Pause beendet – zurück aus Norwegen.

Norwegen

NorwegenHallo Zusammen,

Nur schnell ganz kurz ein Lebenszeichen von mir – die Blog-Auszeit bei pawlik.viewing ist zuende. Meine Norwegen-Reise leider auch.

Ich bin wirklich noch ziemlich platt von all den Erlebnissen, Eindrücken und der Reise an sich. Meine Nex-7 hat den Urlaub jedenfalls bestens überlebt, die Karten sind nicht kaputt gegangen, und so gibt’s in den nächsten Tagen bestimmt das ein oder andere Geschichtchen…

Und es geht doch: Wireless USB Tethering mit Windows 7 Tablet!

EOS Utility auf Windows 7 Tablet

Windows 7 Tablet von Dell, WUSB-Set und Canon 5DII mit LiveViewNach den Treiber-Tipps von meinem Namensvetter bei wireless-usb.eu (Danke!), die ich als Reaktion auf meinen letzten, etwas enttäuschten Artikel erhalten hatte, habe ich heute Dank meines Bekannten einen erneuten Versuch starten können, eine Wireless USB Verbindung von einem Windows 7-Tablet (Dell Latitude ST) über den Selbstbau-WLAN-Adapter zu einer Canon 5DII herzustellen. Soviel vorweg:

ES HAT GEKLAPPT: Wireless USB Tethering geht doch mit Windows 7 Tablets!

Allerdings mit einem kleinen Umweg: Um Host und Client Stick zu „pairen“, also miteinander zu koppeln, muss man beide Sticks >gleichzeitig< am Windows Tablet anschliessen. Da hatte ich beim letzten Mal einfach nicht mehr dran gedacht. Zu allem Überfluß hat das verwendete Dell Tablet auch nur einen USB-Anschluss.

Externe Iomega Festplatte mit USB-Hub und den Beiden WUSB-Sticks, im Hintergrund: Das Dell Tablet

Um nun dennoch beide Sticks anschliessen zu können benötigt man einen USB-Hub. Ich habe hierzu meine externe Iomege Festplatte verwendet, die einen eingebauten USB- und Firewire-Hub besitzt, es wird aber auch mit jedem anderen USB-2.0-Hub funktionieren.

Wichtig dabei ist, dass das Pairing nur einmal durchgeführt werden braucht, zumindest so lange bis einer der beiden Sticks „Fremdgeht“, also mit einem anderen Host-Stick oder an einem anderen Computer gekoppelt wurde. Ansonsten kann man anschliessend den Stick einfach am Tablet verwenden und braucht kein erneutes Pairing mehr durchzuführen.

Auch die originalen Hama Windows-XP-Treiber haben auf dem Windows 7 Tablet klaglos funktioniert.

Die Benutzbarkeit hängt recht stark von der Anwendung ab. Im Liveview-Modus benötigte das EOS-Utility recht viel Bandbreite, aktualisierte das Liveviewbild aber mehrmals pro Sekunde. Im Liveviewbetrieb hatte das Auslösen auf dem Tablet eine gewisse Latenz, manchmal bis zu 1 Sekunde, bis die Kamera dann tatsächlich ausgelöst hat. Ohne Liveview-Vorschau kann man einfach auch den Auslöser Drücken und ohne störende Wartezeit auslösen.

Die Selbstabschaltung der Kamera sollte unbedingt abgeschaltet sein, damit die Kamera sich nicht schlafen legt und die Verbindung abreist – per WUSB kann man die Kamera anscheinend nicht aufwecken.

Das Scharfstellen per Kontrast-AF im Liveview-Modus ging einfach: per Doppelklick ins Bild klicken, einen Augenblick warten bis der Kontrast-AF den Schärfepunkt gefunden hat, fertig.

Die Bildübertragung mit 5DII S-Fine-JPEGs ging flott und zügig, nahezu instantan, unkomprimierte 24MP RAWs brauchten hingegen einige Sekunden bis sie im Vorschaufenster angezeigt wurden – nicht zuletzt aber auch wegen der im Vergleich zu ausgewachsenen Notebooks etwas geringeren Rechenleistung des Tablets.

EOS Utility auf Windows 7 Tablet

Kurz gesagt: Sportfotos vom Schreibtisch wird man mit dieser Lösung vorerst nicht machen können, aber für den Schnappschuss aus Bodennähe, den kontrollierten Panoramashoot vom Hochstativ während man auf dem Boden der Tatsachen steht oder auch eine Fernauslösung der an einem Fahrzeug aussen angebrachten Kamera aus dem Innenraum während der Fahrt ist ohne weiteres möglich, wenn auch nicht wirklich Flutschig.

Zurück an Deck…

Zurück an Deck
Zurück an Deck
Zurück an Deck

Seit Montag bin ich wieder zurück von meinem Kanalsegeltörn. Aufregend war’s! Schön war’s! entspannt war’s auch!

Und wie immer zu kurz. VIEL zu kurz. Aber so ist das mit Urlaub eben meistens.

Mit dabei waren diesmal, in fotografischer hinsicht, unter anderem meine Nikon D5100, von der ich nach dem Törn begeisterter denn je bin. Was die kleine alles mitgemacht hat! WOW (Vorsicht! Persönliche Einschätzung!)

Das perfekte Tool für die qualitativ hochwertige Segel- und Reisefotografie. Besonders begeistert war ich von der Selbstauslöserfunktion und dem Klappdisplay. Beim Selbstauslöser hat man die Möglichkeit Vorlaufzeiten zwischen 1 und 20 Sekunden auszuwählen und sogar festzulegen wie viele Aufnahmen anschliessend gemacht werden sollen. 1-9 Aufnahmen kann man einstellen. Das Klappdisplay erleichtert die Bildgestaltung aus ungewöhnlichen Perspektiven immens.

Objektivmässig habe ich mich dieses Mal für mein Tamron 17-50/2,8 ohne VC, das Nikon AF-S 80-200/2,8 mit TC17e, das AF-S 50/1,4 und das 10,5er Fisheye entschieden. Damit habe ich praktisch alle Eventualitäten abgedeckt gehabt.

Kielboot "Gigi" vor der Mündung des River Yealm
Kielboot „Gigi“ vor der Mündung des River Yealm

Tja – und nun bin ich wieder zuhause, sortiere die Bilderflut ein wenig vor (der Nachteil, wenn das Knipsen wieder so richtig Spass gemacht hat!), schnibbel die 35 Minuten HD-Footage auf erträgliche 5 Minuten herunter und schreibe mal wieder einen Blog-Eintrag.

Fototechnisch scheint in der Welt in den letzten zwei Wochen nicht allzuviel neues passiert zu sein:

Nikon hat einen ganzen Haufen neue Kompaktknipsen vorgestellt, darunter die neue P7100 und eine Wasserdichte mit GPS, genannt AW100. Leider immer noch nichts konkretes zur spiegellosen Nikon und zur langersehnten D800…Da kann ich meine D700 ja noch ein Weilchen behalten. 😉

– Von Sony kam die Ankündigung zweier neuer Nex Systemkameras, gennant Nex 7 (full featured) und Nex 5N (klein und leicht) sowie einem Adapter mit Phasen-AF für die Adaptierung von Alpha-Objektiven ans Nex-System und ein Satz Objektive (bitter nötig!).

Bei Canon gibts ausser drei neuen Kompakten nur Gerüchte – z.B. über die 5D Mk III, die vielleicht oder vielleicht auch nicht im Oktober angekündigt werden wird.

Achja – fast hätte ich es vergessen: Mein Ersatz-USB-Kabel für meinen defekten WT-2 ist angekommen. Aber das ist dann eine neue Geschichte. Ebenso wie die Stories über den Propellerverlust in der Schleuse von St. Malo und die putzwütigen Geldautomaten und ein Wrackmuseum auf Guernsey.

Bleibt dran – ab jetzt gehts wieder etwas regelmässiger weiter auf diesem Blog.

Das optimale System – Teil 1: Theater

Kameras mit 28mm KB-Äquivalentem Objektiv
Kameras mit 28mm KB-Äquivalentem Objektiv
Kameras mit 28mm KB-Äquivalentem Objektiv

Wie viele von euch haben sich nicht schon die Frage gestellt, was denn nun DAS OPTIMALE SYSTEM ist?

Da gibt es Kompaktknipsen in Hülle und Fülle, Micro Four Thirds mit 2x Crop, allerlei APS-C Spiegelreflexkameras mit 1,6x und 1,5x Crop, „Vollformat“ DSLRs mit Kleinbild-grossem Sensor (1,0x Crop) und die ganzen Mittelformat-Digibacks und DSLRs mit noch grösseren Sensoren und Formaten.

Erst neulich wieder traf ich einen Olympus-Fotografen, der die Theaterfotografie für sich entdeckt hat und mich fragte ob ihm denn eine Kleinbild Digital-Spiegelreflex bei der Theaterfotografie irgendwelche Vorteile bringen würde, er sei mit dem Rauschverhalten seiner Olympus bei hohen ISO-Werten nicht so zufrieden. Er hätte aber gelesen, dass Objektive an Kleinbild vor allem am Rand unschärfer wären als seine Objektive an der Olympus und fragt sich ob das dann nötige Abblenden zur Abbildungsleistungsverbesserung nicht den Vorteil wieder zunichte machen würde.

Nun – ganz so einfach ist das nicht zu beantworten.

Da sind die Sensorgrössen. Und die Objektive. Und der Sensoraufbau. Und der Bildprozessor. Und die Dynamik. Und so viele andere zu berücksichtigende Faktoren wie z.B.: maximale Offenblende, Korrektur und Rechnung des Objektivs, die Brennweite, Belichtungszeit, Motiv, Motivabstand, Rauschverhalten, die verwendete Blende, Grösse und Gewicht des Systems, Belichtungsspielraum bei High-ISO, Auflösung bei niedriger ISO-Zahl, der Preis der Teile, die Pixeldichte, die AF-Genauigkeit, die Schärfentiefe und nicht zuletzt die persönlichen Vorlieben für Bildgestaltung und Brennweite.

Kurz: eine pauschale Aussage à la „Kleinbild ist besser als Four Thirds“ kann man nicht sinnvoll treffen ohne zu fragen: „Welche Kamera-/Objektiv-Kombinationen und für welchen Zweck?“

Theaterfotografie

Das beste System für die Theaterfotografie ist Nikon. Oder?

Nikon baut extrem Rauscharme 12MP DSLRs, bei denen man selbst die ISO25600 Bilder aus der Kamera direkt an eine Redaktion zum Drucken schicken kann. Auch der Dynamikumfang in den RAWs ist bei hohen Empfindlichkeiten konkurrenzlos gross. Der AF funktioniert auch noch, wenn die Augen schon nichts mehr sehen. Ideale Voraussetzungen also für dunkle Orte.

Leider sind aber alle Rauscharmen KB-DSLRs von Nikon ausser der 3500 EUR D3S, die einen sogenannten „Quiet Mode“ besitzt, so laut, dass sie niemand freiwillig ohne Blimp im Theater einsetzen wollen würde ohne Gefahr zu laufen noch vor der ersten Pause rausgeschmissen zu werden.

„Also eine Leica M9 – die ist doch superleise, oder?“ – Fast. Die Leica M9 hat leider keinen auf hohe ISO-Werte spezialisierten Sensor. Mehr als ISO1600 ist mit dem M9-Sensor purer Bilderselbstmord, wenn man es nicht ausgerechnet auf schwarz-weiss mit fies-grobem Korn abgesehen hat. Das Nokton 50/0,95 könnte zwar helfen, ist aber kaum treffsicher zu fokussieren – und auch nicht ganz billig.

„Die Fuji X100 ist auch leise und hat einen recht rauscharmen APS-C Sensor!“ Stimmt. Aber leider hat die X100 nur eine 35mm KB-Äquivalente Festbrennweite eingebaut, die man nicht wechseln kann.

Canon 5DII? Hat ab ISO3200 praktisch keinen Belichtungsspielraum, da bei der Schattenaufhellung unweigerlich Banding sichtbar wird, das sich auch mittels Software nur umständlich korrigieren lässt. Dafür ist sie vergleichsweise Leise. Die Megapixel müllen einem auch flott die Platte voll.

Olympus? Rauscht ab ISO800 so wie eine D700 bei 3200 und bietet kaum Belichtungsspielraum. Dafür sind fast alle Objektive für FT und mFT bei Offenblende schon Top.

Pentax‘ K-5 hat einen extrem rauscharmen Sensor, ca 1 Blende rauschiger als der der D700. Leider funktioniert der Autofokus bei schlechtem Licht nicht immer zuverlässig. Immerhin: extrem leise ist sie! Eigentlich die perfekte High-ISO-Kamera. Leider gibt es neben den Qualitätsproblemen aber auch noch die Einschränkungen beim Objektivprogramm. Kaum was über 1.8 zu finden. Schade.

Früher…

„Früher hat mein Opa doch auch mit seiner Agfa Isolette seine Lieblingsband fotografiert. Und da gabs noch kein rauschfreies ISO25600.“ Stimmt. Vollkommen richtig. Was tat er damals?

Entweder pushen und sich über das Korn freuen oder: Blitz raus und druff!

Heute ist das alles anders. Die eigene Kamera muss immer perfekt sein und die Technik muss am besten heute schon hergeben was im nächsten Jahr erst State of the Art sein wird. Noch mehr Megapixel, noch rauschfreiere High-ISO-Bilder, noch empfindlicherer Autofokus.

STOP. HAAAAAAAAALT!

Im normalen High-ISO Bereich, auch in der Theaterfotografie mit gut beleuchteten Bühnen, reicht es aus, wenn man ein Lichtstarkes Objektiv, ISO400 bis ISO16o0, eine ausreichend kurze Belichtungszeit und ggf. ein Einbeinstativ benutzt.

Eventuell muss man auch etwas genauer Belichten, und vielleicht kann man auf kosten der Schärfentiefe nicht ganz so kurze Belichtungszeiten bekommen oder die ISOs doch noch eine Stufe hochdrehen wie mit Kleinbild – aber im Grunde genommen ist es dabei völlig egal ob man eine Olympus E-5 mit 25/1,4er Leica Objektiv bei f=1,4 und ISO400 verwendet, eine EOS 7D mit 35/1,4 bei Blende 2 und ISO800 oder eine Nikon D700 mit 50/1,4 bei 2,8 und ISO1600 benutzt: Man wird mit all diesen Kameras gleich zufriedenstellende Ergebnisse erzielen, die von den meisten Fotografen auch nicht unterschieden werden können. Die Qualitätsunterschiede in der Abbildungsleistung sind bei äquivalenter Blende (z.b. FT mit Blende 1,4, APS-C mit 2,0 und KB-Format mit 2,8) und Brennweite (z.b. FT 25mm, APS-C 35mm und KB 50mm) meistens vernachlässigbar.

Die Unterschiede machen sich erst im Grenzbereich bemerkbar. Jenseits der ISO1600. Wenn man zum Beispiel eine besonders kurze Verschlusszeit benötigt um Bewegung weniger sichtbar zu machen. Dann hat man bei Olympus kaum noch eine Chance die ISOs höher zu drehen ohne das Rauschen ins widerliche zu steigern. Bei der D700 ist noch genug Luft nach oben – man dreht einfach die ISOs um 4 Blendenstufen nach oben oder macht die Blende (auf Kosten der Schärfentiefe) auf und verkürzt entsprechend die Belichtungszeit.

Aber hey – ob die Fotos dann wirklich ansehnlich werden? Ein cleanes 100x150cm Plakat kommt auch mit einer D700 bei ISO12800 nicht mehr heraus. Die Chancen stehen gut, dass man das Bild trotzdem versaut.

Besser man macht das Foto unter besseren Lichtbedingungen zu einem anderen Zeitpunkt , fragt ob man bei der Probe Fotografieren darf, sucht sich Momente ohne grosse Bewegung aus um das Foto zu machen, evtl. auch mit Blitzeinsatz (vorher fragen!) – oder noch besser:

Man geniesst das Theaterstück einfach ganz ohne zu Knipsen.

Dieser Post ist jetzt auch als Seite zum Nachlesen verlinkt.

Tag des zweckentfremdeten Fotoequipments

"Mein Kleiderständer"

Ein Bekannter hat einen neuen Kleiderständer, ein anderer Fotokollege hat dank etwas Salzwasser seit der letzten Knipsaktion beim Segeln vor Barcelona einen neuen Bleistifthalter.

Heute ist wohl der Tag des zweckentfremdeten Fotoequipments…

 

Nicht zu vergessen der schon etwas ältere Bericht über das nagelneue Canon 300/4 L IS USM, das zu einem Becher umgebaut und für mehrere hundert Dollar versteigert wurde, nachdem es ein etwas zu cooler Redakteur vor laufender Kamera aus ca 3m Höhe auf den Asphalt hat knallen lassen.

Und dann berichtet Nikonrumors heute zu allem Überfluss auch noch über einen Fotojournalisten der Malaysian National News Agency, der seine Nikon inklusive 300mm Objektiv vom fahrenden Motorrad schmeisst und anschliessend fröhlich weiter knipst…

Dagegen wirkt der etwas grenzdebil scheinende Nikon-guy  von 2008, der die D3 von Hausdächern schmiss und mit dem Inhalt seines Kühlschranks überschüttete um sie anschliessend unter fliessendem Wasser abzuwaschen schon fast wie Kinderzirkus…

Guten Wochenstart morgen! 🙂