Alte Objektive, neue Gehäuse: Das PC-Nikkor 35/2,8 an der D800.

PC-Nikkor 35/2,8 Shiftobjektiv
PC-Nikkor 35/2,8 Shiftobjektiv
PC-Nikkor 35/2,8 Shiftobjektiv

Manchmal lohnt es sich, seine alten Objektive einfach aufzuheben.
Vor einigen Jahren habe ich aus einer Laune heraus in der Gebrauchttheke eines Fotoladens ein 35mm f/2,8 PC-Nikkor Shiftobjektiv erstanden.

Ich benutzte es damals an der D200 ein, zwei Mal, dann zwischendurch an einem Tilt-Adapter an den Olys. Mehr zum ‚rumspielen als für „ernsthafte“ (gibt es sowas?) Fotos – und dann vergaß ich es wieder für eine ganze Weile in der Fototasche. Vor einigen Tagen beim Aufräumen ist es mir dann wieder in die Hände gefallen.

Was mich unerwartet schwer Beeindruckt hat ist, daß es an der D800 ein hervorragendes 35mm Weitwinkel ist, das wirklich knackig scharf bis in die Ecken abbildet. Und das sogar an dem extrem anspruchsvollen 36MP Sensor der D800, bei dem z.B. das AF-S 50/1,4 erst ab 2,8 wirklich brauchbar wird! Ich hätte jedenfalls nicht erwartet, dass dieser alte Klumpen aus Metall und Glas so gut performt. Erstaunlich.

Eine einfach zu korrigierende, leichte tonnenförmige Verzeichnung und ebenso einfach wegzurechnende chromatische Abberationen hat das PC-Nikkor 35/2,8 zwar, aber das stört mich nicht weiter.

Umständlicher ist da schon das Handling. Wegen dem vorne am Objektiv liegenden, nicht gerasteten Blendenring, der nicht vorhandenen Springblende und der fehlenden Blenden- und Brennweitenübertragung bleibt einem eigentlich nichts anderes übrig, als manuell zu Belichten und Zeit, Blende und ISO selbst zu wählen.

Die Freiheit, den Horizont ohne stürzende Linien so ins Bild legen zu können wie man möchte wiegt die Umständlichkeit bei der Bedienung aber zum großen Teil wieder auf.

Zeit sollte man sich beim Fotografieren ohnehin immer nehmen um das bestmögliche Bildergebnis zu erzielen. Ganz besonders gilt das auch für die verwacklungsempfindliche D800 und ein manuelles Objektiv wie dieses.

Mindestens 2 Striche unterm Maximum bleiben, sonst wirds am Rand matschig.
Mindestens 2 Striche unterm Maximum bleiben, sonst wirds am Rand matschig.

Wichtig ist auch, mindestens zwei Striche unter der maximalen Aussteuerung des Shiftobjektivs zu bleiben, sonst werden die Ränder matschig. Das beste Bildergebnis erhält man, wenn man überhaupt nicht shiftet und eine bis zwei Stufen abblendet.

Ein paar Knipsbildchen von vorhin…Soweit ich mich erinnern kann sind alle drei Bilder bei f/8 entstanden.
Der o2-Tower o2-Tower und U-Bahn Georg-Brauchle-Ring U-Bahn Georg-Brauchle-Ring Crop 3 von der unteren rechten Ecke des Bildes "U-Bahn Georg-Brauchle-Ring" Crop 2 vom linken Rand des Bildes "U-Bahn Georg-Brauchle-Ring" Crop 1 aus der Mitte von Bild "U-Bahn Georg-Brauchle-Ring"

Haha – Zufälle gibts! IKEA bringt Segeljolle auf den Markt.

Yacht TV berichtet über IKEA Jolle

Yacht TV berichtet über IKEA JolleVor etwa 4 Jahren war ich zusammen mit einer lustigen Seglercrew auf einem Törn von Dänemark über Norwegen und Schweden zurück nach Deutschland.

Bei der Überfahrt nach Strömstad/Schweden kamen wir auf die typisch Schwedischen Dinge – oder zumindest, das was wir dafür hielten – zu sprechen. Blau-Gelbe Fahnen, König & Konigin, viel zu teures Bier, Stockholm, Schären, Volvo, Saab – und: IKEA natürlich.

Plötzlich war da diese Frage im Raum: „Was wäre, wenn IKEA ein Segelboot bauen würde?!“. Wir malten uns aus, wie das Boot aussehen könnte: Laminierte Presspanplatten, billig, klapprig aber irgendwie schick, alles mit einem Imbusschlüssel selbst aufbaubar und nach der Demontage fürs zweite Winterlager würde es dann einfach in der dritten Saison auseinanderfallen.

Der Name den wir uns dafür ausdachten? „SEGLÅR“.

Und jetzt ratet mal, was laut Yacht TV von der Firma IKEA im August auf den Markt kommen soll…

Video bei Yacht TV

Zwei Wundervolle Linsen

geknipst mit SMC F 135/2,8
Pentax istDS mit Objektiven
Pentax istDS mit Objektiven

Oh, oh, oh…Ich hätts nicht tun sollen…

Aber das kommt davon wenn man daheim krank auf der Couch liegt und die langsam verstaubende Pentax istDS auf dem Klavier entdeckt.

Creamen mit APS-C geht nicht? Ha!

Geht schon – und das sogar mit heute völlig veralteter Digitaltechnik aus dem Jahre 2004 und Objektiven aus den späten 80ern bzw. 90ern. Den Rest erledigt Lightroom 3. Zur Not. 🙂

Anbei zweimal mein Summicron f=5cm 1:2 als Schnappschuss. Zweimal bei Offenblende. Zweimal direkt an der Naheinstellgrenze fotografiert.

Einmal bei iso3200, auf 6400 gepusht mit dem SMC F 135/2,8

geknipst mit SMC F 135/2,8
geknipst mit SMC F 135/2,8

und ein weiteres bei iso1600 auf ca 3200 gepusht mit dem FA 77 Limited.

geknipst mit FA 77/1,8 Limited
geknipst mit FA 77/1,8 Limited

Beide Bilder haben ein saucooles Bokeh. Beide Objektive sind ultraleicht und kompakt. Und beide Objektive gibt es leider nicht für Nikon. Grade ein AF-S oder AF-D 135/2,8 in der Grösse „klein und leicht mit super Abbildungsleistung“ fänd ich so dermassen klasse, das glaubt ihr gar nicht.

Leider hat Nikon in diesem Bereich nur Zooms (Immerhin gleich mehrere Top-Zooms wie die alten AF-S 80-200/2,8 oder die neueren 70-200/2,8 mit VR…) oder dicke Micro-Nikkore – und die zu schleppen ist halt nicht jedermanns Sache.

Wegen dieser beiden Objektive werde ich mir noch irgendwann mal eine Pentax mit Kleinbildsensor kaufen. Falls Pentax das jemals schaffen sollte…

Achja…ab und zu macht das Rumspielen mit dem alten Kram schon einfach Spass.

Die Linsen sind einfach noch nach völlig anderen Kriterien gerechnet worden. Hatten Charakter. Charme. Irgendetwas Besonderes in der Art wie sie das Bild zeichnen.

Sogar das Mitdenken und Warten auf den AF von der alten Pentax istDS macht da Spass, wenn man so auf der Couch liegt und: clack…clack…clack ein Bild nach dem anderen knipst und sich am Bildeindruck der Objektive freut ohne aufs Motiv zu achten. Klar – geht ja um nix. 🙂

So – aber nun hau ich mich wieder ins Bett. Diese fiese Grippe endlich endgültig und hoffentlich für immer loszuwerden.

Verzeichnung des Tamron 17-50/2,8 non-VC

Das Tamron 17-50/2,8 hat einige Vorzüge: Es ist preiswert zu bekommen, hinlänglich gut (wenn auch mit viel Plastik, aber dennoch straff) verarbeitet, im Zentrum schon bei Offenblende knackscharf, relativ klein und leicht (im Vergleich zum AF-S 17-55/2,8) und etwas abgeblendet eine Granate.

Die Nachteile? Vignettierung, weiche Ränder bei Offenblende und Verzeichnung. Warum mir das egal ist? Weil weiche Ränder entweder nicht bildwichtig sind oder man blendet ab und Vignettierung und Verzeichnung sind mit einem Klick in Lightroom weg:

Ohne Korrektur:

Mit Korrektur in LR:

Ansonsten wurde bereits genug über das Objektiv geschrieben, da enthalte ich mich mal einer identischen eigenen Meinung. 🙂

Wer weiterlesen möchte kann ja mal bei Klaus Schroiff’s ganz hervorragend gemachter „photozone“ vorbeischauen *klick*

Silver Star – das Zeiss Biogon T* 25/2,8

Silberling

Das Zeiss Biogon T* 25/2,8


Zeiss Biogon T* 25/2,8
Zeiss Biogon T* 25/2,8

Der kleine Silberling macht echt Spass – und er hat mir die Frage beantwortet ob man 25er noch besser bauen kann als das Voigtländer 25/0,95! Antwort: Ja, das geht! 🙂

Am ganzen Objektiv klappert und scheppert nichts. Nichtmal minimales Spiel irgendwo. Ein Blendenring der leichtgängig und zielsicher einrastet, ein Fokusring der sich butterweich und leicht gedämpft bewegen lässt. Schönes silbernes Finish an der Oberfläche.

Kurz: das ideale 35er-Äquivalent für meine M8 (Ok – ganz genau eigentlich 33mm). Und es macht einfach Spass es zu benutzen. Knackige Schärfe schon bei offener Blende, abblenden erhöht lediglich die Schärfentiefe. Die Verzeichnung ist recht gering und das Bokeh – eine Augenweide! Etwas zu Zeiss-Cremig eventuell, aber definitiv fluffig wie arktische Gänsedaunen!

Ein Applaus für den „Silver Star“! 🙂

Sicherlich: Das Objektiv ist nicht neu – im Gegenteil: Es ist zurzeit schwer zu bekommen. Aber dennoch wollt ich das mal ganz kurz schreiben. Vielleicht ist dies ja der letzte Bericht zu diesem grossartigen Objektiv? Wer weis.

Achja: Wer lust hat weiterzulesen, hier ein paar links:

Und hier nun noch ein paar Knipsbilder. Die meisten bei offener Blende.

Aus Zeitmangel…

Eine Weile ist’s schon her, dass ich das letzte Mal etwas auf dem Blog gepostet habe.

Aus Zeitmangel wird’s aber noch etwas dauern, bis es wieder „Speck“ gibt.

Wie oft liest man entschuldigende Worte in dieser Art? Eigentlich bedeutet die Begründung „aus Zeitmangel“ doch nur folgendes:

„Ich kann/darf/will mir für XYZ grade keine Zeit nehmen, weil mir anderes wichtiger ist“

Ich finde aber „Aus Zeitmangel“ klingt da doch irgendwie besser. ‚Mal im Ernst: Man möchte als Ausredner ja nicht vergraulen sondern vertrösten und es dem Gegenüber so schonend wie möglich beibringen, oder? 😉

Damit die Warterei auf den nächsten Artikel nicht so schwer fällt, hier schonmal eine kleine Themenauswahl für die nächsten Postings:

Bis Bald!

Die ultimativen Gründe für eine M.

M8 mit einem 1954er Summicron f=5cm
M8 mit einem 1954er Summicron f=5cm

Oh-je! Jetzt ist es schon wieder passiert. Es musste ja so kommen. Wer einmal damit anfängt…tja. Selbst schuld. Ab und an muss es auch mal eine völlig blödsinnige Entscheidung sein, die man trifft. Etwas absolut irrationales. Etwas, das so total keinen Sinn macht, dass man die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und sich anschliessend fragt: Ja, hätt’s des denn jetzt wirklich gebraucht?

Und dabei hatte ich mich so aufgeregt! Damals. Über meine schwarze M8. Und Leica. Und die M9. Habe die Frage aufgeworfen ob Messucher im Zeitalter der digitalen Fotografie überhaupt noch einen Sinn hat. Anschliessend meine schwarze M8 losgeworden. Über eine M9 nachgedacht. Idee wieder verworfen, zu viele Kinderkrankheiten. Und jetzt das!

Anfang der Woche habe ich mir eine silberne Leica M8 geschossen. Und seither Nervenfieber. Die Welt kann so schön und schrecklich zugleich sein. Sie sah so hübsch aus. Matt silbern schimmernd, präzise gefertigt und mit klaren, schönen Linien. Und jetzt ist sie da. Der Beginn einer Liebesgeschichte?

Fies, wenn die Fotografie wieder solchen Spass macht. Toll wenn man wieder aktiv dazu gezwungen wird nachzudenken, bevor man auslöst. Schön, wenn dann (trotzdem?) ein Bild gelingt. Herzzerreissend die Zeit in der man nicht Fotografieren kann. Doch was ist es denn jetzt eigentlich, was die Fotografie mit einer M ausmacht?

Hier nun also meine ultimative Liste der echten Vorteile des Leica M Systems:

  1. Menschen lassen sich gern von einer M fotografieren!
  2. Mit einer M hat man überall ein Gesprächsthema. Eine wahre Kommunikationsmaschine.
  3. Man muss vorher nachdenken, sonst kommt nix g’scheidts bei raus.
  4. Eine M sieht gut aus.
  5. Messucher ist toll! Man weis nie genau was auf dem Bild ist bis man die Wiedergabetaste gedrückt hat, aber meistens passt es! Und manchmal sogar besser als gedacht. 🙂
  6. Tolle, kleine, exzellent verarbeitete Objektive mit herrlichem Bokeh, knackiger Schärfe und Charakter…
  7. Top low-ISO Performance – unglaublich detailreiche Auflösung, interessante Farben
  8. M8/M8.2 ideal geeignet für IR-Fotografie
  9. Gute Bedienbarkeit und
  10. Das Fotografieren mit einer M macht einfach Spass!

Mal sehen wie lange mein Silberling diesmal bleiben darf, bevor ich mich wieder über sperrige Handhabung, nicht zuende gedachte Features, dejustierte Messucher, spinnende Elektronik, miese High-ISO-Performance und anderen Unfug aufregen werde. Aber solange es Spass macht, macht es eben Spass!

Widerstand ist zwecklos. Eine Leica eben. 😉

Tilt-Adapter für mFT-Kameras

Winter im Olympiapark
Winter im Olympiapark
Winter im Olympiapark

Spiegellose Kamerasysteme wie das Micro Four Thirds (mFT) System haben den Vorteil, ein im Vergleich zu herkömmlichen Spiegelreflexkameras sehr kleines Auflagemass zu haben.

Dies macht den Einsatz von Fremdobjektiven mittels verschiedener Adapter möglich. Zum Beispiel eines Tilt-Adapters, der es ermöglicht Kleinbildobjektive aus der optischen Achse zu schwenken und so die Schärfeebene schräg ins Bild zu legen statt sie sensorparallel durchs Bild verlaufen zu lassen.

In der Produktfotografie kann dies ebenso nützlich sein wie in der künstlerischen Fotografie, Stichwort: „Spielzeugstadt-Effekt“.

So ein Filmchen am Morgen…

…vertreibt Kummer und Sorgen.

Ein paar Knipsbildchen aus dem Münchner Norden vom Dienstag Morgen. Die Leica schnappen und losstapfen, nebenbei einen Film vollknipsen – herrliches Wetter, blauer Himmel, Sonnenschein und abends nach dem Entwickeln sehen, was draus geworden ist – was will man mehr?

…ja – was will man mehr. Keine Gefahr durch Atomkraft? Ein wiederaufgebautes Japan ohne Leid, Flutkatastrophen und Radioaktivität? Ansonsten war das schon ein ziemlich schöner Tag gestern.