Hochprozentiger Herbst: Produktfotos in Schwarz-Bunt

Johannisbeersaft
Johannisbeersaft
Johannisbeersaft

Samstag bei Obi gabs ein paar Tonkartons und Plexiplatten. Heute Abend kam ich dann dazu den Kram auszuprobieren.

Zeit für etwas hochprozentige Produktfotografie mit Herbstblättern.

Für die Beleuchtung habe ich mir ausnahmsweise mal ein sehr umfangreiches Setup ausgedacht.

Zum Einsatz kamen 3 Blitze, ein Auslegearm mit einer Klemme zur Blitzbefestigung, der mit einer Superclamp an einem der beiden Lampenstative befestigt war, ein Lichtzelt, ein Honl Speed Snoot, sowie ein paar weisse und schwarze Kartons als Reflektoren und Lichtschlucker.

Die leeren Flaschen waren ein dankbares Testmotiv – sie rannten nicht weg und zeigten mir gnadenlos jeden Fehler im Lichtsetup in den Spiegelungen.

Glenlivet und Herbstlaub
Glenlivet und Herbstlaub

Aufgenommen wurden die Bilder mit der D700 und dem AF-S 50/1,4 bei Blenden zwischen 8 und 16 und ISO 200, Kamera auf Stativ.

Glenlivet und Taylors LBV Port
Glenlivet und Taylors LBV Port

Ganz perfekt ist das Ergebnis noch nicht, aber mit etwas Retusche kamen doch ein paar ganz brauchbare Snapshots dabei heraus. Nächstes mal werde ich wohl doch ein Hintergrundsystem mit schwarzem Bühnenmolton vor dem Lichtzelt aufstellen und auf die vorderen weissen Reflektoren verzichten

Zum Lichtsetup:

Auf den Boden des Lichtzeltes habe ich zunächst eine mattschwarze, darüber eine dunkelgraue Plexiglasplatte gelegt. Die Hohlkehle im Lichtzelt besteht aus einem mattschwarzen Tonpapierkarton. Rechts vom Lichtzelt in etwa 2m Entfernung ist ein SB-800 aufgestellt, der das seitliche Hauptlicht liefert.

Etwa 1m oberhalb des Lichtzelts ist ein weiterer SB-800 angebracht, der das Lichtzelt von oben ausleuchtet. An einem Auslegerarm ist ein Blitz mit Speed Snoot befestigt, der von vorn links oben auf den Hintergrund der Hohlkehle gerichtet ist.

Schräg links und rechts vor dem Motiv habe ich je einen weissen Tonpapierkarton mit Uhu Tack befestigt. Um schliesslich mich selbst und den Raum um mich herum unsichtbar zu machen verwendete ich einen schwarzen Tonpapierkarton mit einem Loch für das Objektiv, durch welches ich das Foto aufnehmen konnte.

Laphroaig 18 year old
Laphroaig 18 year old

Das wars auch schon wieder – mehr gibts heute nicht zu Berichten. Guten Wochenstart! 🙂

Produktfotografie in der Whitebox

Eine Flasche Fucking Hell
Eine Flasche Fucking Hell
Eine Flasche Fucking Hell

Heute schreibe ich mal etwas über das Thema Produktfotografie. Nein – im Ernst: Heute schreibe ich mal etwas über das Thema Flaschenböden. Und warum es gar nicht so einfach ist, sie richtig gut zu Fotografieren.

Doch der Reihe nach. Der Postmann klingelt. Er bringt mir ein Paket, dessen flüssiger Inhalt von mir schon seit 2010 erwartet wird, seit ich das erste Mal davon erfahren habe.

Um was es geht? Na fucking hell – um „Fucking Hell“ natürlich.

Das Foto links in diesem Artikel entstand in einer sogenannten „Whitebox“ oder „Lichtzelt“ – einem Würfel aus transluzentem, weissen Stoff. Ein auf die Kamera aufgesteckter SB-800 Blitz, der indirekt in die Box hineingeblitzt hat diente als Lichtquelle und sorgte zugleich für Lichtreflexe auf der Flasche und eine gleichmässige Ausleuchtung.

Gemessen an ordentlich ausgeleuchteten Produktfotos aus der Bierwerbung ist das hier natürlich ein Schnappschuss. Aber gemessen an einem normalen Kompaktknipsenschnappschuss ist mein Whitebox-Flaschenfoto schon fast gut, oder?

Ok ok…da war die Freude über das Paket wohl doch etwas grösser als die tatsächliche Bildqualität. 🙂
Deutlich besser wäre es natürlich geworden, wenn ich mir etwas mehr Mühe gemacht hätte Reflektoren zu positionieren, evtl. mit weiteren Lichtquellen experimentiert hätte usw. Aber so waren das 5 Minuten in der Mittagspause und nicht 2 Tage für 6 Mitarbeiter.

Grade wenn man spiegelnde Flächen hat und leicht Freistellen möchte, kann eine Whitebox aber durchaus hilfreich sein, wie ihr auf den folgenden Bildern sehen könnt. Diese habe ich vor einer Weile mit mittlerem Aufwand beim Setup für ein Projekt angefertigt, jedoch nicht gross nachbearbeitet.

iPhone4Giraffe

Wenn man etwas mehr Zeit, Geld und Aufwand investiert, zum Beispiel für ein Cover der Zeitschrift „Macworld“, dann hat man a) auch noch Zeit nebenbei ein Making-of zu drehen und b) bekommt man am Ende ein ganz hervorragendes Produktfoto. Doch seht selbst:

 

Cover creation from Peter Belanger on Vimeo.