Am Wochenende habe ich mich auf die Suche nach dem Frühling gemacht. Und ich hab ihn gefunden: Er ist in Italien. Jedenfalls war er kurzzeitig dort. Palmen, die nicht erfroren sind, Orangenbäume, Osterglocken, Forsytien, Ginster – alles blüht schon in Südtirol und am Gardasee.
Jetzt bin ich wieder zu Hause in Bayern, wo noch der Winter herrscht. Eine Woche vor Ostern sind die Strassen schneebedeckt und an „gemütlich in der Sonne im Biergarten sitzen“ ist nicht zu Denken. *bäh!*. Aber zumindest hab ich die Gewissheit zurück, dass es a) den Frühling noch gibt und dass er b) schon praktisch vor der Haustür steht. Und wenn mir die Decke auf den Kopf fällt kann ich einfach ein paar Erinnerungen rauskramen und ich fühl mich wieder wohler.
Kann eigentlich nicht mehr lange dauern, bis es auch hier endlich wieder Frühling wird. So richtig mit Radln ohne Handschuhe, Spikes und Mütze, draussen sitzen ohne Jacke – ihr wisst schon: wie im letzten Jahr.
Lustig sind auch die Temperaturgefühlsunterschiede zwischen Deutschen und Italienern. Während man hierzulande Sätze hört wie: „Heute morgen habe ich wieder die Autos in der Strasse vom Schnee befreit, bis ich meins gefunden habe“, „Schei*kalt heute morgen *igitt*! (bei -5 Grad)“ oder „Höre eben, dass aufgrund der globalen Erwärmung der #Golfstrom abgerissen ist, und die Eiszeit jetzt für immer bleibt!“ beschwert sich die die Italienerin am Gardasee, dass es so kalt sei und es die ganze Woche über noch so bleiben soll. Gemeint war: die ganze Woche über mindestens 5 Grad Plus und etwas Regen – an einem Tag wo es Höchstwerte bis +14,5 Grad und Sonnenschein hatte…Kalt ist jedenfalls für mich etwas anderes. Sicher Nieselregen ist nicht toll, aber wenn ich die Wahl zwischen Schneegestöber bei Minusgraden und ab und an mal Nieselregen bei Plusgraden hätte – dreimal dürft ihr raten für was ich mich jetzt entscheiden würde… 😉
Jetzt noch ein, zwei Wochen, dann gehts auch hier Wettermässig wieder aufwärts! Durchhalten ist angesagt – oder Urlaub im Süden.
Als kleiner Vorgeschmack ein paar Fotos vom Wochenende:
Am Wochenende war ich zum ersten Mal in diesem Jahr wieder beim „Großstadttrekken“. Das Wetter war ja lange genug bescheiden in diesem Winter – und das ist noch untertrieben. Um so mehr hab ich mich über das sonnige Sonntagswetter gefreut und mir kurzerhand meine Fuji X-Pro1 Wanderknipse mit dem 18er Weitwinkel und dem 60er Makro unter den Arm geklemmt und bin los. Raus. Laufen. Sonne tanken. Stadt besichtigen. Spaß haben.
Dabei ist mir auch endlich eine Aufnahme gelungen, die ich schon seit langem auf meinem Notizblock stehen habe. Ziemlich unspektakulär eigentlich und sicherlich eine Perspektive, die Hunderttausende vor mir auch schon fotografiert haben – aber hey! Es wurde alles schonmal fotografiert, nur noch nicht mit jeder Kamera und von Jedem. 🙂
Die Sichtachse von der Maximilianstrasse auf das Maximilianeum:
Auf dem Weg vom Hotel Vier Jahreszeiten, wo dieses Bild entstand gings weiter zur Isar, vorbei am Maxmonument zu Ehren von König Maximilian II. von Bayern.
Insgesamt habe ich an diesem sonnigen Fast-Frühlingsnachmittag eine Strecke von etwa 11 Kilometern zurückgelegt (es kam mir aber nicht so vor…) und es war mal wieder einfach klasse, die Heimatstadt wie ein Tourist zu sehen und dabei Dinge zu entdecken, auf die ich in der täglichen Routine einfach nie achte.
An Tagen wie diesen, wo man sich Zeit nimmt, das Wetter passt und man einfach anfängt zu laufen ist Großstadttrekking für mich jedenfalls eine Superalternative zum im-Stau-stehen auf der Autobahn Richtung Berge – und mit etwas Glück gibts dann irgendwo ein leckeres Joghurt-Gurke-Dill-Eis und nen Capuccino dazu. 🙂
Am Wochenende hab ich es tatsächlich geschafft: Ich bin mit dem Sortieren der Bilder aus Norwegen endlich fertig.
Die Sony Nex-7 hat mich dabei etliche Stunden Nachbearbeitungszeit gekostet, denn viele Bilder waren mit dem Voigtländer Super Wide Heliar 15/4,5 gemacht worden. Aber auch die Tele-Aufnahmen mit dem 55-210 benötigten die ein oder andere Zuwendung. Alle Bilder mussten zumindest farblich nachbearbeitet werden, damit sie der Realität entsprechen. Mit der Fuji wär es so viel einfacher gewesen – aber die hatte ich ja damals noch nicht.
Hier ein paar meiner Lieblingsaufnahmen von der Tour. Da war zum Beispiel das Freilichtmuseum bei Lillestrøm, Fetsund Lenser, in dem bis in die 80er Jahre hinein noch Baumstämme sortiert und für den Weitertransport über den See gebündelt wurden. Oder die zahlreichen Wasserfälle in Norwegen und die weitläufigen Landschaften in Jotunheimen. Auch die eindrucksvolle Stabkirche von Heddal haben wir besucht bevor es dann von Oslo per Schiff wieder zurück nach Hause ging.
Ausserdem möchte ich euch noch kurz auf eine spassige Aktion mit dem Titel „Die Lange Wochenend Aufgabe“ im Digitalfotonetz aufmerksam machen: Dort lief bis Heute ein Aufruf, ein weisses Blatt Papier vor einem Weissen Bettlaken zu fotografieren, dass nur mit einer Lichtquelle beleuchtet wurde. Die Ergebnisse der Aktion sind zum Teil erstaunlich kreativ und heben sich zum Teil wohltuend vom normalen Forenniveau ab.
Vom Südosten Portugals bis nach Zypern führt der europäische Fernwanderweg E4. Dabei führt ein längeres Stück auch durch Kreta, das man auf dem E4 von West nach Ost gemütlich durchwandern kann.
2005 war ich schon einmal 2 Wochen auf Kreta unterwegs, habe dabei natürlich längst nicht alles geschafft und trotzdem eine Menge Spaß gehabt. Aus Zeitgründen wollte ich damals das Teilstück von Agia Roumeli nach Loutro lieber mit der Fähre zurücklegen. Welch ein Fehler, hätte ich damals schon gewusst wie schön dieser Abschnitt ist!
Andererseits hatte ich so dieses Mal die Gelegenheit das mir bisher unbekannte Teilstück zu gehen und es war einfach Klasse (bis aufs frühe Aufstehen)! Morgens um 6 klingelte der Wecker und um 7:30 gings am Hotel Agia Roumeli los, quer durch den Ort nach Osten immer am Meer entlang.
Den Einstieg findet man leicht, wenn man der Uferpromenade folgt. Wenn die Promenade eine leichte Linkskurve vor einem Hubschrauberlandeplatz macht geht man einfach gradeaus am Landeplatz entlang weiter, kreuzt ein zu dieser Jahreszeit ausgetrocknetes Flußbett, geht auf sandigem Weg durch eine Tür im Zaun einen Hügel hinauf und dann immer leicht oberhalb vom Strand am Meer entlang. Der Weg ist gut mit schwarz-gelben Stangen, Schildern oder Farbklecksen markiert. Bereits nach kurzer Zeit kommt man an einem Strand mit einer Taverne und einer alten Steinkirche vorbei.
Es ist wirklich ratsam früh aufzustehen um möglichst viel Weg im Schatten zurücklegen zu können. Denn sobald die Sonne erst einmal vom Himmel brennt wirds schnell warm und noch schneller heiß – und den grössten Teil des Weges läuft man ohne Schatten.
Ein kleines Stück geht es aber durch ein schattenspendendes Kiefernwäldchen. Zwischendurch wird der Blick immer wieder hinaus aufs Meer gezogen: Türkisfarbenes Wasser, graue Felsblöcke und Sand/Steinstrand wechseln sich mit von der Sonne beleuchteten Kiefernbäumen ab.
Irgendwann hört der Wald dann auf und dann geht es ein längeres Stück in der prallen Sonne durch einen natürlichen Backofen – mit schöner Aussicht.
Auch hier gilt: Je früher man dran ist desto angenehmer ist es. Gegen Mittag erreicht man die Taverne auf den Klippen am Ende der Aradena Schlucht.
Jetzt ist Zeit für einen griechischen Bauernsalat, einige Frappés und etliche Seiten in der Urlaubslektüre, denn inzwischen ist es richtig heiß und die Sonne knallt mit voller Stärke vom Himmel.
Wer möchte kann hier am Strand schwimmen gehen – und sollte dies auch tun, da es definitiv der schönste Badestrand auf dem Stück vom Backofen nach Loutro ist und ein Weitergehen vor dem frühen Nachmittag ohnehin ein ähnliches Ergebnis erzielt: Man wird naß und salzig.
Über eine Treppe gelangt man von der Taverne hinunter zur kleinen Schotterstrasse die zur Aradenaschlucht führt. Diese überquert man und auf der anderen Seite klettert man dann die Felsen hoch (Markierung ist vorhanden). Von dort führt der Weg entlang der steilen Felsküste und man hat eine gute Sicht auf die nächste, letzte langgezogene Bucht vor der Landzunge auf dessen anderer Seite das Ziel der Etappe, Loutro, liegt. Folgt man den E4 Markierungen und nicht den blauen „Felsenmalereien“ so wartet eine spannende kleine ausgesetzte Stelle, eine Trittsicherheit erfordernde „Treppe“ und ein Felsendom auf den Wanderer. Schwindelfrei sollte man an dieser Stelle sein, ansonsten lieber den blauen Markierungen folgen…
In Loutro angekommen kann man in der Letzten Taverne in der Bucht, also die, die am weitesten entfernt vom Fähranleger liegt, auf einer Betonpier direkt am Meer sitzen und ganz ausgezeichnet frisch gekochtes griechisches Essen (z.B. gegrillten Fisch mit griechischem Spinat) geniessen. Reservieren lohnt sich, wenn viel los ist. Für ein kurzes Bad im Meer eignet sich der Strand von Loutro der mitten im Dorf zwischen der Uferpromenade und dem Meer liegt und etwa 6m Breit ist – wenn man zu früh dran ist zahlt man 6 EUR für zwei Liegen und einen Sonnenschirm, ansonsten gar nichts. Ab ca. 18:30 war es allerdings schon ziemlich schattig am Strand.
Die letzte Fähre zurück nach Agia Roumeli fährt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gegen 19:00 Uhr ab Loutro, die letzte nach Chora Sfakion schon um 18:15. Die aktuellen Fährfahrpläne findet man auf der Webseite von Anendyk Maritime.
Wer zu spät kommt, kann sich aber auch ein Taxi-Boot mieten (teuer…) oder einfach eines der wunderschönen Hotelzimmer mit Meerblick nehmen und den Ort Loutro, der nur per Schiff und zu Fuß erreichbar ist einen Tag lang geniessen und dann am nächsten Tag auf dem E4 am Sweetwater Beach vorbei nach Chora Sfakion laufen…
Die Beschreibungen im Buch „Outdoor Handbuch Griechenland: Transkreta E4“ sind trotz der inzwischen 6 Jahre alten Auflage immer noch grösstenteils aktuell, die Gehzeitangabe von 6 Stunden für diese Etappe kommt in etwa hin, mit 12kg Gepäck auf dem Rücken lieber noch eine Stunde mehr rechnen.
Wer sich von euch gewundert hat, warum eine ganze Weile kein neuer Artikel auf pawlik.viewing zu finden war: Ich war weg.
Eine Woche Sonne tanken und den Sommer nachholen, der hier in München dieses Jahr gefühlt nicht stattgefunden hat.
Eine Woche Kreta mit Wandern, Strand und Mehr liegt nun hinter mir und so ist auch der Regen, der natürlich sofort nach meiner Rückkehr hier in München wieder einsetzte leicht(er) zu ertragen – zum Glück fing es erst NACHDEM ich trockenenen Fußes nach Hause gekommen war an… 🙂
Mit dabei hatte ich auf der Reise neben dem üblichen Rucksacktouristenzeltkram meine neue Fuji X-Pro1 plus XF 35/1,4, das 15er Voigtländer am Fuji M-auf-XF-Adapter und ein Zeiss 50/2 ZM. Dazu 3 Akkus.
Das Ladegerät hatte ich Zuhause vergessen, aber ich brauchte in der ganzen Woche ohnehin nur 2 Akkus, der zweite ist immer noch zu 75% voll.
Es hat riesig Spaß gemacht nur mit kleinem Gepäck unterwegs zu sein in der wunderschönen Natur Kretas – oft genug abseits der üblichen und zahlreichen Touristenorte, die allerdings manchmal schon fast gespenstisch verlassen aussahen in der ersten Oktoberwoche.
Angefangen und beendet habe ich die Reise in Panormo an der Nordküste, zwischendrin habe ich (wie 2005 bereits) die Samariaschlucht besucht, die Teilstrecke des europäischen Fernwanderweges E4 von Agia Roumeli nach Loutro nachgeholt, welche ich 2005 aus zeitlichen Gründen nicht mehr gegangen war – welch ein Fehler, das damals auszulassen! – und einiges mehr.
Auch nach Knossos zum minoischen Palast bin ich noch einmal gefahren. Aber das sind dann weitere Geschichten, die ich vielleicht irgendwann mal erzählen werde wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Soviel vorab: Die Fuji war ein ausgezeichneter, zuverlässiger Begleiter auf der Reise und das Fotografieren hat sehr viel Freude gemacht ohne den Urlaub zu einer Fototour verkommen zu lassen. Und schleppen musste ich auch nicht allzuviel.
Zuhause war der vor dem Urlaub bestellte M39 auf Leica-M Adapter für mein 75/2,5er Voigtländer Color-Heliar im Briefkasten. So kann ich dann auch in Kürze über meine Erfahrungen mit dieser wundervollen Portraitlinse an der X-Pro1 schreiben, die ich an meiner M8 seinerzeit sehr gern benutzt hatte, sie dann dummerweise verkaufte aber durch eine glückliche Fügung kürzlich ein anderes Exemplar in einem Fotogeschäft gefunden habe.
Hier nun also Teil 1 des Reisemehrteilers von meiner Südnorwegenrundtour im Juli/August 2012.
Nach einer langen, mehrere Tage dauernden aber entspannten Fahrt von München nach Oslo mit Stops in Berlin, Malmö, Göteborg und Tannum/SWE erreichen wir am Montag Mittag Norwegischen Boden.
Zunächst stehen einige Tage Oslo („zum Ankommen“) auf dem Programm. Wir haben eine Hütte in der Nähe von der Skisprungschanze am Holmenkollen gemietet und unternehmen Tagestouren mit dem öffentlichen Bus in die Osloer Innenstadt.
Hierbei war der Oslo-Pass, der wie alles in Norwegen „schweineteuer“ ist, sehr hilfreich, da man so doch etwas Geld sparen konnte. Den Oslo Pass gibt es für wahlweise 24h, 48h oder 72h ab Entwertungsstempel und kostet je nach Dauer 270 bis 495 Norwegische Kronen (umgerechnet ca. 37-67 EUR, Wechselkurs zur Zeit ca 1:7). Mit enthalten im Oslo Pass sind die kostenlose Nutzung des Nahverkehrsnetzes, Eintritt in viele Museen und Ausstellungen sowie Rabatte für Restaurants, Bars und viele andere Dinge.
Zu den Highlights der Stadt gehört unter anderem das nagelneue Opernhaus am Hafen, welches einem treibenden Eisberg nachempfunden sein soll. Das für den Bau verantwortliche Architekturbüro Snøhetta hat 2009 den Mies van der Rohe Award for European Architecture für dieses einzigartige Gebäude gewonnen. In der tat – ein sehr interessantes und hübsches und begehbares Bauwerk. Zu den Fassadenreinigern, die den weissen Marmor sauber halten müssen möchte ich allerdings nicht gehören… 😉
Und weil eine Grossbaustelle selten alleine kommt, gibt es in Oslo zur Zeit Baustellen ohne Ende. Kaum eine Ecke in der Innenstadt kommt ohne Zaun, Absperrband oder buddelnde Bagger aus.
„Da muss ich wohl nochmal wiederkommen.“, dachte ich „…oder andere Ecken besuchen.“ meinte ein Freund. Und so waren wir am zweiten Oslo Tag unter anderem auf der Museumsinsel Bygdøy, wo wir ein Freilichtmuseum, alte Wikingerschiffe sowie die Kon-Tiki und die Fram besichtigen konnten. Sowie im Vigelandpark mit seinen hunderten von Skulpturen.
Der Tag hatte eine exponentiell ansteigende Erlebniswertkurve. Es ging gemütlich los mit alten norwegischen Häusern und noch älteren norwegischen Häusern im Freilichtmuseum. Viele davon mit „Trollhaardächern“ wie wir die begrünten Dachflächen irgendwann genannt haben und ging weiter mit dem Besuch des örtlichen Wikingermuseums, in dem diverse Schiffe in unterschiedlich guten Zuständen zu bewundern waren, die man als Grabbeigaben von alten Recken gefunden hat.
Ob eines davon Hägar gehört hat?
Doch das Absolute Highlight sollte noch kommen: Die Kon-Tiki und die Fram. Jedes hat ein eigenes Museum und Beide Museen befinden sich quasi am gleichen Ort auf der Insel, direkt gegenüber. Und jedes dort liegende Schiff für sich hat Geschichte geschrieben.
Die Kon-Tiki (und die Ra II) als sie mit Thor Heyerdahl über den Atlantik fuhr und das Polarforschungsschiff Fram, dass als erster Eisbrecher erfolgreich Fridtjof Nansen und Roald Amundsen ins Eismeer und wieder zurück brachte.
Kein Wunder – hatte es doch Colin Archer, der Meister der schönen Segelschiffe von robustester Qualität, persönlich für diesen Zweck geplant und gebaut.
Interessant waren dabei vor allem die Details des Schiffes – für einen Schiffsfan wie mich ein Festessen. Meine Freunde probierten alle möglichen Tricks aus, aber es dauerte gefühlte 2 Stunden bevor ich mich davon losreissen konnte. Ein irres Boot.
Ruder und Schraube können hochgezogen werden, damit sie nicht durch das Eis beschädigt werden, die Wände sind dick isoliert, die Spanten im inneren sind so konstruiert, dass sie auch den grössten Druck aushalten, alles überlebenswichtige ist doppelt und dreifach vorhanden, damit auch 4 Jahre im Eis dem Schiff nichts anhaben können. Und immer wieder dieses kleinen, pfiffigen Details, in denen man die grosse Handwerkskunst und den Sachverstand des Colin Archer wiedererkennt.
Als wäre dies alles noch nicht genug gewesen gings nach einem sehr leckeren und nicht allzu teuren Mittagessen in einem indischen Restaurant irgendwo in Oslo (ca. 20 EUR / Person) noch in den Vigelandpark, in dem wir dann den Rest des Tages verbrachten bevor wir wieder zurück zu unserer Hütte fuhren und so richtig gut und lange schliefen.
Ich fand es ziemlich spannend dem flotten Regattaboot mit der grossen Werbeaufschrift „Glashäger“ vor der Hafenausfahrt von Rostock beim Manövertraining zuzuschauen und konnte vom Panoramadeck der Autofähre nach Trelleborg aus eine kleine Fotoserie von dem Boot schiessen, während die Fähre die Glashäger überholte – oder überholte die Glashäger in wirklichkeit die Fähre?
Wieder Zuhause habe ich das Schiff heute jedenfalls auf einem Foto in der aktuellen Ausgabe des Yacht-Magazins sofort wiedererkannt.
In dem Artikel war zu meinem Erstaunen zu lesen, dass die Glashäger die frühere „Illbruck“ ist. Und die Illbruck ist so ziemlich die erfolgreichste deutsche Hochseeregatta-Yacht der letzten Jahre gewesen. Zufälle gibts. Und ich habe es noch nichtmal gemerkt. Bis heute. 🙂
Nur schnell ganz kurz ein Lebenszeichen von mir – die Blog-Auszeit bei pawlik.viewing ist zuende. Meine Norwegen-Reise leider auch.
Ich bin wirklich noch ziemlich platt von all den Erlebnissen, Eindrücken und der Reise an sich. Meine Nex-7 hat den Urlaub jedenfalls bestens überlebt, die Karten sind nicht kaputt gegangen, und so gibt’s in den nächsten Tagen bestimmt das ein oder andere Geschichtchen…
Am Sonntag war ich mit meiner Nex und dem Tamron 18-200 in der Wolfsschlucht bei Wildbad Kreuth ein wenig Wandern. Von Sonne bis Regen war alles geboten auf der kurzen, gemütlichen Nachmittagstour zu den Wasserfällen am Ende der Schlucht.
Zum einen wars als Test für die Kleidung und Kamera mit Suppenzoom gedacht, zum anderen einfach nur eine kleine Spaßtour um wieder etwas Bewegung und Frischluft zu bekommen.
Bei dieser Gelegenheit fiel mir – wieder mal – auf, wie praktisch doch diese Schwenkpanoramafunktion der Nex ist:
Hier eine Panoramaaufnahme direkt aus der Kamera, leicht verkleinert und am rechten Rand beschnitten:
Das Tamron wiederum begeisterte mich mit seinem Bildstabi, dank dessen ich die Wasserfallaufnahme weiter oben mit 1/15s freihand auf anhieb scharf aufnehmen konnte. Dolle Sache.
Was mich nicht so begeisterte war, dass der Tubus von alleine ausfährt, wenn ich ihn nicht mit dem Schalter sichere und dass es erst ab Blende 8 auch in den Ecken scharf genug wird um es in voller Grösse Drucken zu können. Für Webauflösung reichts natürlich immer dicke, aber falls man mal eine Landschaftaufnahme macht, die man als Poster in 1m x 1,5m in den Flur hängen will und für die man die vollen 24MP in Top-Qualität benötigt…Zudem ist die Freistellungsmöglichkeit äusserst begrenzt.
Ausserdem hat es gelegentlich seltsames Donut-Bokeh – aber nur bei manchen Brennweiten-Blendenkombinationen und Motiventfernungen. Zugegebenermassen meist irrelevant, aber trotzdem ärgerlich. Ein grosses Poster würde ich mit solchen Kringeln im Bild nicht drucken wollen.
Die Makroeigenschaften hingegen sind wieder recht gut. Aber ich bin wirklich am Überlegen ob das so sinnvoll ist fürs Wandern oder ob ich nicht mit der üblichen Zwei-Festbrennweiten-Kombi besser fahre.
Wie auch immer: Am Schluss der Tour gabs natürlich noch die unvermeidlichen paar Wiener mit Senf auf der Siebenhütten-Alm, die eigentlich nur aus zwei Hütten besteht, aber nunmal so heisst.
Heute mal etwas über den kleinen, aber feinen Ort Bad Muskau und sein wunderschönes Schloss mit Park, das einst einmal Fürst Pückler gehört hat
Das Schloss ist sehr sehenswert, aber das wirklich beeindruckende an Bad Muskau ist die riesige Parkanlage die Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871) unter Einsatz seines gesamten Vermögens – und dem seiner Frau Lucie von Pappenheim – seinerzeit rund um das Schloss hat anlegen lassen und welche seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Der Park ist zweigeteilt: Die Seite mit dem Schloss liegt bis zur Neiße in Deutschland, der restliche Teil des Parks liegt auf der Polnischen Seite. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, in denen die Grenze zwischen Deutschland und Polen EU Aussengrenze war.
Heute kann man dank Schengener Abkommen einfach so und ohne Formalitäten durch den gesamten Park spazieren. Und auch auf polnischer Seite wird der Park seit ein paar Jahren wieder gut gepflegt.
Nur die Grenzpfosten erinnern noch daran, dass durch den Park eine ehemals streng Bewachte Grenze verläuft.
Seinen Personalausweis sollte man bei einem Spaziergang durch den Park allerdings in jedem Fall mitnehmen, sonst könnte es sein, dass der Parkbesuch vielleicht mal etwas länger dauert. 😉
Das Fürst-Pückler-Eis wurde übrigens vom Königlich-Preußischen Hofkoch Louis Ferdinand Jungius für Fürst Pückler erfunden, jedenfalls stammt das älteste bekannte Rezept der Spezialität aus einem Kochbuch von 1839 von ihm.
Falls ihr mal in der Nähe von Bad Muskau seid fahrt dort unbedingt mal vorbei – ein Besuch lohnt sich definitiv.
Bad Muskau liegt zwischen Dresden und Cottbus an der Deutsch-Polnischen Grenze und ist von Dresden über die A4 und die gut ausgebaute Bundesstrasse 115 und von Norden von Cottbus aus über die A15 und die B115 erreichbar. Die Fahrzeit von Cottbus und Dresden beträgt etwa 45 Minuten bis 1h.
Im Kaffee König bekommt man sehr leckeres Essen, Kaffee und Kuchen und man wird sehr freundlich bedient. Morgens haben wir in der Bäckerei Dreißig am Marktplatz leckeren Capuccino getrunken und Croissants gegessen.
Übernachten kann man in Bad Muskau zum Beispiel günstig und gemütlich im Muskauer Hof oder einem der zahlreichen Fremdenzimmer. Auch das Parkstübl vermietet Zimmer. Wer es etwas gehobener möchte findet im Kulturhotel Fürst Pückler Park am Marktplatz eine 4-Sterne Adresse mit eigenem Moorbad.
Das Frühstück im Fremdenzimmer von Familie Hentschel beim Muskauer Hof war reichhaltig und lecker und die Zimmer grosszügig, sauber und gemütlich. Der kostenlose Parkplatz im Hinterhof direkt vor der Haustür war das Sahnehäubchen oben drauf. Meine Frau und ich haben uns dort sehr wohl gefühlt und kommen bestimmt mal wieder!