Spontane Food-Fotografie mit einer Lichtquelle

Mousse au Chocolat blanc
Dessertbuffet
Dessertbuffet

„Wo sie schon mal da sind – könnten sie vielleicht noch ein paar Fotos von unserem Dessertbuffet machen?“. Klar kann ich. Aber das optimale Equipment für diesen Zweck ist mal wieder da wo es meistens ist: Daheim. Jedenfalls nicht dabei. Ich war ja auch nicht für Foodfotografie vor Ort sondern für eine Veranstaltungsdoku. Ausflüchte wollen die Leute die solche Fragen stellen in der Regel nicht hören. Noch dazu wenn man mit einer im Volksmund „Profikamera“ genannten DSLR seine Bilder macht.

„Da kommen doch von ganz alleine gute Bilder heraus!“ hört man immer wieder. Sicher. Denn mit dem Original Jamie Oliver Allzweckmesser kocht man ja auch sofort in der 4-Sterne-Klasse…

Was tun also mit meiner alten D2x mit Tamron 17-50/2,8, einem SB-800 und nichts ausser etwas Fotofachwissen und ein paar spontane Ideen? Untergehen und Schwanz einkneifen? Sicher nicht.

Obwohl man mit vernünftiger Lichtausstattung und Zeit noch ganz andere Sachen hinbekommen würde.

Also tat ich das, was ich in so einer Situation immer mache: Bilder machen. Vielleicht nicht besonders raffiniert ausgeleuchtet und drapiert, aber zumindest ansehnlich. Beispiel gefällig?

Das Dessertbuffet war übrigens – wie auch das Menü zuvor – einfach der Wahnsinn.

Oktoberfest 2011

Wies'n 2011
Wies'n 2011
Wies’n 2011

So schauts aus. Das Oktoberfest 2011. Von Oben. Vom Riesenrad.

Ein gemütlicher Abend auf der „Oiden Wies’n“ wars. Mit einer Maß Hofbräu Wies’n-Märzen, einer Brezen und einem Stück Bergkäse. Zum Nachtisch eine Schokobanane am Spieß. Rosenschiessen war auch dabei. Schee wars. Was will man an einem Knipsabend mehr?

Eine Bemerkung am Rande: Heute waren gefühlte hunderte von Fotografen auf der Wies’n die auf alles schossen, was nicht bei drei im Zelt war. Angefangen mit den dicken Nikons mit 80-200/2,8 über die entsprechenden Canon-Pendants, Sonys und Pentaxen war alles dabei. Sogar eine Mamiya 67 war irgendwo im Gedränge zu sehen. Am besten noch mitten in der Menge mit ordentlichen Profistativen den Weg blockieren. Geile Idee…Genau SO wird man als Fotograf unbeliebt. Weiter so. Danke. Da mach ich doch lieber das eine Foto, das ich machen wollte und geniesse ansonsten die Stimmung. 🙂

Nachdem ich im letzten Jahr das Oktoberfest mit meiner alten Linhof 9×12 von der Paulskirche aus abgelichtet hatte wollte ich es dieses Jahr mit meiner kleinsten, der Olympus E-P1, mal aus der Gegenrichtung probieren. So bekommt der Blog mal wieder einen neuen Header.

Wem es noch nicht aufgefallen ist: ich habe die alten Twitter-Buttons gegen eine 2-Click-Buttonleiste ausgetauscht um für etwas mehr Datenschutz auf der Seite zu sorgen.

So fängt der Tag gut an!

Capuccino to go...
Capuccino to go...
Capuccino to go…

…Mit einem ordentlichen Capuccino „ToGo“ und einem Herzerl obendrauf. Und dann auch noch für sehr faire 1,80 EUR.

Ich glaub das gibt’s jetzt öfter. 🙂

Betoncomics auf Madeira

...und das war erst der Anfang.
Yachtmalerei in Funchal
Yachtmalerei in Funchal

Madeira – diese kleine Insel mitten im Meer, etwa eine Tagesreise nördlich von Teneriffa.

Ein Freund hatte gestern erzählt, dass er demnächst dorthin fliegen werde. Da fiel mir dieser irre Törn von Malaga nach Gran Canaria wieder ein, auf dem wir einen Zwischenstop in Funchal eingelegt hatten.

Zeit einen kleinen Blog-Artikel darüber zu schreiben.

Comic aus Beton
Comic aus Beton

Madeira und speziell Funchal wird gerne von Kreuzfahrtschiffen, Weltumseglern und Atlantiküberquerern aus aller Welt angelaufen. Manche Crews verewigen sich an der Hafenmole mit einem Graffitti.

So wird die Mole unfreiwillig zu einer Art Comic aus Beton. Im Hintergrund sieht man die grossen Kreuzfahrtdamfer, welche (zum Glück) an ihrem eigenen Kai liegen.

...und das war erst der Anfang.
…und das war erst der Anfang.

Wir kamen nach einer 3 oder 4 tägigen Überfahrt, auf der wir Sturm, Sonne, bungalowhohe Wellen und spiegelglatte See erlebt hatten, einen dicken Fisch gefangen und verspeist und tagelang nichts als Wasser gesehen hatten im Hafen von Funchal an und hatten Glück, dass wir schon nach kurzer Zeit an einer Warteboje einen Platz im Päckchen in der Marina ergattern konnten.

Blick auf Funchal
Blick auf Funchal

Ich erinnere mich, dass die Farben und das Leben in der Stadt ein Fest für meine Augen war. Endlich wieder herumlaufen, andere Menschen sehen, grünes, gelbes und rotes sehen! Wow! War das Klasse nach dem ganzen Blau-Grau des Meeres! Dinge die näher waren als 5 Seemeilen und filigraner als Wolkenfetzen. Nur die Zivilisation kam mir nach der Ankunft eine Weile seltsam fremd vor. Etwa so, als käme man zum ersten Mal vom Land in eine Großstadt.

Auf diesem Törn habe ich auch zum ersten Mal die Thor Heyerdahl gesehen – noch vor ihrer Runderneuerung, die von Oktober 2007 bis Mai 2009 stattfand. Sie war ja auch nicht zu überhören. Grade in der Nacht als wir im Stadthafen von Santa Cruz auf Teneriffa Festgemacht hatten lief dort eine Riesenparty. Worüber wir a) nicht böse waren und b) ne Runde mitgefeiert haben.

Einen genialeren Törn-Abschluss hätte es nicht geben können.

Die Thor Heyerdahl in Santa Cruz, Teneriffa
Die Thor Heyerdahl in Santa Cruz, Teneriffa

P+R

P+R Parkplatz
P+R Parkplatz
P+R Parkplatz

Neulich, kurz vor Vollmond an einem der letzten warmen Sommerabende fand ich mich aus irgendeinem Grund plötzlich und unerwartet auf dem Dach eines P+R Parkhauses wieder. Naja – nicht ganz unerwartet. Ein Stativ hatte ich jedenfalls nicht dabei. Das hat mich allerdings nicht davon abgehalten dieses Foto aufzunehmen. Irgendwie gefällt es mir.

Alte Fotos digitalisieren

Bilder digitalisieren - Strichzeichnung
Bilder digitalisieren - Strichzeichnung
Bilder digitalisieren – Strichzeichnung

Wer von euch hat sich schoneinmal gefragt wie man am besten alte Fotos digitalisiert? Zum Beispiel die sich langsam auflösenden Papierabzüge vom Urgrossvater aus dem Schuhkarton unterm Bett…

In diesem Artikel bekommt ihr einige Tipps an die Hand, die den Weg zu qualitativ hochwertigen Reproduktionen auch mit Hausmitteln möglich machen.

Aber welche Möglichkeiten hat man denn nun um alte Fotos in die digitale Welt zu überführen ohne sich gleich einen Reprotisch zulegen zu müssen?

Einscannen oder Abfotografieren – das ist die Frage.

Vorteile des scannens: Gute Farbwiedergabe durch gleichmässige Ausleuchtung, gute Planlage des Objekts, Farbmanagement mittels Scannerfarbprofil meist relativ problemlos möglich. Wenig nachbearbeitung nötig.

Nachteil beim scannen: Flachbettscanner sind im Vergleich zum Abfotografieren mit einer Digitalkamera extrem langsam. Es kann schon mal 5 Minuten dauern bis ein Foto im Flachbettscanner eingescannt ist. Nicht wirklich eine Lösung, wenn man einen ganzen Schuhkarton voll Fotos digitalisieren will, aber für einzelne Bilder vielleicht durchaus interessant. Auch die Grösse des Scanbereichs ist ein limitierender Faktor – grössere Fotografien sind nur sehr umständlich digitalisierbar.

Das Abfotografieren mit einer Digitalkamera bietet im Prinzip ähnliche Vorteile wie das Scannen, mit dem Unterschied, dass man durch einen Reprotisch oder eine vergleichbare Konstruktion selbst für die Planlage des Objekts, die Parallelität von Sensorebene und Objektebene und die saubere Ausleuchtung sorgen muss. Dafür kann man innerhalb weniger Sekunden ein Foto digitalisieren – meist sogar mit höherer Auflösung als dies mit einem Standardflachbettscanner möglich wäre und: Formatunabhängig.

Das Stichwort unter dem man im Internet so einiges findet ist „Reprofotografie“. Also das möglichst naturgetreue kopieren von Bildern mittels fotografischer Techniken. Eine Untergruppe der „Reprografie“

Worauf achten beim Abfotografieren?

Kamera-/Objektivwahl: verzeichnungsfreies Objektiv mit ausreichend geringer Naheinstellgrenze und einer gleichmässigen Schärfeverteilung über die Bildfläche. So viel Auflösung wie möglich. Makro-Objektive sind für solche Aufgaben in der regel gut geeignet, Zoomobjektive eher selten.

Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit an der Kamera manuell einstellen. Dabei darauf achten, dass die Empfindlichkeit möglichst gering ist. Falls JPEG als Dateiformat genutzt wird: Weissabgleich ebenfalls manuell einstellen. Manuelle Settings bedeuten weniger Aufwand in der Nachbearbeitung, weil alle Fotos mit den gleichen Einstellungen aufgenommen wurden und sich Korrekturen somit leicht auf alle Fotos anwenden lassen.

Möglichst eine mittlere geschlossene Blende (Blende 8, 11 16) und eine normale bis leichte Tele-Brennweite verwenden (z.b. 50-60mm an Kleinbild, 35-45mm an APS-C, etc.)

Bilder, sofern die Kamera dies kann, in RAW oder als 16bit TIFF aufnehmen. Bei nicht ganz so hohem Qualitätsanspruch tut es auch JPEG mit 8bit Farbtiefe, das ist allerdings schon eine Qualitätseinbuße und gibt in der Nachbearbeitung weniger Spielraum. Ausserdem muss bei JPEG Aufnahmen der Weissabgleich auf den Punkt stimmen…

Darauf achten, dass die Antishakeeinheit im Objektiv oder der Kamera abgeschaltet ist. Stattdessen mit Kabelauslöser, Funkauslöser oder Selbstauslöser in Verbindung mit der Spiegelvorauslösung (sofern die Kamera dies unterstützt) benutzen um Verwacklung zu vermeiden.

Fotos mit kleinem Rand in das Aufnahmeformat eingepasst fotografieren um Qualitätsverluste durch beschneiden zu verringern. Ganz vermeiden lässt sich ein Beschnitt in der Regel nicht, wenn man das komplette Foto digitalisieren möchte.

Feststehende, zueinander planparallele Reproduktionsebene und Kameraebene. Erreicht werden kann das z.B. durch einen soliden Tisch und ein stabiles Stativ mit Ausleger. Alternativ kann man auch in der Waagrechten einfach ein stabiles Stativ ohne Ausleger und eine Zimmerwand mit einem umgebauten Bilderrahmen verwenden.

Eine saubere Ausrichtung der Kameraebene zum Objekt vermeidet anschliessendes umfangreiches Entzerren in der Nachbearbeitung und wirkt damit Qualitätssteigernd.

Eine Referenzaufnahme mit einem Objekt bekannter Farbe: z.B. Farbkarte, Graukeil, weisses Blatt Papier, etc. sollte man anfertigen um den Weisspunkt im Bild später am Rechner eindeutig bestimmen zu können.

Klares Bilderrahmenglas als Abdeckung ist eine gute Möglichkeit um eine plane Lage des Fotos zu erreichen.

Ausleuchtung: Es ist wichtig eine schattenfreie und helligkeitsverlaufsfreie Ausleuchtung zu wählen. Zum Beispiel zwei Lichtquellen, je eine von links oben und rechts oben aus gleicher Entfernung und mit gleichem Einfallswinkel auf das Objekt leuchten lassen, so, dass sich diese nicht im Abdeckglas spiegeln (von der Kamera aus gesehen).

Lichtquellen: bei der Wahl der Lichtquellen darauf achten, dass sie das volle Tageslichtfarbspektrum ausstrahlen. Grundsätzlich ungeeignet sind LED-Lampen, Neonröhren oder Energiesparlampen. Gut geeignet sind Tageslichtglühbirnen oder Systemblitzgeräte oder Videoleuchten. Notfalls tun es auch zwei Baustrahler, jedoch sollte man darauf achten, dass die Baustrahler bereits eine halbe Stunde vor dem Beginn der Digitalisierung eingeschaltet werden um Farbverschiebungen während der Aufwärmphase zu vermeiden.

Viel Erfolg beim digitalisieren!

Alte Schiffe und neue Hintergründe

Neu und alt Im Päckchen
Winsch an Deck
Winsch an Deck

Diese Fotos entstanden im Hafen von St. Malo auf dem Weg zum Hafenmeister. Wir lagen im Päckchen neben dieser alten Yacht mit ihren Holzaufbauten, verchromten Edelstahlwinschen und -relingstützen. Eine echte Augenweide. Schon etwas ergraut, mit Patina versehen, aber immer noch Tiptop in Schuss und Segelfertig wie am ersten Tag!

Jedes Mal wenn wir an Land gingen oder vom Landgang zurück auf unser Schiff wollten mussten wir über diese Yacht klettern – natürlich gingen wir, wie es sich gehört, meistens über den Bug des anderen Schiffes an Bord unseres Segelbootes.

Ein Bild vom klassischen Steuerrad aufzunehmen hab ich mir aber nicht verkneifen können – auch wenn ich dafür mal über das Heck laufen musste.

Steuerrad
Steuerrad

Den Namen des Bootes habe ich leider nicht mehr im Kopf – aber es war ein schönes Schiff und als solches wird es mir auch noch eine ganze Weile im Kopf bleiben.

Neu und alt im Päckchen
Neu und alt im Päckchen

Falls jemand von euch den Namen des Schiffes oder des Eigners kennt schickt mir doch freundlicherweise eine kurze Nachricht oder schreibt einen Kommentar hierzu.

Schraube locker bei Monika Rückwärts

Die Akinom in St. Malo
Die Akinom in St. Malo
Die Akinom in St. Malo

„Akinom“ hieß die Segelyacht, auf der ich zusammen mit 7 weiteren Crewmitgliedern und 2 Skippern zwei Wochen zwischen Französischer und Englischer Kanalküste einen aufregenden, spannenden, erholsamen und schönen Urlaub verbringen durfte.

„Akinom“ ist nichts anderes als „Monika“ rückwärts geschrieben. Aber „Monika Rückwärts“ konnte nur vorwärts. Und zeitweise nichteinmal das. Schon am ersten Tag bei der Schleusung aus dem Bassin Vauban in St. Malo hinaus ins Meer fiel die Schiffsschraube der Akinom ins Schleusenbecken.

Gemerkt haben wir das freilich erst, als das Kommando „Alle Leinen Los“ beim Ablegen in der Schleuse längst ausgeführt war und wir den Gashebel auf Vorwärtsfahrt einstellten und darauf warteten, dass das Schiff nun langsam Fahrt aufnimmt. Tat es aber nicht.

Ausfahrt aus der Schleuse am Mittwochmorgen
Einfahrt in die Schleuse am Mittwochmorgen

Wir waren die vorletzten die in die Schleuse gefahren waren. Zum Glück! Nicht auszudenken was es für eine Massenkarambolage gegeben hätte, wenn wir wie sonst üblich die ersten in der Schleuse gewesen wären! Schnell war klar: der Antrieb ist kaputt. Vielleicht Schraube weg. Das Getriebe jedenfalls schien zu funktionieren, denn man hörte die Gänge einrasten und die üblichen Laufgeräusche von sich geben.

Die Yacht hinter uns begann schon zu beschleunigen, als ich dem ahnungslosen und etwas hektischen Skipper ein lautes „STOP!“ zurief – der Kerl muss sich auch gedacht haben: „Was sind denn das wieder für Dilettanten da vorne?!“. Um ein Haar hätte das Nachbarschiff unsere Akinom ordentlich von hinten genommen…

Während unsere Skipper noch damit beschäftigt waren herauszufinden, warum wir keine Vorwärtsfahrt machten, zeitgleich der Crew Anweisungen zuriefen das Schiff ordentlich abzufendern und den Schleusenwärtern klarzumachen, dass sie schnellstmöglich die Leinen wieder festmachen müssen, trieben zwei Schiffe orientierungslos in der Schleuse, eines von beiden weil es keinen Antrieb mehr hatte, das andere weil es keinen Raum zum Manövrieren mehr besass. Den Strömungen, die beim Öffnen der Schleusentore auftreten hilflos ausgeliefert.

Irgendwann bekam der aufgeregte Skipper hinter uns sein Schiff mit röhrender Maschine irgendwie an uns vorbei, verbog bei dieser Gelegenheit aber leider mit seinem Buggeschirr eine unserer Relingstützen an Steuerbord (für die Landratten: die rechte Seite des Schiffes wenn man vom Heck zum Bug schaut) und fuhr aus der Schleuse raus. Dennoch hatten wir ziemliches Glück, dass nicht mehr passiert ist!

Schlussendlich hatten wir uns einmal um 180 Grad gedreht und hingen wieder an Achterleine und Vorleine sicher an der Schleusenwand. Ein Loch im landzugewandten Schleusentor konnte unser Actionfenderman grade noch verhindern indem er buchstäblich in allerletzter Sekunde eine Gummiwurst zwischen Bugkorb und Torwand schob.

Die Akinom wird aus der Schleuse bugsiert
Die Akinom wird aus der Schleuse bugsiert

Die Skipper hatten inzwischen bei den Schleusenwärtern einen Schlepper organisiert, der uns nach zwei Fahrstuhlfahrten in der Schleuse wieder an unserem angestammten Liegeplatz im Bassin Vauban zurückschleppte. Für die Crew war danach der Segeltag erstmal gelaufen.

Die Crew verbrachte den verbliebenen Nachmittag mit stadtbummeln und diskutieren über den Schraubenverlust und später mit Vorbereitungen für einen verspäteten Nachmittagskaffee.

Die Schraube ist weg
Die Schraube ist weg

Die beiden Skipper machten sich nachdem mit einer wasserdichten Kamera unter das Schiff getaucht worden und der Schraubenverlust dokumentiert war auf zum Hafenmeister um Kranmöglichkeiten auszuloten, die Anschriften und Öffnungszeiten des Volvo-Penta-Händlers ausfindig zu machen und einen Hafentaucher für den nächsten Tag zu organisieren um die Schraube zu suchen.

Abends gingen wir dann alle gemeinsam in ein ganz ausgezeichnetes Restaurant in der Altstadt von Saint Malo, das unser Skipper von einem früheren Törn her kannte. Das Essen versöhnte uns mit den turbulenten Ereignissen des ersten Segeltages und gab Kraft für die nächsten Taten.

Mont Saint Michel
Mont Saint Michel

Nachdem Sonntag Abend schon klar war, dass wir Montag mit Sicherheit nicht ablegen würden, schickten die Skipper die Crew auf Landgang zum Mont Saint Michel. Der frühaufstehende Teil der Crew fuhr mit dem Bus, zwei weitere Crewmitglieder und ich wollten, noch etwas geschafft von der langen Anfahrt am Wochenende, ausschlafen und dann mit den beiden Skippern in einem Mietwagen gegen Mittag nachkommen.

Ein Teil des Parkplatzes vor dem Mont St. Michel
Ein Teil des Parkplatzes vor dem Mont St. Michel

Schlussendlich sind wir dann zu Dritt ohne die Skips im Mietwagen bis etwa 3km vor St. Michel gefahren (bis der Stau anfing) und sind das letzte Stück gelaufen. Aber das ist dann eine andere Geschichte. Nur soviel: Es war ein lustiger Tag auf diesem von Touristenameisen völlig überlaufenen Kathedralenfelsen, der heutzutage von modernen Euro-Piraten bewohnt wird. Sehenswert war es aber auf alle Fälle.

Am Dienstag ging dann alles recht schnell: Boot aufklaren, um 14 Uhr war Krantermin im Nachbarbecken, dass vom Bassin Vauban durch eine Zugbrücke getrennt ist.

Die 450 PS unseres Schleppers
Die 450 PS unseres Schleppers

Dummerweise war die Hydraulik der Zugbrücke defekt, sodass die Brücke von Hand hochgekurbelt werden musste und wir uns ganz am Rand zwischen Kaimauer und Zugbrückenspitze durchquetschen mussten. Wir kamen dennoch halbwegs pünktlich zum Krantermin an. Nicht zuletzt wegen des Schlepp-RIBs mit seinen starken Aussenbordern mit 450 PS.

Akinom und 400 T Kran
Akinom und 400 T Kran

Anschliessend wurde unsere Bavaria 50 cruiser von einem völlig überdimensionierten 400 Tonnen-Kran mühelos aus dem Wasser gehoben, der Volvo-Penta-Techniker war auch schon da und innerhalb von 1 Stunde war die Akinom wieder im Wasser.

Dann kam die Nachricht, dass die Brücke heute wegen technischer Probleme nun doch nicht mehr öffnen würde.

Zwangspause am Kai
Zwangspause am Kai

Die technischen Probleme bestanden darin, so erfuhren wir später, dass kein Personal mehr vorhanden war um die Brücke hochzukurbeln. „Technik“ die begeistert. Also legten wir uns nach ein wenig Manövertraining neben dem Schiffskran an die Pier und warteten auf die Brückenöffnung am nächsten Morgen.

Mittwochmorgen, die Klappbrücke ist offen!
Mittwochmorgen, die Klappbrücke ist offen!

Mittwoch früh klappte endlich alles: die Brücke ging auf, die Schleusung klappte problemfrei und auch der Propeller blieb dran und nach einer zeitweise sehr ungemütlichen Überfahrt mit Böen bis 7 Beaufort und Kreuzseen mit Wellenhöhen zwischen 2,5 und 3m erreichten wir völlig kaputt aber irgendwie glücklich den Hafen in Plymouth.

Die Akinom in Plymouth
Die Akinom in Plymouth

An dieser Stelle wäre dieser Teil der Geschichte eigentlich zu Ende. Wenn unser Co-Skipper und „Schraubentaucher“ 😉 in St. Peter Port auf Guernsey nicht nach Muscheln an der Kaimauer getaucht wäre…

Fortsetzung demnächst.

Zurück an Deck…

Zurück an Deck
Zurück an Deck
Zurück an Deck

Seit Montag bin ich wieder zurück von meinem Kanalsegeltörn. Aufregend war’s! Schön war’s! entspannt war’s auch!

Und wie immer zu kurz. VIEL zu kurz. Aber so ist das mit Urlaub eben meistens.

Mit dabei waren diesmal, in fotografischer hinsicht, unter anderem meine Nikon D5100, von der ich nach dem Törn begeisterter denn je bin. Was die kleine alles mitgemacht hat! WOW (Vorsicht! Persönliche Einschätzung!)

Das perfekte Tool für die qualitativ hochwertige Segel- und Reisefotografie. Besonders begeistert war ich von der Selbstauslöserfunktion und dem Klappdisplay. Beim Selbstauslöser hat man die Möglichkeit Vorlaufzeiten zwischen 1 und 20 Sekunden auszuwählen und sogar festzulegen wie viele Aufnahmen anschliessend gemacht werden sollen. 1-9 Aufnahmen kann man einstellen. Das Klappdisplay erleichtert die Bildgestaltung aus ungewöhnlichen Perspektiven immens.

Objektivmässig habe ich mich dieses Mal für mein Tamron 17-50/2,8 ohne VC, das Nikon AF-S 80-200/2,8 mit TC17e, das AF-S 50/1,4 und das 10,5er Fisheye entschieden. Damit habe ich praktisch alle Eventualitäten abgedeckt gehabt.

Kielboot "Gigi" vor der Mündung des River Yealm
Kielboot „Gigi“ vor der Mündung des River Yealm

Tja – und nun bin ich wieder zuhause, sortiere die Bilderflut ein wenig vor (der Nachteil, wenn das Knipsen wieder so richtig Spass gemacht hat!), schnibbel die 35 Minuten HD-Footage auf erträgliche 5 Minuten herunter und schreibe mal wieder einen Blog-Eintrag.

Fototechnisch scheint in der Welt in den letzten zwei Wochen nicht allzuviel neues passiert zu sein:

Nikon hat einen ganzen Haufen neue Kompaktknipsen vorgestellt, darunter die neue P7100 und eine Wasserdichte mit GPS, genannt AW100. Leider immer noch nichts konkretes zur spiegellosen Nikon und zur langersehnten D800…Da kann ich meine D700 ja noch ein Weilchen behalten. 😉

– Von Sony kam die Ankündigung zweier neuer Nex Systemkameras, gennant Nex 7 (full featured) und Nex 5N (klein und leicht) sowie einem Adapter mit Phasen-AF für die Adaptierung von Alpha-Objektiven ans Nex-System und ein Satz Objektive (bitter nötig!).

Bei Canon gibts ausser drei neuen Kompakten nur Gerüchte – z.B. über die 5D Mk III, die vielleicht oder vielleicht auch nicht im Oktober angekündigt werden wird.

Achja – fast hätte ich es vergessen: Mein Ersatz-USB-Kabel für meinen defekten WT-2 ist angekommen. Aber das ist dann eine neue Geschichte. Ebenso wie die Stories über den Propellerverlust in der Schleuse von St. Malo und die putzwütigen Geldautomaten und ein Wrackmuseum auf Guernsey.

Bleibt dran – ab jetzt gehts wieder etwas regelmässiger weiter auf diesem Blog.