach einer sehr aufschlußreichen Reportage von 3Sat und eingehender Internetrecherche habe ich beschlossen sämtliche noch im Haushalt befindlichen Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) unverzüglich auszutauschen und zu entsorgen.

Warum?

In dem Beitrag lernte ich, dass jede dieser Lampen eine ganze Menge giftiges Quecksilber enthalten, einige davon unter Umständen mehr als der europäische Grenzwert erlaubt. Sie dünsten wohl darüberhinaus krebserregende oder giftige Substanzen wie z.B. Phenol aus und das Farbspektrum hat mir noch nie wirklich gefallen. Kein Wunder, denn das Farbspektrum ist nicht gleichmässig. Ausserdem liegt die elektromagnetische Strahlung, die diese Lampen abgeben, wohl um ein Vielfaches höher als der zulässige Grenzwert für Computermonitore. Und als wäre das alles nicht genug sind sie auch noch unglaublich kompliziert zu recyceln!

Ersetzt werden diese fiesen Dinger hier bei mir künftig durch LED Technik, die auf mich einen weitaus weniger giftigen und schädlichen eindruck macht. Ausserdem sind LED Leuchten noch sparsamer, haben eine angenehmere Farbtemperatur und vor allem sind sie keine chemische Zeitbombe.

14W LED Deckenleuchte, Lichteindruck vergleichbar mit 100W Glühlampe
14W LED Deckenleuchte, Lichteindruck vergleichbar mit 100W Glühlampe

Über die Entscheidung der Europäischen Union herkömmliche Glühbirnen zu verbieten und sie stattdessen mit diesen gesundheitsschädlichen Energiesparquecksilberdingern zu ersetzen kann ich nach dem 3Sat-Beitrag jedenfalls nur noch den Kopf schütteln. Ein echter Lobbyistenstreich gegen die Bürger!

Unfassbar.

Haha – Zufälle gibts! IKEA bringt Segeljolle auf den Markt.

Yacht TV berichtet über IKEA Jolle

Yacht TV berichtet über IKEA JolleVor etwa 4 Jahren war ich zusammen mit einer lustigen Seglercrew auf einem Törn von Dänemark über Norwegen und Schweden zurück nach Deutschland.

Bei der Überfahrt nach Strömstad/Schweden kamen wir auf die typisch Schwedischen Dinge – oder zumindest, das was wir dafür hielten – zu sprechen. Blau-Gelbe Fahnen, König & Konigin, viel zu teures Bier, Stockholm, Schären, Volvo, Saab – und: IKEA natürlich.

Plötzlich war da diese Frage im Raum: „Was wäre, wenn IKEA ein Segelboot bauen würde?!“. Wir malten uns aus, wie das Boot aussehen könnte: Laminierte Presspanplatten, billig, klapprig aber irgendwie schick, alles mit einem Imbusschlüssel selbst aufbaubar und nach der Demontage fürs zweite Winterlager würde es dann einfach in der dritten Saison auseinanderfallen.

Der Name den wir uns dafür ausdachten? „SEGLÅR“.

Und jetzt ratet mal, was laut Yacht TV von der Firma IKEA im August auf den Markt kommen soll…

Video bei Yacht TV