Vor dem derzeit angesagtesten Club der Stadt in der Münchner Fussgängerzone versammelte sich auch zum Start des wohl – äh: neuesten eBookreaders aus den chinesischen Foxconn-Werken wieder der AluPad-Fanclub zur Releaseparty.
Mark F. aus M.: „Warum stehen diese Trottel denn hier so lange an, wenn sie das Teil im Gravis um die Ecke gleich mitnehmen können?!“
Fritz K. aus M.: (zu Mark F. umdrehend): „Diese Leute wollen dabei sein und sich das Ding hier im Club besorgen. Das ist kein Kauf, das ist ein Event, bei dem man dieses unbeschreibliche Communitygefühl unter Gleichgesinnten spürt! Die Pappschachtel mit dem Heiland endlich in Händen zu halten ist dann die Erleuchtung pur – der Himmel auf Erden. Die unbefleckte Empfängnis, der feuchte Traum schlafloser Nächte…“
Mark F. aus M.: „Ja so ein Blödsinn!“ (und geht)
So oder so ähnlich könnte sich eine Unterhaltung zwischen zwei Menschen vor dem Kaufhof am Marienplatz angehört haben angesichts der anstehenden Fans vor dem derzeit angesagtesten Club der Stadt in der gegenüberliegenden Häuserzeile.
Im letzten Artikel waren wir zusammen auf dem Eiffelturm und im Louvre, in diesem Artikel werden wir uns vor allem auf und unter den Strassen von Paris bewegen.
Diese Stadt scheint wie gemacht für das Medium Schwarz-Weiss-Fotografie. Vieles sieht alt und stilvoll aus, die Farbinformation in den Bildern stört oft nur.
Sicherlich – Notre Dame sieht sowohl in Farbe als auch s/w ähnlich aus, ein typisches Tourimotiv, hundertausende Male täglich abfotografiert. Würden Photonen von Kameras gestohlen, die Kirche wäre wohl längst nicht mehr dort.
Anders zum Beispiel bei diesem Bild aus der Pariser Metro – die Stimmung kommt deutlicher heraus, wenn man auf Farbe verzichtet.
Musiker in der Pariser Metro
Oder auch ein Schnappschuss einer Strassenszene auf dem Place du Tertre auf dem Montmartre. Sowohl Künstler, Scherenschnittmodell und Zuschauer werden zur Attraktion. Farbe? Völlig überflüssig, finde ich.
Der öffentliche Scherenschnitt
Bei diesem Foto von der Pont Alexandre III gelingt es durch schwarz-weisse Darstellung mit entsättigtem Rotkanal, eine der Säulen am Ende der Brücke besonders hervorzuheben.
Pont Alexandre III
Aber auch linienstarke Technikmotive, wie hier die Brücke vor dem Gare de l’Est oder die Unteransicht des Eiffelturmes, wirken in s/w besser als in Farbe.
Brücke vor dem Gare de l’EstEiffelturm von unten
Soviel zum Thema schwarz-weiss in der Stadt der Fotografie äh – oder sollte ich sagen: Stadt der Smartphones? In Paris hat wirklich JEDER entweder ein iPhone, Android oder Blackberry in der Hosentasche. Und man hört Musik mit grossen Kopfhörern. Überall. An dem ganzen Wochenende sind mir insgesamt nur 5 Menschen (!) mit einem nicht-Smartphone oder ganz ohne Handy aufgefallen. Scheint als wären die Pariser hier schon etwas weiter als wir hier. Ob das besser ist? Ich weis es nicht.
Am Wochenende war ich seit langem mal wieder in der Stadt der Liebe, der „City of Light“, frankreichs Hauptstadt – Paris.
Dabei habe ich allerhand gelernt, kostenloses Physiotraining bekommen und viel gesehen.
Wusstet ihr beispielsweise, dass es ganz oben auf dem Eiffelturm eine Champagnerbar gibt, wo man für ein Glas 10 EUR zahlt und es trotzdem Spass macht das Kicherwasser zu geniessen?
Champagnerbar auf dem Eiffelturm
Bei einer solchen Aussicht ist es nicht weiter verwunderlich, dass einem der Schampus schmeckt und man alle selbstauferlegten Preisgrenzen in der ohnehin völlig bekloppt teuren Stadt einfach mal beiseite schiebt um die Nacht auf sich wirken zu lassen…
Es gibt sooo viel zu sehen in dieser Stadt. Zwei Nächte reichen jedenfalls lange nicht aus. Insgesamt ca 11 Mio Menschen hausen, residieren bzw. leben im Grossraum Paris, davon 2,1 Mio innerhalb der Stadt. Viele der bedeutensten Kunstschätze unserer Zeit befinden sich in pariser Museen und Ausstellungen.
Allen voran der Louvre, das drittgrösste Museum der Welt. Dort hängt z.B. ein Bild namens „La Jaconda“, dass wir im deutschen Sprachraum unter „Mona Lisa“ kennen. Freunde erzählten mir, dass man dort nicht nach „Mona Lisa“ suchen müsse, die sei nicht ausgeschildert.
Doch – das ist sie inzwischen. Es ist ja nicht so, dass Franzosen nicht lernfähig sind oder so. Die Schilder sind quasi zweisprachig. „La Joconde / Mona Lisa —>“ steht auf mehreren Schildern bis man zum richtigen Ort gelangt. Sogar eine eigene Wand hat Mona Lisa bekommen.
Mona Lisa und die Presse
Jedoch: Auch wenn sie täglich von vielen neugierigen Journalisten und Hobbyfotografen belagert wird: Sie gibt keine Interviews. Aber sie folgt jedem der sie ansieht mit ihrem Blick…
Was dieser Artikel in einem Fotografieblog zu suchen hat? Isch weis et nit. Vielleicht, weil alle Bilder in diesem Artikel mit dem Sigma 28/1,8 entstanden sind und Paris eine Stadt voller Fotomotive ist? Vielleicht weil Reiseberichte auch immer wieder Anregungen geben können für etwas andere Fotos?
Ein AF-S 50/1,4 hatte ich übrigens auch dabei – aber ich hätte es eigentlich zu Hause lassen können, denn benutzt habe ich es auf dieser Reise praktisch nicht.
Spiegellose Kamerasysteme wie das Micro Four Thirds (mFT) System haben den Vorteil, ein im Vergleich zu herkömmlichen Spiegelreflexkameras sehr kleines Auflagemass zu haben.
Dies macht den Einsatz von Fremdobjektiven mittels verschiedener Adapter möglich. Zum Beispiel eines Tilt-Adapters, der es ermöglicht Kleinbildobjektive aus der optischen Achse zu schwenken und so die Schärfeebene schräg ins Bild zu legen statt sie sensorparallel durchs Bild verlaufen zu lassen.
In der Produktfotografie kann dies ebenso nützlich sein wie in der künstlerischen Fotografie, Stichwort: „Spielzeugstadt-Effekt“.
Mein „Lieblingsquietschie“, musste heute mal als Testkaninchen herhalten für mein neues Sigma 28/1,8 EX DG.
Ich wollte a) wissen, wie das Bokeh in Vordergrund und Hintergrund bei kurzem Motivabstand wirkt und b) wissen wie gut es in der Praxis bei offener Blende auflöst.
Und ich bin zufrieden. 🙂 Das Bokeh zeigt im Hintergrund zwar etwas Outlining. Mitunter wirkt das etwas nervös, aber das ist angesichts des sehr moderaten Preises von ca 300 EUR für ein Objektiv dieser Klasse überhaupt kein Thema – und lange nicht so fies wie beim Nikon AI 50/1,2! 🙂
Die Verarbeitung ist ganz ausgezeichnet, wie es sich für ein Sigma Objektiv aus der EX Reihe gehört. Mit knapp 500g Lebendgewicht ist es auch nicht zu schwer oder zu gross um es noch in die Fototasche zu packen. Der Frontlinsendurchmesser von 77mm erlaubt es mir grade so meinen grössten Polfilter zu benutzen. Und es erlaubt Makroaufnahmen bis zu einem Abbildungsmaßstab von 1:2,9.
Kurz: ich werde es in Zukunft öfter mal auf Veranstaltungen und auf Wanderungen mitnehmen – denn dafür habe ich es schliesslich gekauft.
Randunschärfe und Vignettierung spielen in der Praxis ab Blende 2,8 keine nennenswerte Rolle mehr. Die Schärfe ist schon bei Offenblende in der Mitte sehr gut und wird nur am Rand durch Abblenden nennenswert besser.
100% Crop bei offener Blende (anklicken!)
Einzig der AF/MF Umschalter am Objektiv ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig – beim Abnehmen des Objektivs rutscht er ständig in die MF-Stellung. Wenn das mal keine bösen Fokusüberraschungen beim Wiederansetzen bringen wird…
Sigma 28/1,8 EX DG
Die Alternative? Ja, die Alternative wäre für mich das 1699 EUR teure Nikon AF-S 35/1,4 gewesen, das zugegebenermassen rein von der optischen Qualität zwar noch etwas besser ist, einen AF-S Motor und ein abgedichtetes Gehäuse hat, mir jedoch einen Preisaufschlag von 1399 EUR gegenüber dem Sigma schlicht und ergreifend nicht Wert war. Ich hätte das nicht vor mir selbst rechtfertigen können. So ist das Sigma für mich zwar ein Kompromiss, aber einer der mir nicht weh tun wird.
Ein paar Knipsbildchen aus dem Münchner Norden vom Dienstag Morgen. Die Leica schnappen und losstapfen, nebenbei einen Film vollknipsen – herrliches Wetter, blauer Himmel, Sonnenschein und abends nach dem Entwickeln sehen, was draus geworden ist – was will man mehr?
…ja – was will man mehr. Keine Gefahr durch Atomkraft? Ein wiederaufgebautes Japan ohne Leid, Flutkatastrophen und Radioaktivität? Ansonsten war das schon ein ziemlich schöner Tag gestern.
Wir alle kennen sie, Merksätze wie „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind warst du nicht nah genug dran“ (Robert Capa zugeschrieben, obwohl der gar kein Deutsch konnte), „Auf den meisten Fotos ist zuviel drauf“ (den Andreas Feininger meines Wissens nie so gesagt hat…) oder „Sonne lacht, Blende 8!“ (den einem schon der Grossvater beigebracht hat als er noch ohne Belichtungsmesser in der Agfa Clack unterwegs war).
Auch die alten Weisheiten erfolgloser Fotojournalisten wie „Ausreden kann man nicht Drucken!“ oder „Ein grosses Bild ist schnell geschrieben“ bereichern die Sprache stets um wichtige Kriterien.
So doof wie diese Sätze manchmal klingen – ein Fünkchen Wahrheit ist oft dabei. Manchmal erzeugen sie auch einfach nur ein Schmunzeln beim Leser. Wie auch immer – Zitate erfreuen sich in der Fotoszene immer noch grosser beliebtheit und tragen auf heitere Weise dazu bei, das Fotowissen, den ein oder anderen Kniff oder einfach eine Begebenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Eine Auswahl an Links mit Zitaten zur Fotografie habe ich im folgenden zum Weiterlesen zusammengestellt (und werde mir die Freiheit nehmen den Artikel von Zeit zu Zeit zu aktualisieren):
Heute schreibe ich mal etwas über das Thema Produktfotografie. Nein – im Ernst: Heute schreibe ich mal etwas über das Thema Flaschenböden. Und warum es gar nicht so einfach ist, sie richtig gut zu Fotografieren.
Doch der Reihe nach. Der Postmann klingelt. Er bringt mir ein Paket, dessen flüssiger Inhalt von mir schon seit 2010 erwartet wird, seit ich das erste Mal davon erfahren habe.
Um was es geht? Na fucking hell – um „Fucking Hell“ natürlich.
Das Foto links in diesem Artikel entstand in einer sogenannten „Whitebox“ oder „Lichtzelt“ – einem Würfel aus transluzentem, weissen Stoff. Ein auf die Kamera aufgesteckter SB-800 Blitz, der indirekt in die Box hineingeblitzt hat diente als Lichtquelle und sorgte zugleich für Lichtreflexe auf der Flasche und eine gleichmässige Ausleuchtung.
Gemessen an ordentlich ausgeleuchteten Produktfotos aus der Bierwerbung ist das hier natürlich ein Schnappschuss. Aber gemessen an einem normalen Kompaktknipsenschnappschuss ist mein Whitebox-Flaschenfoto schon fast gut, oder?
Ok ok…da war die Freude über das Paket wohl doch etwas grösser als die tatsächliche Bildqualität. 🙂
Deutlich besser wäre es natürlich geworden, wenn ich mir etwas mehr Mühe gemacht hätte Reflektoren zu positionieren, evtl. mit weiteren Lichtquellen experimentiert hätte usw. Aber so waren das 5 Minuten in der Mittagspause und nicht 2 Tage für 6 Mitarbeiter.
Grade wenn man spiegelnde Flächen hat und leicht Freistellen möchte, kann eine Whitebox aber durchaus hilfreich sein, wie ihr auf den folgenden Bildern sehen könnt. Diese habe ich vor einer Weile mit mittlerem Aufwand beim Setup für ein Projekt angefertigt, jedoch nicht gross nachbearbeitet.
Wenn man etwas mehr Zeit, Geld und Aufwand investiert, zum Beispiel für ein Cover der Zeitschrift „Macworld“, dann hat man a) auch noch Zeit nebenbei ein Making-of zu drehen und b) bekommt man am Ende ein ganz hervorragendes Produktfoto. Doch seht selbst: