Die 12. Wahre Weiber Wettfahrt, die Segelregatta, die alljährlich auf dem Tegeler See in Berlin vom SCF-H ausgerichtet wird, ist am Samstag erfolgreich zuende gegangen.
In diesem Jahr glich der See zwar eher einer Badewanne mit Solarium als einem Segelrevier, aber irgendwie sind trotzdem alle 27 gestarteten Boote (inkl. Crew!) ins Ziel gekommen und die allgemeine Stimmung konnte man durchaus mit „Champagnerlaune“ beschreiben.
Nicht weiter verwunderlich, denn wie der Sportwart bei der Siegerehrung so treffend bemerkte: „Eine Regatta bei Flaute ist seglerisch mindestens so anspruchsvoll wie eine Regatta bei Sturm“. Es geht halt bei fast null Wind vor allem darum die richtige Böe früher zu sehen als die Konkurrenten und mehr leise Lüftchen zu finden als die Anderen – und die bessere Laune an Bord zu haben.
Auch verzeiht leichter Wind keine Fehler bei Segelstellung und Bootstrimm, gibt einem aber gleichzeitig weniger Gelegenheit die Segel richtig einzustellen. Wer sein Boot, sein Revier und seine Crew kennt hat die besten Chancen. Definitiv nichts für Weicheier und Dinghischlepper! 🙂
Auch die anschliessende Strandparty (bei der dann im gegensatz zur Regatta auch die Männer zugelassen waren) war mal wieder extragemütlich und dank des tollen Sommerwetters fast schon Karibisch.
Am Wochenende hab ich mein Blog mal etwas vernachlässigt, weil ich einem Freund beim „Spargelschälen“ oder besser: beim Ausbessern des Holzmastes seines Segelbootes geholfen habe. Jetzt wird das gute Stück wieder eine Saison oder zwei ohne Wartung überstehen. Jedenfalls bald. Wenn der Rumpf und der Mast wieder frisch geschliffen und lackiert sind.
Eine sehr schöne und kurzweilige Beschäftigung war das. Mit Holz hab ich zwar ewig nichts mehr gemacht, aber den Umgang mit Stemmeisen, Klüpfel, Hobel und Schleifmaschine verlernt man nicht mehr. Ein bischen ist das wie beim Fahrradfahren. Beruhigend. Irgendwie. 🙂
Hier sieht man wie ich mit sehr einfachen Mitteln professionell gepfuscht habe – aber es wird in diesem Fall schon halten. Hopefully. An der ausgebesserten Stelle war (und wird später wieder) das Vorstag angebracht, Wasser drang ein und hatte grosse Teile des Mastes morsch werden lassen. Zeit also das „Geschwür“ herauszuschneiden und durch frisches Holz zu ersetzen. Der schwalbenschwanzförmige Einsatz sorgt für einen Kraftschluss, sodass die Zugkräfte, die später auf diese Stelle des Mastes einwirken ausreichend gut aufgefangen werden sollten. Besser wäre es natürlich gewesen das schlechte Holzstück komplett aus dem Mast heraus zu Sägen, aber dafür fehlte es an Werkzeug und Material. Sollte sich diese Konstruktion als mangelhaft erweisen mach ich mich halt im nächsten Winter nochmal an die Arbeit.
Diese Fotos entstanden im Hafen von St. Malo auf dem Weg zum Hafenmeister. Wir lagen im Päckchen neben dieser alten Yacht mit ihren Holzaufbauten, verchromten Edelstahlwinschen und -relingstützen. Eine echte Augenweide. Schon etwas ergraut, mit Patina versehen, aber immer noch Tiptop in Schuss und Segelfertig wie am ersten Tag!
Jedes Mal wenn wir an Land gingen oder vom Landgang zurück auf unser Schiff wollten mussten wir über diese Yacht klettern – natürlich gingen wir, wie es sich gehört, meistens über den Bug des anderen Schiffes an Bord unseres Segelbootes.
Ein Bild vom klassischen Steuerrad aufzunehmen hab ich mir aber nicht verkneifen können – auch wenn ich dafür mal über das Heck laufen musste.
Den Namen des Bootes habe ich leider nicht mehr im Kopf – aber es war ein schönes Schiff und als solches wird es mir auch noch eine ganze Weile im Kopf bleiben.
Falls jemand von euch den Namen des Schiffes oder des Eigners kennt schickt mir doch freundlicherweise eine kurze Nachricht oder schreibt einen Kommentar hierzu.
Seit Montag bin ich wieder zurück von meinem Kanalsegeltörn. Aufregend war’s! Schön war’s! entspannt war’s auch!
Und wie immer zu kurz. VIEL zu kurz. Aber so ist das mit Urlaub eben meistens.
Mit dabei waren diesmal, in fotografischer hinsicht, unter anderem meine Nikon D5100, von der ich nach dem Törn begeisterter denn je bin. Was die kleine alles mitgemacht hat! WOW (Vorsicht! Persönliche Einschätzung!)
Das perfekte Tool für die qualitativ hochwertige Segel- und Reisefotografie. Besonders begeistert war ich von der Selbstauslöserfunktion und dem Klappdisplay. Beim Selbstauslöser hat man die Möglichkeit Vorlaufzeiten zwischen 1 und 20 Sekunden auszuwählen und sogar festzulegen wie viele Aufnahmen anschliessend gemacht werden sollen. 1-9 Aufnahmen kann man einstellen. Das Klappdisplay erleichtert die Bildgestaltung aus ungewöhnlichen Perspektiven immens.
Objektivmässig habe ich mich dieses Mal für mein Tamron 17-50/2,8 ohne VC, das Nikon AF-S 80-200/2,8 mit TC17e, das AF-S 50/1,4 und das 10,5er Fisheye entschieden. Damit habe ich praktisch alle Eventualitäten abgedeckt gehabt.
Tja – und nun bin ich wieder zuhause, sortiere die Bilderflut ein wenig vor (der Nachteil, wenn das Knipsen wieder so richtig Spass gemacht hat!), schnibbel die 35 Minuten HD-Footage auf erträgliche 5 Minuten herunter und schreibe mal wieder einen Blog-Eintrag.
Fototechnisch scheint in der Welt in den letzten zwei Wochen nicht allzuviel neues passiert zu sein:
– Nikon hat einen ganzen Haufen neue Kompaktknipsen vorgestellt, darunter die neue P7100 und eine Wasserdichte mit GPS, genannt AW100. Leider immer noch nichts konkretes zur spiegellosen Nikon und zur langersehnten D800…Da kann ich meine D700 ja noch ein Weilchen behalten. 😉
– Bei Canon gibts ausser drei neuen Kompakten nur Gerüchte – z.B. über die 5D Mk III, die vielleicht oder vielleicht auch nicht im Oktober angekündigt werden wird.
Achja – fast hätte ich es vergessen: Mein Ersatz-USB-Kabel für meinen defekten WT-2 ist angekommen. Aber das ist dann eine neue Geschichte. Ebenso wie die Stories über den Propellerverlust in der Schleuse von St. Malo und die putzwütigen Geldautomaten und ein Wrackmuseum auf Guernsey.
Bleibt dran – ab jetzt gehts wieder etwas regelmässiger weiter auf diesem Blog.
Was ist denn nun das OPTIMALE SYSTEM für Sportaufnahmen?
Wie im letzten Artikel schon beschrieben gibt es die unterschiedlichsten Sensorformate, stärkere und schwächere Autofokusmodule, schnellere und weniger schnelle Bildfolgen, unterschiedliche Objektivlineups, Preise, Kameramodelle, Gewichtsklassen und Featuresets der Kameras.
Die wichtigsten Fragen zur Materialauswahl für Sportaufnahmen sind jedoch: „Welche Sportart möchte ich ablichten?“ und „Wo möchte ich diese Sportart wie ablichten?“. Es versteht sich von selbst, dass für ein Schachturnier andere Systemvorteile und Kenntnisse wichtiger sind als z.b. für ein Eishockeyspiel, einen Triathlon oder eine Segelregatta.
Schach!
Für Schach in einem schlecht beleuchteten Kellerraum brauche ich vor allem High-ISO Fähigkeiten und lichtstarke Objektive. Da wären wir eher beim Thema „Das optimale System für Theaterfotografie“. Extrem kurze Verschlusszeiten, schneller AF oder langes, lichtstarkes Tele spielen bei Schach praktisch keine Rolle.
Eishockey und andere Hallensportarten
Anders sieht es schon aus, wenn man seine Lieblingseishockeymannschaft fotografieren möchte. Hier sind kurze Verschlusszeiten unter 1/500s gefragt. High-ISO-Fähigkeiten sind ebenfalls von Vorteil, weil meistens in nicht optimal ausgeleuchteten Hallen gespielt wird. Je nachdem von wo aus man fotografiert sind Brennweiten zwischen 14mm und 400mm (KB-äquivalent) sinnvoll.
Einen Torschuss von der Mitte der Seitenbande aus zu fotografieren geht in der Regel mit 135mm (an KB) sehr gut. Hier bleibt genug Raum fürs Croppen oder eine Ausreichend grosse Übersicht der Spielsituation. Die Anforderungen an den AF sind moderat, wenn man sich in das Spiel hineindenkt, bestimmte Situationen vorausahnt und man nicht wilde Action auf dem Spielfeld in Schnappschussmanier ablichten möchte.
Dennoch: Ein guter AF und schnelle Bildfolge jenseits der 5fps können hier gelegentlich Vorteile bringen, wenn man z.b. einen auf sich zufliegenden Spieler verfolgen will oder eine Serie davon machen möchte. Das gute ist: Das Spielgeschehen ist auf das Spielfeld beschränkt.
Um möglichst cleane Files zu bekommen und weil ich hier keine unendlich langen Brennweiten benötige verwende ich für Hallensport gerne meine Nikon D700. Kleinbildsensor und extrem agiler Autofokus bieten mir hier den nötigen Spielraum nach oben. Darüberhinaus Freistellungspotenzial, Zuverlässigkeit, Treffsicherheit und hohe Dynamik. Mit einem 2,8er Telezoom wie z.b. dem AF-S 80-200/2,8 und einem Weitwinkelzoom bin ich für jedes Hallenturnier bestens gerüstet. Auto-ISO und M mit der Einstellung 1/500s und Blende auf Offenblende + 1 und ab geht die Lucie. Je nach Lichtverhältnissen und Bildidee kann es auch sein, dass ich bei Offenblende oder stärker abgeblendet, mit etwas längerer oder kürzerer Belichtungszeit oder höherer ISO fotografiere.
Blitzen ist für mich in der Sportfotografie fast immer tabu, ausser ich habe zuvor das Einverständnis des Sportlers erhalten oder es ist keine Wettkampfsituation…Ich hab mal gesehen wie ein blitzender Fotograf von einem geblendeten Eishockeyspieler vermöbelt wurde. Kein schöner Anblick. 🙂
Segeln, Surfen, Kiten und andere long Tele Knipsereien.
Beim Segeln, Surfen oder Kiten kann man als Fotograf selten mitten ins Geschehen hinein, weil die Kombatanten nicht behindert werden dürfen. Meist sind grössere Distanzen zu überbrücken. Entweder vom Ufer oder vom Begleitboot aus. Will man nun Gesichtsausdrücke oder Action an Bord einer Yacht einfangen ist langes Tele oft der einzige Weg der ans Ziel führt. Lange Telebrennweiten haben darüberhinaus den Vorteil, dass man die oft dicht an dicht segelnden, surfenden oder kitenden Teilnehmer durch Freistellung voneinander trennen kann – oder aber durch abblenden eine extreme Nähe zwischen den Teilnehmern herstellen kann, die so in der Realität nicht vorhanden war.
In der long Telephoto Fotografie zählt vor allem eines: 1/1000s, viel Brennweite und ausreichende Lichtstärke zur Freistellung! Oder aber extremes Weitwinkel oder Fisheye für Shots an Bord oder nah am Objekt. Für Reportagen helfen auch ein 85er mit cremigem Bokeh für Details und ein 28-105er Allroundzoom für Gruppenportraits, Momente und Szenen (KB-äquivalent).
Wenig Licht ist meistens kein Thema. Jedoch muss man die langen Teles noch aus der Hand halten können, da das Begleitboot meist mehr oder weniger unruhig schwankt. Aus diesem Grund verwende ich in der Segelfotografie vorzugsweise Kameras mit APS-C Sensorformat. Kleinbildkameras bieten hier eigentlich nur Nachteile: statt einem 300/2,8 muss es ein 500/4 oder 200-400/4 sein – das aber wiegt so viel, dass man es kaum sinnvoll aus der hand fahren kann. Man muss auch stärker Abblenden um die Ränder scharf zu bekommen oder die gleiche Schärfentiefe wie mit APS-C zu erhalten. Das zermalmt den scheinbaren Rauschvorteil zu einem nicht ganz so wichtigen Kriterium.
Olympus mit seinem 2x Crop wäre vermutlich auch eine interessante Lösung, jedoch ist hier das 150/2 schwer zu bekommen und das 300/2,8 so teuer, dass ich es praktisch nie probiert habe. Auch kommt man bei diesigem Wetter um ISO800 bei FT meistens nicht herum, wenn man etwas abblenden muss (z.b. blende 4) – was bei Olympus auch schon wieder etwas grenzwertig ist. Aber ja – gehen würde das schon! Und dank der guten Abdichtung der Kameras und Top-Pro-Objektive wäre das System wie gemacht für derartige Anwendungszwecke.
Die Frage ist bei Olympus allerdings auch noch, wie lange Olympus das FT System noch unterstützen wird. Zukunftssicherer und mit besserem Gebraucht- und Neuwarenmarkt, falls man das Hobby mal ad Acta legen oder erweitern möchte scheinen hier Nikon und Canon zu sein. Für Canon und Nikon bekommt man überall Ersatz – für Olympus und Pentax & Co nicht unbedingt.Nicht unwichtig bei der Investition in der Preislage eines Kleinwagens. Dass es innerhalb des FT Systems keine Kameras mit grösseren Sensoren z.b. für andere Anwendungszwecke gibt schränkt die flexibiltät des Einsatzbereiches zusätzlich ein.
Die Wasserdichtigkeit spielt auch eine nicht unwesentliche Rolle bei diesen Sportarten. Wer „nah ran“ und gerne mit Weitwinkel direkt aus dem Wasser heraus arbeitet, der sollte über ein Unterwassergehäuse oder eine entsprechende wasserdichte Kompaktknipse als Zusatzkamera nachdenken. Ich habe zu diesem Zweck beim Segeln oft meine alte Pentax W60 oder eine Olympus PEN im Ewamarine-Beutel mit dabei!
Triathlon und andere Sportarten mit vorhersehbarer Action
Bei Leichtathletikwettbewerben wie dem Triathlon, Radrennen, Galopprennen oder ähnlichen Sportarten, bei denen man vorausahnen kann, an welchem Punkt Action passieren wird ist AF-Geschwindigkeit nicht so wichtig – man kann diese Sportarten mit etwas Übung sogar mit manuell Fokussierten Objektiven fotografieren. Dennoch: Auch hier ist es hilfreich, wenn man einen flotten AF und eine flotte Serienbildfunktion in der Kamera hat und ein Lichtstarkes Telezoom und ein Weitwinkelzoom verwendet um auch mal ungeplante Szenen einfangen zu können ohne lange Warten zu müssen.
Auch hier bietet APS-C durchaus Vorteile, weil man statt mit einem 300/2,8 mit einem 80-200/2,8 losziehen kann und trotzdem genug Freistellungspotential, aber weniger Schleppgewicht auf der Schulter hat.
Fazit: Es kommt auf den Sport an. Man kann Wissen mit Technik ausgleichen und umgekehrt. Mein Lieblingssystem für diese Art der Fotografie ist Nikon. Nicht zuletzt, weil ich sowohl APS-C Bodies als auch Kleinbildgehäuse des gleichen Herstellers mit meinen Objektiven verwenden kann und der sagenhaft gute AF schon so manches Bild ermöglicht hat, das mit einer nicht ganz so flotten 5DII oder Pentax K20 nicht drin gewesen wäre. Bei Canon müsste man für einen vergleichbaren AF schon in die 1er Klasse aufsteigen und dementsprechend tiefer in die Tasche greifen – und mehr schleppen.
Nichts desto trotz ist die 5DII auch für die meisten Sachen vollkommen ausreichend. Sie bietet vor allem den Vorteil, dass man einfach die hälfte der Fläche wegcroppen kann ohne dass man zuwenig Auflösung für einen A4-Print befürchten muss – so spart man sich den zusätzlichen APS-C Body. Jedoch ist das AF Modul nur in der Mitte wirklich sporttauglich treffsicher. Bei den anderen AF-Feldern ist es immer ein wenig tricky, aber immer noch besser als bei Pentax. Und die 5DII ist nicht speziell geschützt gegen Spritzwasser oder Regen. Hier punktet Olympus als reines Sportsystem – für diesen Einsatzbereich ist es eine tolle Sache. Solange man die Nachteile nicht als störend empfindet. Aber druckreife JPEGs aus der Kamera haben schon auch einen gewissen charme!
Wer will nicht auch mal selber Segeln? An bayrischen Seen geht dies sogar ganz ohne Führerschein – sogar mit grösseren Segelbooten!
Aber auch mit dem selbstgekauften America’s Cupper macht das See-Segeln so richtig Spass.
Obwohl keiner von uns an Bord war und kaum Wind blies hatten wir doch alle Spass dabei selber zu Steuern oder dem anderen beim Segeln zuzusehen. Einfach Herrlich!