Tag 1

Gefangen
Gefangen
Gefangen

Tag 1 der Sinnkrise. Kennt ihr das? Keine Bilder mehr im Kopf, scheinbar nur Müll auf der Platte, schönes Wetter draussen, viel zuviel Kameraequipment im Schrank und dann…

Der Entschluss einfach auf die Technik zu pfeifen und die Fotografie als Ganzes zu geniessen. Irgendeine Kamera mit irgendeinem Objektiv wahllos mitzunehmen ohne sich Gedanken zu machen warum und wozu.

Ein Objektiv. Eine Kamera. Mehr nicht. Kein Ersatzakku, kein Zweit, Dritt- oder Viertlinschen weil man ja auf jede Situation vorbereitet sein will, keinen Blitz für sauber beleuchtete Gegenlichtaufnahmen, keine Kameratasche die einem schwer auf den Schultern hängt.

Nichts als das Bild zählt. Die Technik tritt in den Hintergrund. Alles andere ist egal.

Es war an einem sonnigen Herbstmorgen auf einem ganz trivialen Frühstücksspaziergang um die Mittagszeit. Ausgeschlafen, die Spuren der Party beseitigt und frisch geduscht auf dem Weg zum Bäcker.

Genau so entstand im Herbst vor ziemlich genau zweieinhalb Jahren dieses Foto. Für die meisten von euch vermutlich nicht sehr ansprechend, aber ich erinnere mich immer wieder gern an diesen Herbsttag zurück, an dem meine Zweifel sich plötzlich in Luft auflösten – und dieses Bild hängen blieb.

Wollt ich nur mal anmerken. Einfach so.

Nicht dass ihr denkt, ihr wärt alleine da draussen mit euren sporadisch wiederkehrenden Selbstzweifeln des gemeinen Hobbyfotografen, den sinnlosen Gedanken an ein neues Objektiv, ein neues Fotobuch, eine neue Kamera oder noch mehr Blitzausrüstung. All die schönen, teuren Frustkäufe.

Aber wer wäre ich euch zu sagen: „Nehmt endlich den ältesten fotografischen Schrott aus der Vitrine und fangt an Fotos damit zu machen, mehr braucht ihr nicht!“ – Ich spiele doch selbst nur allzu gerne mit neuem oder neuem gebrauchten Equipment herum. Mitunter ist das sogar Teil der Inspiration – mindestens aber Teil des Hobbys! Aber eben genau genommen nicht mal die Hälfte.

Ich muss auch nicht mit 500 guten Fotos von jedem Shooting zurückkommen. Soviel Platz hab ich gar nicht an den Wänden!

Also fangt bitte bloss nicht an aus lauter Verzweiflung Künstlerscheisse zu produzieren oder alles mit Postprocessingsauce zu übergiessen! 🙂

Die Bilder kommen zu euch. Auch die Kameras. Und wenn dann noch der Moment passt, dann habt ihr gewonnen – und ein weiteres Bild für eine weisse Wand ist entstanden.

Und wenn nicht? Egal – man kann auch mal kein Bild machen und einfach nur zusehen.

Auch wenns manchmal schwerfällt. Aber es schärft den Blick fürs Wesentliche.

Huch – jetzt ist das doch etwas dogmatisch geworden. Wollt ich gar nicht – aber ihr wisst schon wie es gemeint ist, oder? 🙂

Have fun!

Pause wegen Schönwetter…

Schönes Wetter im Pfaffenwinkel

Wie Ihr sicherlich bemerkt habt gab es seit dem 1. April keinen neuen Artikel mehr hier im Blog. Der Grund: schönes Wetter und eine Party.

Freitag Abend feierte o2, die offiziell schon seit der Übernahme durch die Spanische Telefónica unter „Telefónica o2 Germany“ firmiert die Umbenennung in „Telefónica Germany“ in der Münchner Olympiahalle. An den Markennamen o2 und Alice soll sich aber nichts ändern.

Samstag war schönes Wetter am Starnberger See und Sonntag…nunja: auch. 🙂 Keine Zeit für Blogs. Nur für Bilder:

Neues vom Sport – Events in und um München

Galopprennen in Riem
Galopprennen in Riem
Galopprennen in Riem

Riemer Aufgalopp

Am kommenden Sonntag, dem 3.4.2011 startet die Galopprennbahn Riem mit dem „Riemer Aufgalopp“ in die Galopprennsaison 2011. Spannende Pferderennen, Wetten, Jockeys und etwas Showprogramm werden geboten. Für Pferdefans und Galopprennaddicts ein Pflichttermin. Die besten Plätze zum Fotografieren sind wie immer an der ersten Kurve rechts neben der Zuschauertribüne. Aber nicht erwischen lassen – der Bereich ist nur für Profis. 😉

Bikemarathon

Am 10.04.2011 findet in München der CityBike Marathon statt – eine Mountainbikejagd über 79km mit Zieleinlauf im Olympiastadion.

Harte Jungs

Für Knackpo-Liebhaberinnen sind die Rüstungsträger von den Munich Cowboys genau das Richtige. Sie spielen am Sonntag 24.04.2011 ab 15:00 Uhr im Dantestadion.

Tennis

Die BMW Open beginnen dieses Jahr am 23.04.2011 im Tennisclub MTTC Iphitos an der Studentenstadt

Triathlon und Blade Night

Der erste grosse Stadt-Triathlon, ausgerichtet vom MRRC, findet am Sonntag 15.05.2011 ab 09:30 Uhr im Olympiapark statt, dicht gefolgt von der ersten Blade Night des Jahres am Dienstag 17.05.2011 um 21:00 Uhr. Start der Blade Night ist im Bavariapark. Und last but not least:

Night of the Jumps

Am 28.05.2011 schliesslich gibt es im münchner Olympiapark die Night of the Jumps Motocross Show. Wer auf Benzinduft und fliegende Feuerstühle steht: tragt es euch in den Kalender ein. 🙂

Links zum Weiterlesen:

http://www.muenchen.de/verticals/Veranstaltungen/Sport/312122/index.html

http://www.galoppriem.de/

Tag des zweckentfremdeten Fotoequipments

"Mein Kleiderständer"

Ein Bekannter hat einen neuen Kleiderständer, ein anderer Fotokollege hat dank etwas Salzwasser seit der letzten Knipsaktion beim Segeln vor Barcelona einen neuen Bleistifthalter.

Heute ist wohl der Tag des zweckentfremdeten Fotoequipments…

 

Nicht zu vergessen der schon etwas ältere Bericht über das nagelneue Canon 300/4 L IS USM, das zu einem Becher umgebaut und für mehrere hundert Dollar versteigert wurde, nachdem es ein etwas zu cooler Redakteur vor laufender Kamera aus ca 3m Höhe auf den Asphalt hat knallen lassen.

Und dann berichtet Nikonrumors heute zu allem Überfluss auch noch über einen Fotojournalisten der Malaysian National News Agency, der seine Nikon inklusive 300mm Objektiv vom fahrenden Motorrad schmeisst und anschliessend fröhlich weiter knipst…

Dagegen wirkt der etwas grenzdebil scheinende Nikon-guy  von 2008, der die D3 von Hausdächern schmiss und mit dem Inhalt seines Kühlschranks überschüttete um sie anschliessend unter fliessendem Wasser abzuwaschen schon fast wie Kinderzirkus…

Guten Wochenstart morgen! 🙂

Karstadt hinterlässt eine Lücke

Blick auf die Kaufingerstrasse

Karstadt hinterlässt eine Lücke im Herzen von München.

Das alte Karstadt-Gebäude Haus Oberpollinger zwischen Altheimer Eck und Kaufingerstrasse wurde inzwischen vollständig abgerissen.

Das Positive daran: Freie Sicht vom Altheimer Eck bis zur Kaufingerstrasse, wenn auch nur temporär:

Blick zur Kaufingerstrasse

Blick auf die Kaufingerstrasse

 

Der Fanclub

Warterei vor dem Apple Store
Warterei vor dem Apple Store
Warterei vor dem Apple Store in München

Vor dem derzeit angesagtesten Club der Stadt in der Münchner Fussgängerzone versammelte sich auch zum Start des wohl – äh: neuesten eBookreaders aus den chinesischen Foxconn-Werken wieder der AluPad-Fanclub zur Releaseparty.

Mark F. aus M.: „Warum stehen diese Trottel denn hier so lange an, wenn sie das Teil im Gravis um die Ecke gleich mitnehmen können?!“

Fritz K. aus M.: (zu Mark F. umdrehend): „Diese Leute wollen dabei sein und sich das Ding hier im Club besorgen. Das ist kein Kauf, das ist ein Event, bei dem man dieses unbeschreibliche Communitygefühl unter Gleichgesinnten spürt! Die Pappschachtel mit dem Heiland endlich in Händen zu halten ist dann die Erleuchtung pur – der Himmel auf Erden. Die unbefleckte Empfängnis, der feuchte Traum schlafloser Nächte…“

Mark F. aus M.: „Ja so ein Blödsinn!“ (und geht)

So oder so ähnlich könnte sich eine Unterhaltung zwischen zwei Menschen vor dem Kaufhof am Marienplatz angehört haben angesichts der anstehenden Fans vor dem derzeit angesagtesten Club der Stadt in der gegenüberliegenden Häuserzeile.

lange Schlange...
lange Schlange…

Zwei Nächte in Paris, Teil II

Notre Dame
Notre Dame
Notre Dame

Im letzten Artikel waren wir zusammen auf dem Eiffelturm und im Louvre, in diesem Artikel werden wir uns vor allem auf und unter den Strassen von Paris bewegen.

 

Diese Stadt scheint wie gemacht für das Medium Schwarz-Weiss-Fotografie. Vieles sieht alt und stilvoll aus, die Farbinformation in den Bildern stört oft nur.

Sicherlich – Notre Dame sieht sowohl in Farbe als auch s/w ähnlich aus, ein typisches Tourimotiv, hundertausende Male täglich abfotografiert. Würden Photonen von Kameras gestohlen, die Kirche wäre wohl längst nicht mehr dort.

Anders zum Beispiel bei diesem Bild aus der Pariser Metro – die Stimmung kommt deutlicher heraus, wenn man auf Farbe verzichtet.

Musiker in der Pariser Metro
Musiker in der Pariser Metro

Oder auch ein Schnappschuss einer Strassenszene auf dem Place du Tertre auf dem Montmartre. Sowohl Künstler, Scherenschnittmodell und Zuschauer werden zur Attraktion. Farbe? Völlig überflüssig, finde ich.

Der öffentliche Scherenschnitt
Der öffentliche Scherenschnitt

Bei diesem Foto von der Pont Alexandre III gelingt es durch schwarz-weisse Darstellung mit entsättigtem Rotkanal, eine der Säulen am Ende der Brücke besonders hervorzuheben.

Pont Alexandre III
Pont Alexandre III

Aber auch linienstarke Technikmotive, wie hier die Brücke vor dem Gare de l’Est oder die Unteransicht des Eiffelturmes, wirken in s/w besser als in Farbe.

Brücke vor dem Gare de l'Est
Brücke vor dem Gare de l’Est
Eiffelturm von unten
Eiffelturm von unten

Soviel zum Thema schwarz-weiss in der Stadt der Fotografie äh – oder sollte ich sagen: Stadt der Smartphones? In Paris hat wirklich JEDER entweder ein iPhone, Android oder Blackberry in der Hosentasche. Und man hört Musik mit grossen Kopfhörern. Überall. An dem ganzen Wochenende sind mir insgesamt nur 5 Menschen (!) mit einem nicht-Smartphone oder ganz ohne Handy aufgefallen. Scheint als wären die Pariser hier schon etwas weiter als wir hier. Ob das besser ist? Ich weis es nicht.

An der Metrostation Pigalle
An der Metrostation Pigalle

Weiter gehts im nächsten Teil…

Zwei Nächte in Paris, Teil I

Champ de Mars
Der Eiffelturm
Der Eiffelturm

Am Wochenende war ich seit langem mal wieder in der Stadt der Liebe, der „City of Light“, frankreichs Hauptstadt – Paris.

Dabei habe ich allerhand gelernt, kostenloses Physiotraining bekommen und viel gesehen.

Wusstet ihr beispielsweise, dass es ganz oben auf dem Eiffelturm eine Champagnerbar gibt, wo man für ein Glas 10 EUR zahlt und es trotzdem Spass macht das Kicherwasser zu geniessen?

Champagnerbar auf dem Eiffelturm
Champagnerbar auf dem Eiffelturm

Bei einer solchen Aussicht ist es nicht weiter verwunderlich, dass einem der Schampus schmeckt und man alle selbstauferlegten Preisgrenzen in der ohnehin völlig bekloppt teuren Stadt einfach mal beiseite schiebt um die Nacht auf sich wirken zu lassen…

Champ de Mars
Champ de Mars

Übrigens: der Eiffelturm darf bei Nacht zwar fotografiert, nicht jedoch ohne Genehmigung veröffentlicht (auch nicht auf Flickr!) werden. Dass das Wahrzeichen von Frankreich, der Eiffelturm, ursprünglich 1909 wieder abgerissen werden sollte, weil er den Bürgern der Stadt nicht gefiel und die Genehmigung ursprünglich nur für 20 Jahre galt war mir bis zum letzten Wochenende auch nicht bekannt…

Es gibt sooo viel zu sehen in dieser Stadt. Zwei Nächte reichen jedenfalls lange nicht aus. Insgesamt ca 11 Mio Menschen hausen, residieren bzw. leben im Grossraum Paris, davon 2,1 Mio innerhalb der Stadt. Viele der bedeutensten Kunstschätze unserer Zeit befinden sich in pariser Museen und Ausstellungen.

Allen voran der Louvre, das drittgrösste Museum der Welt. Dort hängt z.B. ein Bild namens „La Jaconda“, dass wir im deutschen Sprachraum unter „Mona Lisa“ kennen. Freunde erzählten mir, dass man dort nicht nach „Mona Lisa“ suchen müsse, die sei nicht ausgeschildert.

Doch – das ist sie inzwischen. Es ist ja nicht so, dass Franzosen nicht lernfähig sind oder so. Die Schilder sind quasi zweisprachig. „La Joconde / Mona Lisa —>“ steht auf mehreren Schildern bis man zum richtigen Ort gelangt. Sogar eine eigene Wand hat Mona Lisa bekommen.

Mona Lisa und die Presse
Mona Lisa und die Presse

Jedoch: Auch wenn sie täglich von vielen neugierigen Journalisten und Hobbyfotografen belagert wird: Sie gibt keine Interviews. Aber sie folgt jedem der sie ansieht mit ihrem Blick…

Was dieser Artikel in einem Fotografieblog zu suchen hat? Isch weis et nit. Vielleicht, weil alle Bilder in diesem Artikel mit dem Sigma 28/1,8 entstanden sind und Paris eine Stadt voller Fotomotive ist? Vielleicht weil Reiseberichte auch immer wieder Anregungen geben können für etwas andere Fotos?

Ein AF-S 50/1,4 hatte ich übrigens auch dabei – aber ich hätte es eigentlich zu Hause lassen können, denn benutzt habe ich es auf dieser Reise praktisch nicht.

Weiter geht’s im nächsten Teil.

Tilt-Adapter für mFT-Kameras

Winter im Olympiapark
Winter im Olympiapark
Winter im Olympiapark

Spiegellose Kamerasysteme wie das Micro Four Thirds (mFT) System haben den Vorteil, ein im Vergleich zu herkömmlichen Spiegelreflexkameras sehr kleines Auflagemass zu haben.

Dies macht den Einsatz von Fremdobjektiven mittels verschiedener Adapter möglich. Zum Beispiel eines Tilt-Adapters, der es ermöglicht Kleinbildobjektive aus der optischen Achse zu schwenken und so die Schärfeebene schräg ins Bild zu legen statt sie sensorparallel durchs Bild verlaufen zu lassen.

In der Produktfotografie kann dies ebenso nützlich sein wie in der künstlerischen Fotografie, Stichwort: „Spielzeugstadt-Effekt“.

Mein Lieblingsquietschie

Wellensittich
Wellensittich
Wellensittich

Mein „Lieblingsquietschie“, musste heute mal als Testkaninchen herhalten für mein neues Sigma 28/1,8 EX DG.

Ich wollte a) wissen, wie das Bokeh in Vordergrund und Hintergrund bei kurzem Motivabstand wirkt und b) wissen wie gut es in der Praxis bei offener Blende auflöst.

Und ich bin zufrieden. 🙂 Das Bokeh zeigt im Hintergrund zwar etwas Outlining. Mitunter wirkt das etwas nervös, aber das ist angesichts des sehr moderaten Preises von ca 300 EUR für ein Objektiv dieser Klasse überhaupt kein Thema – und lange nicht so fies wie beim Nikon AI 50/1,2! 🙂

Die Verarbeitung ist ganz ausgezeichnet, wie es sich für ein Sigma Objektiv aus der EX Reihe gehört. Mit knapp 500g Lebendgewicht ist es auch nicht zu schwer oder zu gross um es noch in die Fototasche zu packen. Der Frontlinsendurchmesser von 77mm erlaubt es mir grade so meinen grössten Polfilter zu benutzen. Und es erlaubt Makroaufnahmen bis zu einem Abbildungsmaßstab von 1:2,9.

Kurz: ich werde es in Zukunft öfter mal auf Veranstaltungen und auf Wanderungen mitnehmen – denn dafür habe ich es schliesslich gekauft.

Randunschärfe und Vignettierung spielen in der Praxis ab Blende 2,8 keine nennenswerte Rolle mehr. Die Schärfe ist schon bei Offenblende in der Mitte sehr gut und wird nur am Rand durch Abblenden nennenswert besser.

100% Crop bei offener Blende (anklicken!)
100% Crop bei offener Blende (anklicken!)

Einzig der AF/MF Umschalter am Objektiv ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig – beim Abnehmen des Objektivs rutscht er ständig in die MF-Stellung. Wenn das mal keine bösen Fokusüberraschungen beim Wiederansetzen bringen wird…

Sigma 28/1,8 EX DG
Sigma 28/1,8 EX DG

Die Alternative? Ja, die Alternative wäre für mich das 1699 EUR teure Nikon AF-S 35/1,4 gewesen, das zugegebenermassen rein von der optischen Qualität zwar noch etwas besser ist, einen AF-S Motor und ein abgedichtetes Gehäuse hat, mir jedoch einen Preisaufschlag von 1399 EUR gegenüber dem Sigma schlicht und ergreifend nicht Wert war. Ich hätte das nicht vor mir selbst rechtfertigen können. So ist das Sigma für mich zwar ein Kompromiss, aber einer der mir nicht weh tun wird.