…ganz München? Naja – zumindest hatte ich den Eindruck, dass in der gesamten Innenstadt zur Zeit die Erde aufgerissen wird.
Hinterm Polizeipräsidium: klaffende Erdlöcher vor der renovierungsbedürftigen Frauenkirche.
An der Post bzw. Hinter dem Sport Scheck: Modder und Bagger soweit der Zaun reicht…
Haus Oberpollinger: weg.
Auf dem Weg vom Isartor zum Viktualienmarkt: Baustelle.
Wohlgemerkt: alle diese Orte lagen so dicht beieinander, dass man sie auf einem gemütlichen Abendspaziergang durch die Innenstadt sehen kann…Ein Bild von dem Baustellenfiasko am Stachus hab ich dabei noch gar nicht in diesem Beitrag verarbeitet – wer weis: vielleicht findet ihr ja noch mehr Baustellen?
Kennt ihr das? Da kommt ein alter Bekannter von euch um die Ecke gebogen. „Mir gefallen deine Fotos so gut – hast du nicht ein super Bild, dass man als Riesenposter an die Wand hängen kann?“ ehm… „So irgendwas mit einer NORDISCHEN LANDSCHAFT vielleicht?“ na ganz toll.
Hab ich nicht. Jedenfalls nichts ordentliches. Ich fotografiere auch lieber Portraits und Veranstaltungen als Landschaften. Wenn man von den paar Urlaubsschnappschüssen mal absieht. Und im Norden war ich bisher nur zur See – und somit selten an Land. Und schon gar nicht mehrere Tage an Land, sodass man auch mal zu einer interessanten Lichtstimmung am richtigen Ort hätte sein können. Ausserdem war das Wetter meist beschissen. Und mitten in der Nacht aufstehen um auf einen Berg zu kraxeln ist nach einer durchsegelten Nacht jetzt auch nicht unbedingt mein Ding. Alles andere als optimal also aus fotografischer Sicht. Ansonsten war das immer eine tolle Zeit in Norwegen, Schweden, Dänemark usw.
Was macht man aber nun? Mein „Nö – da hab ich also wirklich GAR NIX“ wird, genau wie alle anderen Ausreden, fröhlich ignoriert: „Aber ich hab da so ein paar Bilder von dir in Erinnerung – die würden genau passen!“ Widerstand zwecklos. Also kramt man zusammen mit dem Fragegeist ein wenig im Archiv. Und findet dann vielleicht so etwas hier (siehe Artikelbild).
Einziger Haken: dieses Foto ist halb in Photoshop entstanden. „Ja – genau sowas meinte ich!“
Und genau genommen wurde das Bild am Starnberger See im Winter aufgenommen. OK – immerhin nördlich der Alpen.
Zum Glück fällt mir genau in diesem Augenblick ein Fotografenfreund ein, der auf Landschaften spezialisiert ist. Und der macht wirklich HAMMERGUTE Landschaftsbilder…Und innerhalb von 5 Minuten ist der Käse gegessen – mein Fotobekannter freut sich mal wieder ein Bild drucken zu können, mein Bekannter über ein RICHTIG schönes Landschaftsbild und ich, dass ich keines aus meiner Kiste mit der Aufschrift „Kurz vor ab in die Tonne“ irgendwo Aufgehangen sehen muss. 🙂
Wie hättet ihr reagiert?
Diese Geschichte ist natürlich frei erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen, Erlebnissen oder Bildern sind hoffentlich gut zu erkennen 🙂
Immer wieder liest man vom „teuren Hobby Fotografie“. Zum Beispiel auch hier wieder in einem Artikel bei digitalkamera.de, in dem ein Buch über Stockfotografie angepriesen wird. Dort ist von Unterwerfung und Sachzwängen die Rede. Auch zwischen Fotografie und finanzieren wird ein logischer Zusammenhang gebildet.
Ja – aber wie teuer ist denn das Hobby nun wirklich? Und warum soll ich mich in meiner Freizeit Sachzwängen unterwerfen um mein Hobby zu finanzieren?
Ganz ehrlich: wer einfach nur ein Interesse an der Lichtbildnerei hat und einfach schöne Aufnahmen machen möchte, der kann das doch schon zum Taschengeldpreis. Gebrauchte Spiegelreflexkamera mit 50er Objektiv? 30 EUR. Film dazu? 2,50 EUR. Entwicklung inkl. Abzüge? 6,50 EUR.
Dass man sogar mit einer Billig-Einwegkamera für 5$ aus dem Supermarkt zu den ganz Grossen gehören kann zeigt z.B. Terry Richardson immer wieder sehr eindrucksvoll – auch wenns oft nicht mein Geschmack ist…Terry bringt es fertig und knipst mit einer Supermarktknipse eine ganze Werbekampagne (für die er ein saftiges Honorar kassiert, versteht sich) und verhökert anschliessend die gebrauchte Einwegkamera auch noch bei Ebay!
Ich denke teuer wird die Fotografie nur dann, wenn man anfängt immer das Neueste und Tollste haben zu wollen. Wenn einem die alte Kamera nicht mehr gut genug ist. Wenn man meint ein extralanges, extrasuperlichtstarkes Supertele zu brauchen um gute Bilder zu machen. Wenn man sein Licht bei Elinchrom, California Sunbounce, Profoto und Konsorten kaufen will. Wenn es kein Hobby mehr sein soll. Oder wenn Geld keine Rolle spielt.
Braucht man das? Ein bekannter Wildlife Fotograf, dessen Name mir grade partout nicht einfallen will, begann seine Karriere mit einer Kompaktknipse mit Weitwinkelobjektiv Löwen und Elefanten aus nächster Nähe zu fotografieren. Am Anfang war es Limitierung, kein Geld für mehr Kamera. Später wurde es Teil seines Stils. Und nicht nur einmal hätte es ihn fast das Leben gekostet, weil er zu nah dran war.
Ganz ähnlich auch Robert Capa dem nicht ganz umsonst der Spruch „Sind deine Bilder nicht gut genug warst du nicht nah genug dran“ zugesprochen wird. Die Aufnahmen sind dennoch – oder grade deswegen – sehenswert.
Oder auch die Strategie, sich einmal eine Ausrüstung zu kaufen und sie dann über Jahrzehnte hinweg zu verwenden. Ich denke da an meinen Uronkel, der sich in jungen Jahren mühsam seine Leica M mit einem 5cm Elmar zusammengespart hat und sich mit 40 sein zweites Objektiv geleistet hat. Auf 20 Jahre umgelegt kann man sich unter Umständen sogar eine einmalige Anschaffung von mehreren tausend Euro leisten ohne das Gefühl zu haben etwas „teures“ erworben zu haben. Wichtig ist dann nur, den Kaufreiz im Griff zu behalten, den einem die Kamerahersteller permanent einreden wollen. 🙂
Das Hobby Fotografie ist immer genau so teuer wie man es sich leisten möchte. Daß das Hobby Fotografie generell teuer sein soll kann ich hingegen nicht bestätigen. Jedenfalls deutlich günstiger als z.b. das Hobby Motorradfahren. Es sei denn man addiert die eigene Kreativität als Kosten hinzu – dann wirds teuer. Unbezahlbar um genau zu sein.
Daß aber fast alle Produkte auf denen „Foto-“ oder „für Fotografen“ steht deutlich teurer sind als Produkte ohne diese Zusätze im Namen erlebe ich nahezu täglich!
Oder wer von euch hat für einen billigen, weissen Regenschirm ohne Handknauf in einem normalen Schirmgeschäft schonmal 70 EUR bezahlt? Oder für eine 3x10m Rolle matt-schwarzes Teichvliess fast 200 EUR? Die bodenloseste Dreistigkeit auf dem derzeitigen Kamerazubehörmarkt ist aber meiner Meinung nach der Spyder Cube der eigentlich nichts anderes ist als ein mit verschiedenen Schwarz-Weiß-Schattierungen bemalter Würfel, eine Silbermurmel und eine Schnur zum aufhängen. Warenwert im Bastelbedarf? 2,50 EUR. Maximal. Verkaufspreis? Um die 35 EUR plus Versand.
Nunja. Jeder wie er mag. Aber teuer ist doch immer nur das, was die anderen haben. 😉
Tag 1 der Sinnkrise. Kennt ihr das? Keine Bilder mehr im Kopf, scheinbar nur Müll auf der Platte, schönes Wetter draussen, viel zuviel Kameraequipment im Schrank und dann…
Der Entschluss einfach auf die Technik zu pfeifen und die Fotografie als Ganzes zu geniessen. Irgendeine Kamera mit irgendeinem Objektiv wahllos mitzunehmen ohne sich Gedanken zu machen warum und wozu.
Ein Objektiv. Eine Kamera. Mehr nicht. Kein Ersatzakku, kein Zweit, Dritt- oder Viertlinschen weil man ja auf jede Situation vorbereitet sein will, keinen Blitz für sauber beleuchtete Gegenlichtaufnahmen, keine Kameratasche die einem schwer auf den Schultern hängt.
Nichts als das Bild zählt. Die Technik tritt in den Hintergrund. Alles andere ist egal.
Es war an einem sonnigen Herbstmorgen auf einem ganz trivialen Frühstücksspaziergang um die Mittagszeit. Ausgeschlafen, die Spuren der Party beseitigt und frisch geduscht auf dem Weg zum Bäcker.
Genau so entstand im Herbst vor ziemlich genau zweieinhalb Jahren dieses Foto. Für die meisten von euch vermutlich nicht sehr ansprechend, aber ich erinnere mich immer wieder gern an diesen Herbsttag zurück, an dem meine Zweifel sich plötzlich in Luft auflösten – und dieses Bild hängen blieb.
Wollt ich nur mal anmerken. Einfach so.
Nicht dass ihr denkt, ihr wärt alleine da draussen mit euren sporadisch wiederkehrenden Selbstzweifeln des gemeinen Hobbyfotografen, den sinnlosen Gedanken an ein neues Objektiv, ein neues Fotobuch, eine neue Kamera oder noch mehr Blitzausrüstung. All die schönen, teuren Frustkäufe.
Aber wer wäre ich euch zu sagen: „Nehmt endlich den ältesten fotografischen Schrott aus der Vitrine und fangt an Fotos damit zu machen, mehr braucht ihr nicht!“ – Ich spiele doch selbst nur allzu gerne mit neuem oder neuem gebrauchten Equipment herum. Mitunter ist das sogar Teil der Inspiration – mindestens aber Teil des Hobbys! Aber eben genau genommen nicht mal die Hälfte.
Ich muss auch nicht mit 500 guten Fotos von jedem Shooting zurückkommen. Soviel Platz hab ich gar nicht an den Wänden!
Also fangt bitte bloss nicht an aus lauter Verzweiflung Künstlerscheisse zu produzieren oder alles mit Postprocessingsauce zu übergiessen! 🙂
Die Bilder kommen zu euch. Auch die Kameras. Und wenn dann noch der Moment passt, dann habt ihr gewonnen – und ein weiteres Bild für eine weisse Wand ist entstanden.
Und wenn nicht? Egal – man kann auch mal kein Bild machen und einfach nur zusehen.
Auch wenns manchmal schwerfällt. Aber es schärft den Blick fürs Wesentliche.
Huch – jetzt ist das doch etwas dogmatisch geworden. Wollt ich gar nicht – aber ihr wisst schon wie es gemeint ist, oder? 🙂
Wie Ihr sicherlich bemerkt habt gab es seit dem 1. April keinen neuen Artikel mehr hier im Blog. Der Grund: schönes Wetter und eine Party.
Freitag Abend feierte o2, die offiziell schon seit der Übernahme durch die Spanische Telefónica unter „Telefónica o2 Germany“ firmiert die Umbenennung in „Telefónica Germany“ in der Münchner Olympiahalle. An den Markennamen o2 und Alice soll sich aber nichts ändern.
Samstag war schönes Wetter am Starnberger See und Sonntag…nunja: auch. 🙂 Keine Zeit für Blogs. Nur für Bilder:
Am kommenden Sonntag, dem 3.4.2011 startet die Galopprennbahn Riem mit dem „Riemer Aufgalopp“ in die Galopprennsaison 2011. Spannende Pferderennen, Wetten, Jockeys und etwas Showprogramm werden geboten. Für Pferdefans und Galopprennaddicts ein Pflichttermin. Die besten Plätze zum Fotografieren sind wie immer an der ersten Kurve rechts neben der Zuschauertribüne. Aber nicht erwischen lassen – der Bereich ist nur für Profis. 😉
Bikemarathon
Am 10.04.2011 findet in München der CityBike Marathon statt – eine Mountainbikejagd über 79km mit Zieleinlauf im Olympiastadion.
Harte Jungs
Für Knackpo-Liebhaberinnen sind die Rüstungsträger von den Munich Cowboys genau das Richtige. Sie spielen am Sonntag 24.04.2011 ab 15:00 Uhr im Dantestadion.
Tennis
Die BMW Open beginnen dieses Jahr am 23.04.2011 im Tennisclub MTTC Iphitos an der Studentenstadt
Triathlon und Blade Night
Der erste grosse Stadt-Triathlon, ausgerichtet vom MRRC, findet am Sonntag 15.05.2011 ab 09:30 Uhr im Olympiapark statt, dicht gefolgt von der ersten Blade Night des Jahres am Dienstag 17.05.2011 um 21:00 Uhr. Start der Blade Night ist im Bavariapark. Und last but not least:
Night of the Jumps
Am 28.05.2011 schliesslich gibt es im münchner Olympiapark die Night of the Jumps Motocross Show. Wer auf Benzinduft und fliegende Feuerstühle steht: tragt es euch in den Kalender ein. 🙂
Ein Bekannter hat einen neuen Kleiderständer, ein anderer Fotokollege hat dank etwas Salzwasser seit der letzten Knipsaktion beim Segeln vor Barcelona einen neuen Bleistifthalter.
Heute ist wohl der Tag des zweckentfremdeten Fotoequipments…
Dagegen wirkt der etwas grenzdebil scheinende Nikon-guy von 2008, der die D3 von Hausdächern schmiss und mit dem Inhalt seines Kühlschranks überschüttete um sie anschliessend unter fliessendem Wasser abzuwaschen schon fast wie Kinderzirkus…
Vor dem derzeit angesagtesten Club der Stadt in der Münchner Fussgängerzone versammelte sich auch zum Start des wohl – äh: neuesten eBookreaders aus den chinesischen Foxconn-Werken wieder der AluPad-Fanclub zur Releaseparty.
Mark F. aus M.: „Warum stehen diese Trottel denn hier so lange an, wenn sie das Teil im Gravis um die Ecke gleich mitnehmen können?!“
Fritz K. aus M.: (zu Mark F. umdrehend): „Diese Leute wollen dabei sein und sich das Ding hier im Club besorgen. Das ist kein Kauf, das ist ein Event, bei dem man dieses unbeschreibliche Communitygefühl unter Gleichgesinnten spürt! Die Pappschachtel mit dem Heiland endlich in Händen zu halten ist dann die Erleuchtung pur – der Himmel auf Erden. Die unbefleckte Empfängnis, der feuchte Traum schlafloser Nächte…“
Mark F. aus M.: „Ja so ein Blödsinn!“ (und geht)
So oder so ähnlich könnte sich eine Unterhaltung zwischen zwei Menschen vor dem Kaufhof am Marienplatz angehört haben angesichts der anstehenden Fans vor dem derzeit angesagtesten Club der Stadt in der gegenüberliegenden Häuserzeile.
Im letzten Artikel waren wir zusammen auf dem Eiffelturm und im Louvre, in diesem Artikel werden wir uns vor allem auf und unter den Strassen von Paris bewegen.
Diese Stadt scheint wie gemacht für das Medium Schwarz-Weiss-Fotografie. Vieles sieht alt und stilvoll aus, die Farbinformation in den Bildern stört oft nur.
Sicherlich – Notre Dame sieht sowohl in Farbe als auch s/w ähnlich aus, ein typisches Tourimotiv, hundertausende Male täglich abfotografiert. Würden Photonen von Kameras gestohlen, die Kirche wäre wohl längst nicht mehr dort.
Anders zum Beispiel bei diesem Bild aus der Pariser Metro – die Stimmung kommt deutlicher heraus, wenn man auf Farbe verzichtet.
Oder auch ein Schnappschuss einer Strassenszene auf dem Place du Tertre auf dem Montmartre. Sowohl Künstler, Scherenschnittmodell und Zuschauer werden zur Attraktion. Farbe? Völlig überflüssig, finde ich.
Bei diesem Foto von der Pont Alexandre III gelingt es durch schwarz-weisse Darstellung mit entsättigtem Rotkanal, eine der Säulen am Ende der Brücke besonders hervorzuheben.
Aber auch linienstarke Technikmotive, wie hier die Brücke vor dem Gare de l’Est oder die Unteransicht des Eiffelturmes, wirken in s/w besser als in Farbe.
Soviel zum Thema schwarz-weiss in der Stadt der Fotografie äh – oder sollte ich sagen: Stadt der Smartphones? In Paris hat wirklich JEDER entweder ein iPhone, Android oder Blackberry in der Hosentasche. Und man hört Musik mit grossen Kopfhörern. Überall. An dem ganzen Wochenende sind mir insgesamt nur 5 Menschen (!) mit einem nicht-Smartphone oder ganz ohne Handy aufgefallen. Scheint als wären die Pariser hier schon etwas weiter als wir hier. Ob das besser ist? Ich weis es nicht.