Alles irgendwie suboptimal – ich mache erstmal Pause…

Endstation
Endstation
Endstation

Neulich habe ich in einem Posting meine Beweggründe für die Wasserzeichen in den Bildern dargelegt. Was danach passiert ist war teilweise sehr positiv, teilweise nicht so optimal.

Erstens: Die Anfragen von Suchmaschinenspidern nach Bilddateien sind drastisch zurückgegangen. Ziel erreicht.

Zweitens: Die Anzahl von traurigen, enttäuschten, in jedem Fall aber nachvollziehbaren Statements von Lesern wegen der Wasserzeichen in den Bildern ist deutlich gestiegen. Und auch mich stört das Wasserzeichen in den Bildern, denn die Fotos sind nachher nicht mehr die gleichen wie ohne Wasserzeichen, sehen anders aus, haben eine andere Bildwirkung, drücken mitunter nicht mehr das aus, was ich gefühlt habe als die Aufnahe entstand. Auch Screenshots werden dadurch verunstaltet. Nicht wirklich optimal.

Was also tun?

Die Bilder sollen barrierefrei und ohne Beeinträchtigung von den Blog-Lesern gesehen werden können. Gleichzeitig will ich aber nicht zum Contenthiwi von Google, Facebook & Konsorten degradiert werden, die im Moment dafür sorgen, dass meine Arbeit, meine Ideen, meine Zeit die ich in die Bilder und Artikel stecke nur noch als Teil ihrer Produkte gesehen wird. Und zwar in einer Art und Weise wie der jeweilige Internetriese das grade für richtig hält. Ich möchte jedoch, dass meine Arbeit im entsprechenden Kontext gesehen wird. Als Ganzes. Schliesslich steckt hinter den Bildern und Artikeln auch ein nicht unerheblicher kreativer und freizeitlicher Aufwand, den ich gerne leiste, solange es Spaß macht.

Im Moment sehe ich mehrere Optionen, aber keine davon ist wirklich sexy:

  • Aufhören mit dem Blog (wäre der falsche Weg – und es würde mir vermutlich fehlen)
  • Eine andere (sprich: händische, arbeitsaufwändigere) Form der Bildkennzeichnung, zum Beispiel durch Platzieren eines kleinen Logos an einer nicht auffälligen Stelle im Bild (gibt es die?)
  • Lesen nur mit Login (noch unangenehmer als die Wasserzeichen für die Leser und nicht wirklich eine Option)
  • „Bezahlschranke“: Das würde bedeuten, dass ich den Blog nicht mehr für die Leser kosten- und werbefrei publizieren kann und Content nicht mehr öffentlich zugänglich ist. Noch eine Stufe schlimmer als lesen nur mit Login -> will ich nicht und ist auch keine Lösung.
  • Aussperren der Suchmaschinenbots (funktioniert nicht zuverlässig)
  • Einblenden des Wasserzeichens nur wenn das Bild nicht von meinem Blog aus geladen wurde (funktioniert nicht immer)
  • Irgendetwas anderes…Vielleicht fällt euch noch etwas dazu ein?

Ich werde mir jetzt erstmal eine Auszeit vom Bloggen nehmen und überlegen, ob es eine Möglichkeit gibt alle Vorstellungen unter einen Hut zu bringen. Mir darüber klar werden wie ich in Zukunft mit diesem Blog weitermachen will. Und ob ich das will.

Lest bitte in der Zwischenzeit, während ich vor mich hin grüble, die bestehenden Artikel im Archiv, damit es euch hier nicht gar zu langweilig wird.

In jedem fall sage ich hier (und natürlich auf meinem Twitter Account) bescheid wie es hier weitergehen wird. Bis demnächst!

Dank Google & Co: Wasserzeichen auf den Bildern im Blog

Nachdem ich von verschiedenen Seiten darauf angesprochen wurde, warum jetzt alle Bilder hier im Blog mit Wasserzeichen versehen sind: Bedankt euch bei Google, Facebook und Co, die offensichtlich immer dreister die Auffassung vertreten, dass Content, der nicht von ihnen produziert wurde dennoch irgendwie ihnen gehört und von ihnen benutzt werden darf um noch mehr Kohle zu scheffeln.

Da war Instagram, die mal meinten, dass sie alle Bilder auf ihren Servern verkaufen könnten. Ein Aufschrei ging durch die Instagram Usercommunity – und nachher war das alles ja nur ein blödes Missverständnis. Oder doch ein erster Testballon, wie weit man dieses Mal die Grenze zu seinen Gunsten verschieben kann – nur um es beim nächsten Mal einfach wieder zu versuchen?

Oder jetzt Google, deren neue Bildersuche so gestaltet ist, daß sie im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten fremden Content so in ein Produkt verpackt, welches dem Urheber keinen Vorteil durch publicity mehr bringt, weil die Leute nicht mehr auf die Webseite des Fotografen schauen müssen um es in groß zu sehen.

Allgemein gesagt sind mir diverse Unternehmen mittlerweile etwas zu gierig nach lukrativen Daten geworden – so fängt Twitter seit dem letzten Update nun an, die Finger nach den leckeren Telefonlogs und den Adressbüchern der Android-User auszustrecken…Bin mal gespannt, wann Twitter das bei iOS auch versucht. Zumindest kann man den Apps unter iOS mittlerweile untersagen, das Adressbuch auszulesen. Android ist da noch nicht so weit…aber soll es vielleicht auch gar nicht?

Seht es als Protestaktion, Kurzschlussreaktion in einer auswegbegrenzten Situation oder was auch immer. Es ist nicht gegen euch Leser des Blogs gerichtet sondern gegen die Firmen, die selbst wenig eigenen Content beisteuern und Ihre Intelligenz auf Datenstaubsauger und Analysealgorithmen und hübsche Frontends verwenden um die Kreativität der User aus dem immer kleiner werdenden, kreativen, privat unterhaltenen Internet sowie den herangezüchteten, durch sie selbst kontrollierten Contenterstellungswerkzeugen wie Circles, Hangouts, Picasa, Instagram, Timeline, Flickr, 500px, Docs, Facebook, Tadaa usw. abzusaugen und zu barer Münze zu machen. Ich bin mal gespannt wohin das noch führt…

Ich habe nichts gegen das freie Teilen im Netz, solange beide Seiten ihren Spaß daran haben. Wenn aber Dienste wie Google mit seiner Bildersuche, Facebook durch abschotten der User und -beiträge nach aussen oder Instagram durch AGB-Änderungen versuchen das Gleichgewicht zu ihren Gunsten zu verschieben muss ich einfach Konsequenzen daraus ziehen.

Da ich nicht euch das Betrachten vermiesen will habe ich den Transparenzgrad der Schrift im Bild so gewählt, dass er bei den meisten Bildern dem Betrachter nicht oder zumindest ignorierbar auffallen sollte, die Bilder aber für kommerzielle Zwecke unbrauchbar werden. Ganz zuverlässig ist das Verfahren noch nicht, aber eine bessere Idee habe ich zur Zeit zu dem Thema nicht. Und die leise voranschleichenden Strategien der grossen Internetriesen unkommentiert hinnehmen möchte ich ebenfalls nicht.

Falls ihr einen Vorschlag habt, wie man das Thema einfacher / anders / besser handhaben kann schreibt mir bitte.

Immerhin ist seitdem ist die Zahl der Requests von komischen Suchmaschinen Indexern, die bisher einen nicht unerheblichen Trafficanteil verursacht haben, massiv zurückgegangen. Scheint wohl für die Interessen mancher Firmen nicht mehr so spannend zu sein, der Blog. Und sicherlich hat das auch mittel- bis langfristig Einfluss auf den PageRank und die Nutzerzahlen dieses Blogs. Na und? Shit happens.

Mich deswegen zum unfreiwilligen Google-, Facebook oder <enter_big_internet_company> Mitarbeiter degradieren zu lassen, darauf hab ich nun wirklich keine Lust. 🙂

Die Leute, die es wirklich interessiert, was ich hier schreibe werden den Blog hoffentlich auch weiterhin lesen.

Wenn ihr das ein oder andere Bild ohne Wasserzeichen sehen wollt schreibt mir bitte eine mail mit dem Dateinamen und dem Link zum Artikel.